Ist es schlimm wenn ein Frosch im Winter aufwacht?
Heute Morgen ist mir auf der Straße ein Frosch begegnet.
Normalerweise halten sie ja eine Winterstarre.
Da wir hier in der Gegend wieder +8 Grad haben, sind sie wieder
aufgewacht? Ist das normal? Und wie "schlimm" ist es für den Frosch? Findet er noch Nahrung? Mir macht das irgendwie Sorge .. passiert das auch bei Igeln?
Das muss doch Kräftezehrend sein :(
3 Antworten
Winterstarre ist nicht gleich Winterschlaf.
Winterstarre bedeutet, dass ein wechselwarmes Tier quasi "einfriert", dadurch dessen Stoffwechsel gegen "Null" herunterfährt, einschließlich seiner Körpertemperatur, denn Frösche, Lurche und Reptilien können diese nicht selbst regulieren. Wird der Frosch in freier Natur dadurch wach, dann wird er eben einfach nur wach. Die Körpertemperatur geht wieder leicht nach oben und das Tier erhöht seine Aktivität. Wird es dann in den kommenden Wintermonaten wieder kälter, dann "friert es einfach wieder ein".
Der Winterschlaf bei Säugetieren (wie Igeln, Bären, Eichhörnchen usw.) sorgt ebenfalls für einen stark verminderten Stoffwechsel, aber nicht für eine verminderte Körpertemperatur. Daher müssen sich diese Tiere vorher eine ordentliche Fettschicht anfuttern, damit diese Energieleistung dann auch zur Verfügung steht. Wird der Winterschlaf kurz unterbrochen (evtl. auch wegen kurzem Temperaturanstieg), dann nennt man diese Phase "Winterruhe": Das Tier wird kurz wach, nimmt etwas Nahrung zu sich oder setzt auch Kot ab. Danach geht es wieder in die "Kiste".
Was hatte er an? Nur die rote Badehose? Spaß beseite ,,,
Frösche sind Amphibien und wechselwar, Sie passen ihre Körpertemperatur der Umgebung an:
Bereits ab Oktober kann in Deutschland die Temperatur unter 10 °C fallen (diese JAhr war es wörmer). Frösche oder Kröten können sich dann kaum noch bewegen, ihr abgekühlter Körper lässt das nicht zu.
Bei weiter fallenden Temperaturen werden weitere Körperfunktionen gedrosselt, bis nur noch die Atmung und das Herz auf Sparflamme arbeiten. In diesem Sparmodus ist der Energieverbrauch auf einem Minimum beschränkt, sodass die Tiere mit ein paar angesammelten Reserven gut durch den Winter kommen.
Halten wir fest:
- Starre setzt bei Temperaturen unter 10 °C ein
- Tiere verharren unbeweglich an ihren Platz
- ist es zwischendurch wärmer, wird die Starre unterbrochen, dann hüpfen sie auch im Winter durch die Gegend
- bei erneutem Temperatursturz folgt wieder die Winterstarre
- eigene Körpermasse liefert die benötigte Energie
Also, wenn es nicht Kermit war, dann ist der Frosch aufgewacht beiwärmerenTagen und hat sich mal umgersehen. Gerade ist es ja frühlingshaft warn.
Wenn es sich bei Fröschen ähnliche wie bei Schlangen verhält, sollte das kein großes Problem sein.