Ist es leichter Schulpferde zu reiten oder Pferde in einem Reitstall?

10 Antworten

Pferde die gut an den Hilfen stehen, reagieren auf alles was Du da oben von Dir gibtst, Schulpferde eher weniger. Als blutiger Anfänger kann das gefährlich werden, gerade dann, wenn der Reitschüler unbewusst eine Galopphilfe auslöst und das geht ganz schnell.

Wenn man die Grundregeln bereits beherrscht, ist das Reiten auf diesen Pferden definitiv leichter, denn sie zeigen einem jeden Reiterfehler sofort an. Auf Schulpferden ist das dann definitv nicht leichter.

Die Antwort lautet: Es hängt von Ausbildungsstand des Reiters ab.

Es kommt darauf an ob du Anfänger oder ein fortgeschritten bist.
Für Anfänger sind Schulpferde leichter zu reiten, weil sie meistens sehr ruhig und brav sind. Wenn man fortgeschritten bist, finde ich Privatpferde besser, weil sie oft weicher im Maul sind und schöner auf die Hilfen reagieren. Außerdem haben Privatpferde oft auch etwas Temoerament und sind etwas energievoller als Schulpferde

Die Frage ist nicht zu beantworten. Es gibt Schulpferde, die für den Anfänger viel leichter zu reiten sind als Privatpferde. Es gibt gut gerittene und abgenudelte Schulpferde, auf denen man viel/nichts lernt.

Es gibt hervorragend ausgebildete Privatpferde und es gibt völlig vergurkte Privatpferde.

Aber aus der Frage entnehme ich, dass du Anfängerin bist. Da ist es für dich sinnvoll, zuerst einige Jahre (!) auf Schulpferden zu lernen. Ganz einfach, weil die als Anfängerin auf kein Privatpferd kommst. Und die Besitzer, die es trotzdem machen, sind entweder deine engen Verwandten und geben dir Unterricht, oder es sind Besitzer von vernudelten Pferden, denen es egal ist, wer den Gaul "reitet."

Ein blutiger Anfänger ist mit einem altgedienten Schulpferd meist besser bedient. Das ist schon ziemlich abgehärtet und nimmt nicht mehr viel übel.

Wenn Du aber ein fein gerittenes Privatpferd erwischt, musst Du schon ein wenig was können. Ich hab' zum Beispiel erlebt, wie eine Freundin von mir, die sogar schon das reitabzeichen hatte, auf meinem Schimmel erstmal fast verzweifelt ist. Sie hatte einen kleinen Hüftfehler und sass darum ein bisschen mehr links. Die Schulpferde in ihrem Heimatstall hat das nicht gejuckt. Aber mein Schimmel, der sehr auf Gewicht geritten war, meinte immer, dass er jetzt Schulter Herein oder ein Travers zeigen soll und driftete halt in Seitengängen durch die Reitbahn.
Als sie das endlich im Schritt im Griff hatte, ließ sie ihn das erste Mal antraben - und bingo, saß sie ihm fast zwischen den Ohren. Obwohl ich ihr gesagt hatte, dass der mit ganz großem Schwung marschiert und sie ihn ja auch schon unter dem Sattel gesehen hatte - sie war einfach nicht darauf eingestellt, dass der so losgeht! Sie fiel nach vorne - worauf er übrigens sofort stand und irritiert guckte. Aber ich konnte sie trösten: Sie war nicht die erste, die er mit seinem Trab erstmal geschafft hat. Das ist bei ihm Profis passiert (er ist 175 cm groß und ein Enkel vom großen Corde, dazu hat er auf der Mutterseite eine alte Holsteiner Linie, die auch einen Riesenantritt hat).
Beim ersten Ausritt japste sie dann nach einer halben Stunde - obwohl wir fast nur im Schritt unterwegs waren. Er hat nämlich auch einen ganz großen Schritt - und wenn er den einschaltete, bekamen Reiter, die nicht daran gewohnt waren und nicht wussten, dass man da ein bisserl die Bauchmuskeln einsetzen muss, Seitenstechen.
Richtig schräg wurde dann das Angaloppieren. Sie hat 12 Versuche gebraucht. Da war er nämlich richtig eigen. Wenn man auch nur ein klein wenig nach vorne fiel, stand er sofort oder trabte weiter. Überhaupt war das Problem bei ihm, dass er alles konnte - inklusive Pi und Pa und A'Tempo Wechsel. Aber er wollte super-super-korrekt geritten werden und da hatte ich auch Probleme. Ich habe nie mehr als Dreierwechsel mit ihm hingebracht, weil ich nicht schnell genug für ihn war. Er wollte, dass man in genau der richtigen Phase umsitzt. Dann wechselte er perfekt von hinten sauber durch. Aber wenn man die Phase nicht erwischte, verstotterte er sich entweder und ging zwei Sprünge Kreuzgalopp, bevor er - teilweise richtig verärgert - stehenblieb oder er machte halt nix. Aber es ärgerte ihn und wenn man zwei oder drei Wechsel verpfuscht hatte, wurde er sauer und spielte nicht mehr mit. Dann lümmelte er sic hschon mal aufs Gebiss oder ging Schluff-Trab und machte klar: "Nö. Will nicht mehr. Reit' nicht so einen Dreck zusammen!"
Ich hab's übrigens auch öfter nicht geschafft, ihn aus einer Piaffe oder Passage wieder sauber rauszureiten. Auch da gilt: Feine Hilfe im richtigen Moment und dann Trab sitzen. Wenn nicht, ging er weiter Piaffe oder Passage. ich hab' dann immer getrickst - ich habe ihn angaloppieren lassen und hab' so getan, als ob ich das gewollt hätte. ;)


Also ich hab noch keine schulpferde gesehen die nicht in einem Reitstall stehen.

Vermute mal, du meinst schulpferde oder eine Rb vielleicht?

Schulpferde sind grade für Anfänger viel besser geeignet. Sie verzeihen Fehler und sind extra für sowas ausgebildet.
Allerdings kommt man irgendwann in einer Reitschule nicht mehr weiter.

Wenn man fortgeschrittener ist, macht eine Rb je nachdem mehr Sinn. Privatpferde sind oft, nicht alle, besser ausgebildet und man kann meistens Privatunterricht auf ihnen nehmen welcher natürlich viel mehr bringt als in einer Reitschule.
Zudem bringen schon mehr das Gefühl eines eigenen Pferdes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung