Ist Physik "die Mutter" von allen Wissenschaften?

16 Antworten

Ich sehe das genau so. Alle anderen Naturwissenschaften sind letztlich Unterdisziplien der Physik.

Alles, was ist, ist Physik. Alles, was ist, ist in den Gesetzen, die die Physik zu beschreiben sich bemüht.

Nichts ist außerhalb der Physik. Das macht sich wirklich zum Fundament von Allem.

MissMarplesGown  18.09.2015, 09:54

Alles, was ist, ist Physik. [...] Nichts ist außerhalb der Physik. Das macht sich wirklich zum Fundament von Allem.

Ich würde jetzt meinen, das macht Physik zur Religion.

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MissMarplesGown  19.09.2015, 21:10
@realsausi2

Ich stelle nicht die Genialität und Wichtigkeit physikalischer Erkenntnisse für die Welt und auch nicht die Leistung von Physikern in Frage, sondern Dein persönliches, religiös anmutendes Verständnis einer allumfassenden und alleinigen Position von Physik für die Welt. Erst war es Gott - jetzt die Physik.

Man kann nicht nur alte Schubladen mit neuen Inhalten füllen, man könnte auch die alte Kommode ganz neu "überdenken". Oder denkst Du, dass Leute immer schon die Größe und Allpräsenz von "Physik" wahrnahmen, während Sie fälschlicherweise meinten, einem "Gott" zu begegnen?

Nichts ist außerhalb der Physik

Wie können wir dies  zu diesem Zeitpunkt behaupten? Indem wir tun, was auch fanatisch Gläubige tun: wir blenden aus, was nicht ins längst fertige Weltbild passt. Und wenn dies nicht funktioniert, da die Vertreter unpassender Gedanken zu hartnäckig sind, dichten wir ihnen Gottlosigkeit und Hölle bzw. geistige Unzurechnungsfähigkeit und Behandlungsbedürftigkeit an. Selbstgemachtes Problem gelöst.

Derart gezielte Ausschlüsse von der Definition der Welt hatten in der Geschichte der Menschheit niemals dauerhaft Bestand. Auch dies werden wir überwinden. Ich denke, bei der Betrachtung einer einzelnen wissenschaftlichen Disziplin als Non-plus-Ultra und alleiniger Schlüssel zur Welt spielt auch viel Angst mit. Aber über Angst können wir nicht reden, der Abwehrmechanismus ist zu hartnäckig. Dennoch gilt: Je kleiner die Angst, desto aufgeschlossener der Mensch.

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Nee. Nu mal langsam, ja?
Die Mutter aller Wissenschaften ist noch immer die Philosophie.

Philosophie ist die Grundlegung und untersucht die Voraussetzungen jeder Erkenntnis. M.a.W. die Frage: wie wissen wir, was wir wissen? Wie konstruieren wir Wissen, wie konstruieren wir Realität? Diesen grundlegenden biologisch wahrnehmungspsychologischen Tatsachen sind auch die Physiker unterworfen. Auf diesen und mit diesen bauen sie ihre Wissenschaft auf.

Und im Zuge dieser erkenntnistheoretischen Überlegungen und Positionen ist sehr schnell so manche "selbstverständliche" wissenschaftliche Weltenkonstruktion keineswegs mehr selbstverständlich. Sondern vielleicht nur mehr oder weniger nützlich. Was zu ausgesprochen spannend anderen Fragen und Erkenntnissen in den verschiedenen Wissenschaften führen kann.

gfuser9283  30.01.2014, 00:07

Und doch ist die Philosophie ein Produkt des Menschen oder genauer seines Gehirns, welches den physikalischen Gesetzen unterworfen ist.

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holodeck  30.01.2014, 00:13
@gfuser9283

Exakt.
Eines Gehirns, das nur soviel Physik erschafft und begreift, wie es seine Struktur erlaubt. Oder seine Philosophien.

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Die "Mutter" aller Wissenschaften findet man dort, wo die Wissenschaften angefangen haben. Lustigerweise beschäftigen sich diese wie du mit dem Ursprung aller Dinge.

Schau da: http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsokratiker unter Geschichte

Meiner Meinung nach bilden die Wissenschaften eine Art Pyramide, die nach unten komplexer (vom Thema) wird und nach oben elementarer:

  • Mathematik
  • Physik
  • Chemie
  • Biologie
  • Psychologie
  • Ethik
  • Politik
  • ...

In der obersten spielen die unteren keine Rolle, die unteren funktionieren nicht ohne die darüberliegenden.

Wie jemand schon treffend sagte: "Du kannst Mathematik ohne Physik betreiben, aber du kannst Physik nicht ohne Mathematik betreiben." So geht es die ganze Pyramide runter.

Die unteren Gebiete sind eigentlich die komplexesten, heißt aber nicht, dass in der Realität dort die Intelligentesten tätig sind...

Physiker belächeln immer andere Wissenschaftler wie Biologen, Chemiker und Mathematiker.

immer? wirklich? ich meine arrogante arschlxxxxx findest du in jeder beliebigen gruppe von menschen, aber glaubst du wirklich, dass generell die meisten physik alle anderen belächeln?ich kenne viele physiker, und von ein paar unsympathsichen ausnahmen (die es wie gesagt überall gibt) abgesehen, könnte ich das nicht behaupten.

Musik ist die eigentliche Mutter aller Wissenschaften...

Tatsächlich: in alten Kulturen hat man Wissenschaft umfassender betrieben. Spezialisierungen kamen erst später.

Einige Gesetzmäßigkeiten hat man auch in der Musik gefunden - aber es war damals nicht wichtig, ob das gerade Musik oder Akustik oder Mathematik hieß.

Manche behaupten auch, alles sei eigentlich Philosophie - aber so genau läßt sich das eben nicht sagen!

Trollstein  21.03.2013, 22:01

Klar Musik.Macht recht wenig Sinn.

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trallala12345  22.03.2013, 11:19

Stimmt, rein historisch betrachtet war die Musik (bzw. deren Untersuchung) im Antiken Griechenland ein äußerst wichtiger Punkt für die Entwicklung der Philosophie der Wissenschaften.

Eine äußerst gute Antwort!

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