Welches Filtermaterial für Juwel Bioflow m?

1 Antwort

Filtermaterial ist Glaubenssache. Es gibt zu jedem Filtermaterial jede Meinung.

Nur ein paar wenige Dinge sind Fakt.

Aktivkohle hat in einem Filter im Regelbetrieb nichts zu suchen. Sie entnimmt dem Wasser auch die Huminstoffe, die z.B. mit Seemandelbaumblättern oder anderen Produkten ins Aquarium gegeben werden, damit das Wasser für die Fische gesünder wird.

Auch andere absorbierende oder adsorbierende Filtermedien, z.B. Phosphatentferner, sind in einem halbwegs normal laufenden Aquarium nur für den Geldbeutel des Herstellers gut.

So, die naturwissenschaftlich leicht nachweisbaren Fakten sind jetzt fertig, jetzt folgt Meinung.

Schwämme sind immer gut und sie sind entgegen anderslautender Herstelleraussagen keine reinen mechanischen Filter, sondern werden selbstverständlich auch von Filterbakterien besiedelt. Sonst würde ein HMF nicht funktionieren und sonst würde die Mehrzahl aller jemals verkauften Innenfilter nicht funktionieren. Ich empfehle eher grobe Schwämme, wegen der deutlich längeren Standzeit. Am Anfang filtern sie feine Partikel nicht so gut aus, aber wenn sie mal ein paar Tage laufen, ist das Problem auch erledigt.

Als Feinfilter kommt ein Filtervlies oder eine Lage Filterwatte rein. Juwel empfiehlt, das Vlies oben drauf zu legen, damit der Großteil vom Dreck direkt dort abgefangen wird und garnicht in die anderen Filtermedien rein kommt. Kann man machen, funktioniert, schadet nicht und tut tatsächlich das was Juwel sagt. Ist halt auch gut für Juwel, weil die dann ganz viel Filtervlies verkaufen (außer man kauft das Zeug im Teichzubehör quadratmeterweise). Die üblichere Methode ist, das Vlies nach den Schwämmen einzusetzen, damit die Schwämme den groben Dreck aufnehmen und das Vlies länger hält. Dann geht halt Juwels Konzept nicht mehr auf, von oben mit einem Handgriff das Vlies zu tauschen und den Rest nicht anfassen zu müssen. Es gibt auch Leute, die überhaupt kein Vlies drin haben und davon keine Nachteile haben.

Hochposöre mineralische Filtermedien aus Sinterglas, porsösem Ton, Keramik, Bims oder anderen Rohstoffen sind hochgradig umstritten. Die einen schwören drauf, die anderen behaupten alle Ihre Probleme kommen nur von diesen Filtermedien.

Ich verwende seit vielen Jahren sowohl Eheim Substrat Pro und Sera Siporax, noch nicht so lang auch Aquaclear/Hagen/Fluval Biomax und seit kurzem versuchsweise sogar Biohome (Gravel und Standard). Die Becken laufen, das Filtermaterial scheint also zu tun was es soll und es scheint nicht zu schaden.

Mein ältestes Siporax hab ich dieses Jahr gegen Biohome getauscht, weil es auf einmal angefangen hat zu zerbröseln und ich die Gelegenheit genutzt hab, mal was anderes zu probieren. Zerbröselndes Siporax fand ich jetzt nicht so schön. Bei Substrat Pro ist mir noch kein Verschleiß aufgefallen. Biomax verliert beim Auswaschen Brösel, wird also wohl nicht lang halten und ich werde es irgendwann durch was anderes ersetzen müssen.

Außerdem hab ich in einem Filter JBL Micromec, weil es halt mitgeliefert wurde. Darüber gibt es zu lesen, dass die Poren zu klein für Bakterien seien. Wenn ich mir diese harten Kugeln so ansehe, würde ich da drin auch nicht wohnen wollen, wenn ich ein Bakterium wäre. Ob die Bakterien das wirklich so sehen, weiß ich aber nicht. Ich sage seit einem Jahr, dass ich das Zeug bei der nächsten Filterreinigung austauschen will und ich hab als Ersatz sowohl Siporax, als auch Biohome hier liegen, aber bisher hat jedes Mal die Faulheit gesiegt und das Micromec ist immernoch im Filter. Ob es macht was JBL sagt weiß ich nicht und bezweifle ich, aber es scheint auch nicht zu schaden.

Ein Nitratabbau durch hochporöse Filtermedien ist mir nicht aufgefallen. Andere behaupten, dass das passiert und manche Hersteller werben aktiv damit. Ich würde das aber auch erst bemerken, wenn Nitrat auf Null fallen und dann die Pflanzen sterben würden, ich messe nämlich kein Nitrat. Andere sind anderer Meinung, sowohl zum Nitratabbau, als auch zur Messung.

Zur Reihenfolge der Filtermedien gibt es auch unterschiedliche Meinungen. Interessant ist hier, dass die großen Hersteller der versammelten Internetgemeinde und manch einem kleineren Konkurrenten total widersprechen.

Einig ist man sich darüber, dass die Schwämme zuerst kommen und dann die hochporösen Materialien. Uneinig ist man sich darüber, ob das feine Filtervlies vor die Schwämme, hinter die Schwämme oder gar als allerletzte Stufe hinter die hochporösen Materialien gehört. Eheim macht erst Schwämme, dann porös, dann Vlies. Tetra glaub ich auch, weiß ich aber nicht. JBL erst Schwamm, dann porös, dann nochmal Schwamm, ohne Vlies. Juwel macht erst Vlies, dann Schwamm, dann porös und dann nochmal Schwamm. Die in der Internetgemeinde, sowohl von nichtkommerziellen Laien als auch von kommerziellen Influencern und Kleineren Herstellern, verbreitete Meinung ist, zuerst Schwamm, dann Vlies und dann porös. Die meisten davon verwenden mehrstufige Schwämme, zuerst grob, dann fein.

Ich selbst bin dazu übergegangen, zuerst Schwamm, dann porös einzusetzen. Und zwar nur groben Schwamm, weil der seltener ausgewaschen werden muss und leichter auszuwaschen ist. In meinen beiden Eheim Außenfiltern hab ich noch Vlies. Mehr aus Gewohnheit und die Packung ist noch nicht leer. Die Filter ohne Vlies spucken genausowenig Schwebestoffe aus, das Vlies bringt eigentlich keinen Zusatznutzen. Ich hab Vlies vor und nach dem porösen Material getestet, hab aber keinen klaren Favoriten. Davor könnte besser sein, weil bei Vlies nach dem porösen Material wirklich etwas mehr Schmodder zwischen dem porösen Material hängt. Allerdings ist dieser Schmodder ja auch mit Filterbakterien besiedelt. Aber lang werde ich ja eh kein Vlies mehr haben, dann ist die Packung leer und weil Vlies kaufen eine aktive Tätigkeit ist, wird dann die Faulheit siegen.


SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 16:20

Danke hat mir super geholfen ich hab gerade den Filter eingeklebt kann ich das Wasser wieder reinlaufen lassen wie lange sollte ich warte ?

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eieiei2  27.07.2021, 16:21
@SportyEz

Normales Silikon muss aushärten bis es nicht mehr nach Essig riecht. Unterwasserkleber sollte man zumindest einige Minuten antrocknen lassen.

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SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 16:23
@eieiei2

Hab den Kleber benutzt denn es dazu gab

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eieiei2  27.07.2021, 16:29
@SportyEz

Meines Wissens ist das normales Silikon. Es müsste normalerweise auch ein Beipackzettel dabei sein.

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SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 16:30
@eieiei2

War mein Filter ohne Beipackzettel dabei der Händler meinte kann man unter was auch kleben wir haben ein großen wasserwechsel gemacht nur die 2 unteren Punkte sind leicht im Wasser

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eieiei2  27.07.2021, 16:34
@SportyEz

Tut mir leid, ich hatte das falsch in Erinnerung. Conexo kann auch unter Wasser kleben.

https://www.juwel-aquarium.de/Produkte/Dekoration/Verklebung/Conexo-Kraftkleber/

Ich würde den Filter zur Sicherheit bis morgen abstützen, damit er an seinem Platz bleibt bis der Kleber sicher hält. Im einfachsten Fall einen Stein oder eine schwere Wurzel dagegen lehnen und irgendwas drunter schieben oder den Kies drunter anhäufeln, damit er nicht nach unten abhaut.

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SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 16:36
@eieiei2

ja haben ein deko Teil dadrüber geschoben okay perfekt danke

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SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 17:25
@eieiei2

Moin kannst du mir ein co2 diffusor empfehlen

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eieiei2  27.07.2021, 17:50
@SportyEz

Ich komme mit diesen Membrandingern nicht zurecht und verwende deswegen immernoch Flipper von Dennerle bzw. Taifun von JBL.

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SportyEz 
Fragesteller
 27.07.2021, 18:11
@eieiei2

Bei mir ist das Problem der flipper ganz links an der wand sitzt und der Filter ganz rechts wegen meiner Wurzel anders nicht losbar weil der flipper zu groß ist. Und der flipper sollte ja schon in einer Strömung sein hast du andere Tipps oder Lösungen?

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eieiei2  27.07.2021, 23:16
@SportyEz

Eine bessere Lösung kenne ich nicht. Wie gesagt, mit Membranausströmern hatte ich nur Probleme.

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eieiei2  28.07.2021, 00:05
@SportyEz

Entweder kommt nix raus, oder zu viel, oder die Flaschen werden nicht leer, oder die Membranen veralgen ständig.

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