Ist künstliche befruchtung im Christentum eine sünde?

3 Antworten

Nofront aber wen interessiert das? Die Kirche ist doch allgemein im Prinzip gegen moderne Medizin wenn du verstehst was ich mein.

Zu deiner Frage: in der Bibel oder so wurde so etwas noch nicht erwähnt weil es so etwas damals noch gar nicht gab

Player1183 
Fragesteller
 03.07.2021, 23:57

Hab gehört das es Hurerei ist.

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Mensch4  03.07.2021, 23:59
@Player1183

Lass die Religion bei solchen Themen einfach außen vor, das hat mit Religion nichts zu tun

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Hallo Player1183,

als Zeuge Jehovas gebe ich aus meiner Kenntnis und meinem Gewissen folgende Antwort:

Wenn der Kinderwunsch zwischen Ehemann und Ehefrau nicht anders zu verwirklichen ist, dann ist es möglich und keine Sünde. Wichtig ist das der Same vom Ehemann stammt und die Eizelle von der Ehefrau.

Bei künstlichen Befruchtungen können auch Samen von Samenspendern verwende werden (oder siehe ->Leihmütter). Wenn Ei oder Same nicht von dem Ehepaar stammt ist das Kind dann "ehelich"? Ich persönlich halte das für Sünde da es für mich einen Verstoß gegen biblische Grundsätze bedeutet.

Worüber man mögliche Weise diskutieren könnte ob im Sinne der "Schwagerehe" ein Bruder des Ehemannes als Spender eintreten könnte. (5. Mose 25:5 ff) Ob man das so ohne weiteres auf heute übertragen kann - ich wäre da sehr sehr vorsichtig, der Ehemann lebt ja noch und auch erbrechtlich hat es Folgen. Weiteres siehe Unten!

Ginge es nicht anders (z.B. Mann ist unfruchtbar), dann ist es in jeder Hinsicht sinnvoller ein Kind zu adoptieren.

Beste Grüße

Jens

Nachfolgend Auszüge aus

*** Erwachet g95 22. 9. S. 29 Wir beobachten die Welt ***

Neuer Hoffnungsschimmer für unfruchtbare Ehepaare?

Eine neue medizinische Technik helfe unfruchtbaren Paaren, die Sterilität zu überwinden, meldete die französische Nachrichtenagentur France-Presse. Bei dieser Technik, die erstmals in Dänemark eingesetzt wurde, wird ein einziges Spermium mit Hilfe einer extrem feinen Glasnadel in die Eizelle der Frau gesetzt. Diese Methode erfordert zwar präzise Arbeit und großes Geschick (ein Spermium ist nur zwei tausendstel Millimeter groß; eine Eizelle ist ein zehntel Millimeter groß), hat sich aber als erfolgreich erwiesen. Der Vorteil ist zudem, daß sich das Ganze im Körper der Frau abspielt und der Samen ihres Mannes statt des Samens eines anonymen Spenders verwendet werden kann, wodurch heikle moralische und religiöse Fragen vermieden werden. Da die Sterilität bei einem Drittel aller unfruchtbaren Paare auf ungenügende Samenqualität zurückzuführen ist, meinte ein Arzt, der sich dieser Methode bedient, viele Paare könnten jetzt neue Hoffnung schöpfen, daß sich ihr Kinderwunsch doch noch erfüllt.

*** Wachtturm w81 1. 10. S. 31 Fragen von Lesern ***

Künstliche Befruchtung: Was ist vom biblischen Standpunkt aus zu dieser Methode zu sagen?

Betrachten wir zunächst das, was gemäß Berichten geschehen ist, und zwar am Beispiel des ersten Falls, der aus England berichtet wurde.

Die Frau konnte wegen eines Problems in ihren Eileitern, durch die das Ei in die Gebärmutter gelangen muß, nicht auf normalem Weg empfangen. Deshalb entnahmen Wissenschaftler durch einen kleineren chirurgischen Eingriff eines ihrer reifen Eier und bewahrten es in einer Laborschüssel mit einer Nährlösung auf. Man gab den Samen ihres Mannes hinzu, wodurch die Befruchtung erfolgte. Einige Tage später wurde der wachsende Zellklumpen (Blastozyste) sorgfältig in ihre Gebärmutter eingepflanzt, wo er normal heranwuchs, so daß die Frau das Kind bis zur Geburt austragen konnte.

In diesem Fall stammten Samen und Ei von einem Ehepaar. Darauf kommt es vom biblischen Standpunkt aus an. Warum? Wegen eines Gesetzes, das Gott den Israeliten gab und das lautete: „Du sollst deinen Samenerguß nicht der Frau deines Genossen geben, daß du dadurch unrein werdest“ (3. Mose 18:20, 29). Dieses Gesetz wurde erlassen, als es noch keine künstliche Befruchtung gab und noch kein Kind geboren wurde, das auf diese Weise gezeugt worden war. Dennoch läßt es Gottes Gedanken erkennen.

Aufgrund dessen, was die Bibel sagt, müssen wir schlußfolgern, daß eine Zeugung, bei der Samen und Ei nicht von einem Ehepaar stammen, gleichbedeutend mit Ehebruch (=schwere Sünde) ist. Die Bibel läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, wie Gott dazu eingestellt ist, wenn sie sagt: „Gott wird H_rer und Ehebrecher richten“ (Hebr. 13:4; Matth. 19:9). Wie verhält es sich nun, wenn einem Ehepaar, das bisher keine Kinder bekommen konnte, die Möglichkeit geboten wird, die oben beschriebene Methode anzuwenden? In einem solchen Fall sollte man folgende Gesichtspunkte berücksichtigen:

Kommt beiden Ehepartnern die Sache aufgrund der notwendigen technischen Schritte — wobei die Zeugung in einer Laborschüssel erfolgt — so widernatürlich und unnormal vor, daß sie sie vom ethischen Standpunkt aus als abstoßend betrachten?

Das Ei in der Schüssel (Petri-Schale) wird (vor und nach der Befruchtung) durch eine Nährlösung am Leben erhalten. Zumindest in einigen Fällen wurde dazu Blutserum verwendet. Somit gilt es, dabei auch Gottes Gesetz über das Blut zu beachten (Apg. 15:28, 29; 3. Mose 17:13, 14).

Zeitungsmeldungen besagen, daß Wissenschaftler in einigen Fällen das Ei nach der Befruchtung vernichtet hätten, weil sie der Meinung gewesen seien, es werde sich nicht richtig entwickeln oder habe genetische Schäden aufzuweisen. Wäre so etwas nicht gleichbedeutend mit Abtreibung? Und inwieweit könnten die „Eltern“ bei einer solchen Beendigung eines neugezeugten Lebens ein Wort mitreden oder die Verantwortung dafür tragen?

Einige Wissenschaftler befürchten auch, daß während der Entwicklung im Mutterleib oder später genetische Abnormalitäten auftreten können.

Das sind Gesichtspunkte, die ein Christ passenderweise berücksichtigen sollte, wenngleich gesagt werden muß, daß er letzten Endes eine persönliche Entscheidung zu treffen hat.