Ist man ohne Ausbildung Arm dran?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja 61%
Kommt drauf an 35%
Ne 4%

8 Antworten

Eine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben, ist immer besser, aber es geht auch ohne.

Pauschal läßt sich Deine Frage nicht beantworten.

Weshalb willst Du denn abbrechen, wer will es Dir aus welchem Grund verbieten und wie alt bist Du?

Von Experte Rheinflip bestätigt
Ja

Ohne Ausbildung hat man heutzutage leider kaum eine Chance. Wenn man halbwegs vernünftig leben möchte, mit halbwegs gutem Geld, dann sollte eine Ausbildung drin sein und selbst damit hat man es ja häufig noch schwer auf dem Arbeitsmarkt. Eine Ausbildung ist heute leider nichts besonderes mehr, was ich schlimm finde. Viele Berufe sind natürlich auch unterbezahlt, zB die Pflegeberufe.

Ich habe meine Ausbildung erst mit 26 angefangen, ich weiß aus Erfahrung, dass es ohne Ausbildung sehr schwierig ist. Das Geld, was man ohne Ausbildung verdient, ist nicht das Wahre. Zudem wird es immer schwieriger, überhaupt noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen, je älter man wird. Mich wollten viele irgendwann überhaupt nicht mehr einladen, ich bekam nur Absagen und wenn ich dann mal eingeladen wurde, dann wurde ich direkt auf meine noch nicht gemachte Ausbildung angesprochen, ich wurde gleich als "faul" hingestellt, es wurden andere Bewerber genommen.

Ja

In Deutschland wirst du ohne abgeschlossene Ausbildung immer schlechter dran sein als mit abgeschlossener Ausbildung. wenn dein jetziger Beruf aber nicht passt, solltest du wirklich überlegen einen anderen zu lernen, vielleicht auch erst nach der Ausbildung. Ich glaube nur 30% der Azubis bleiben im erlernten Beruf. Fertig machen und dann wechseln, das wäre eine Option

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beratung in beruflichen Fragen
Kommt drauf an

Kommt drauf an wie du "arm dran" definierst und wie dein Unterstützungsumfeld ist.

Bildungstechnisch bist arm dran, finanziell auch wenn du auf dich allein gestellt bist, also keine Familie hast die dich unterstützt und keine Arbeit findest bei der du lange bleibst.
Später zählt primär die Berufserfahrung in der Branche und die Arbeitszeugnisse.

Soziologisch hat Arbeit und Bildung einen hohen Stellenwert. Sind in einer Leistungsgesellschaft. Ein sozialer Abstieg ist mit schlechter Bildung/Arbeit ein höheres Risiko. Längere Abhängigkeit vom Staat bringt da das höchste Risiko.
Das wäre das nächste 'arm dran'. Mit der unteren Schicht will die mittlere idR nichts zu tun haben wenn man die Bildungsarmut auch noch an der Person merkt.

Manche Stellen benötigen einen bestimmten Abschluss, Quereinsteiger oder Menschen ohne Abschluss haben da keine Chance selbst wenn sie die restl. Anforderungen auf einer Arschbacke absitzen können.

Und Bewerber mit Abschluss haben auf die gleiche Stelle idR eine besserte Chance als Bewerber ohne weitere Bildung, wenn der Rest identisch ist.

Musst ja auch die Konkurrenz bedenken.

Grad wenn du sonst nichts zu bieten hast, keine Berufserfahrung/Arbeitszeugnisse.

Eine Ausbildung abzubrechen spricht ja nicht für die Person. Wenn dir deine Wahl nicht gefällt, dann wechsel. Aber lass es nicht ganz sein.

Die Mehrzahl der Langzeitarbeitslosen, die zu uns kommen, lassen sich in 5 grobe Gruppen stecken:

1) Keine Bildung, keine Berufserfahrung (sind selbst schlecht in Hilfsjobs zu vermitteln, denn da konkurrieren sie mit denen ohne Bildung aber mit Berufserfahrung)

2) Alleinerziehende Mutter mit kleinen Kindern/Alleinerziehende Mutter mit großen Kindern aber langer Arbeitspause (diese Gruppe hat idR einen Schul- und Berufsabschluss)

Das sind die zwei größten Gruppen die es schwer haben eine Arbeit zu finden und zu halten die über einen Minijob hinaus geht (bleiben also abhängig vom Geld anderer Arbeiter).

3) zu alt (daher als zu langsam und begriffsstutzig angesehen)

4) Migranten mit schlechten Sprachkenntnissen (Migranten mit guten Sprachkenntnissen und schlechter Bildung wollen idR ne Ausbildung machen)

5) Leute die gar nicht wollen/können (Gründe dafür: Schwarzarbeit; Gesundheit [psychisch und/oder physisch; auffällig wie viele Missbrauchsopfer darunter sind :(]; sind so aufgewachsen, kennen es nicht anders, wollen es nicht anders)

Gibt natürlich Ausnahmen, das sind dann die Leute die man sich als Bildungsträger auf die Fahne schreibt als Erfolgsstory, aber die Mehrheit hat halt weiterhin Pech weil entweder Kinder oder irgendwann im Leben hat man die falschen Entscheidungen getroffen die lebenslang nachhallen.

Wenn man will wird einem aber auch dann geholfen. Da muss man sich aber mehr anstrengen, als noch in der Jugend.

Ja

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung bekommst du auf jeden Fall besser eine andere Stelle.

Wenn du jetzt die Ausbildung abbricht, musst du wieder von vorne anfangen eine neue Lehrstelle zu suchen, oder musst einen Beruf als ungelernter Mensch annehmen.

Du weißt ja auch nie, wie es in einer anderen Ausbildungsstelle zugeht. Heute ist es allgemein auf dem Arbeitsmarkt nicht sehr rosig.

Und ohne Ausbildungsstelle dazustehen ist auf jeden Fall schlecht. Ich würde die Ausbildung zu Ende machen. Wenn du mit der Chefin nicht zurecht kommst, dann musst du das Gespräch suchen, auch das gehört dazu, erwachsen zu werden.

Alles Gute für dich