Ist Religion als Fach eine positive oder negative Religionsfreiheit?

5 Antworten

Kann man so allgemein nicht sagen. Grundsätzlich kann man das wissen über die größten religionen der welt. Als allgemeinwissen betrachten. Daher ist es sinnvoll das man das auch in einer allgemein bildenden schule lehrt.

Je nach bildungsystem ist das aber leider nicht der fall.

In bayern wird der Religionsunterricht durchaus von der Kirche genutzt um konkret kirchliche dinge den kids zu lernen. Die vorbereitung zur kommunion findet über dem Religionsunterricht in den schulen statt. Dies wäre ein beispiel für eine Negative Religionsfreiheit da hier die Trennung zwischen staat und religion aufgehoben wird.

Weitere negative religionsfreiheiten sind nach meiner ansicht alle die freiheiten die eine Sondergenehmigung gegenüber anderen allgemein gültigen regeln haben.

Wenn also jemanden etwas erlaubt ist weil dieser jemand einer bestimmten religion angehört. Was anderen aber untersagt wird die nicht dieser (oder überhaupt einer) religion angehören. Dann wäre das auch negative religionsfreiheit.

Also wenn mans jetzt ganz penibel nimmt bedeutet Religionsunterricht in der Schule eigentlich einen kleinen Rückschritt von der Säkularisierung.

Unterm Strich zahlt der Staat ja über den Lehrer eine Person, die etwas unterrichtet, dass nach allgemeiner Auffassung ja eigentlich Privatsache ist. Wenn mein Kenntnisstand jetzt auch noch aktuell ist haben die entsprechenden Religionsgemeinschaften sogar Einfluss auf die jeweiligen Lehrpläne.

Technisch gesehen ist es auch keine Religionsfreiheit an sich, dass Religion in der Schule gelehrt wird. Religionsfreiheit beschreibt ja nur die Freiheit seine Religion ausüben zu dürfen ohne Repressalien. Genau genommen ist es ja sogar religiöse Bevorzugung, da abgesehen von Ethik keine andere Wahl außer evangelischer oder katholischer Religion besteht. Klar sind das auch die dominanten Religionen in DE, aber ein praktizierender Buddhist, Muslim, Hindu, Taoist etc. müsste seine religiöse Bildung ja auch privat organisieren. Stattdessen werden die halt einfach alle gemeinsam in Ethik gepackt.

Ethikunterricht ist meiner Erfahrung nach von der Qualität her auch sehr schwankend, weil zumindest an meiner Schule die Ethiklehrer eher aus der Not raus existieren als wie ein Religionslehrer das Unterrichtsfach auch studiert zu haben. Man muss ja auch sagen, dass viele allein aus Bequemlichkeit oder der Noten wegen nicht in Ethik wechseln. Wer jahrelang christlich sozialisiert wurde, aber an sich an keinen Gott mehr glaubt, tut sich trotz allem im christlichen Religionsunterricht wesentlich leichter, weil man das Fach zu dem Zeitpunkt vielleicht schon jahrelang hatte.

Ich finde Religions'unterricht' sollte von den Eltern aus kommen.

Jeder soll glauben was er möchte, leicht beeinflussbaren Kindern aber solche Geschichten als Fakten zu verkaufen, halte ich für fragwürdig.

Ethik halte ich für sinnvoll, kommt m.M. nach viel zu kurz in den Schulen, bzw. Teils ja nur als 'Ersatz' für alle nicht Christen.

Religion als Lehrfach haben sich Menschen zusammengebraut. Je nach dem in welcher man ist (egal ob geboren oder von einer anderen konvertiert), wird jeweils das gelehrt, was man als Wahrheit glaubt zu haben. Da der Geist Gottes allen fehlt, können das höchstens Halb-Wahrheiten sein. Wer wirklich die Wahrheit Gottes kennenlernen möchte, muss um den Geist Gottes bitten. - Lukas 11:13

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das Fach Religion wird in den mesiten Schulen eher wie ein Fach "Ethik" verwendet. Das ist kein Gottesdienst und es schadet niemanden sein Allgemeinwissen bezüglich des Christentum aufzuwerten. Ich bin Christ und hab mich auch mit dem Islam beschäftigt, das hat mich nicht zum Konvertieren bewegt :-)