Ist ein humanistisches Gymnasium leicht oder anspruchsvoll?

7 Antworten

Ich bin auch auf einem humanistischen Gymnasium und ja, es ist anspruchsvoll. Meine erste Fremdsprache ist Latein (seit der 5.), meine zweite ist Englisch (auch seit der 5.) und in der achten Klasse konnten wir uns zwischen Altgriechisch und Französisch entscheiden (ich habe Französisch genommen). Da wir G8 haben, wird alles etwas viel, wenn man dann auch nicht so gut in den Naturwissenschaften ist, wird es schwer. Man muss das wollen und dann geht das auch :) Wir können jetzt für die elfte Klasse auch wieder Sprachen abwählen, also alles okay

Ich bin auch auf einem Gymnasium. In der 5. klasse hätte ich ganz normal englisch, in der 6 kam dann Latein dazu und jetzt in der 8. französisch. Da ich ein Sprachtalent habe, tue ich Mich damit nicht schwer. In wenigen Minuten habe ich eine ganze DIN a4 Seite Vokabeln drauf.. viele von meinen Freundinnen sind schon runter gegangen, da sie sich zu schwer mit den Sprachen getan haben...sie haben oft die Sprachen und Vokabeln verwechselt.. dafür bin ich aber eine Niete in Sachen wie Physik,Chemie, Geographie und bio... trotzdem komme ich gut durch! Probiert es und sobald es zu viel wird lasst es sein! Sag ihm dass er jederzeit runter kann, wenn es ihm zu viel wird! Ich wäre auch gerne als erstes auf eine andere Schule gegangen, aber ich dachte dass meine Eltern sonst nicht stolz auf mich sind...

Fridericianum 
Fragesteller
 10.01.2017, 21:48

Es geht nicht um Französisch, sondern um Altgriechisch

0
DiColonna  11.01.2017, 05:17
@Fridericianum

Ein humanistisch-altsprachliches Gymnasium macht immer dann Sinn, wenn man schon am Ende der Elementarstufe ungefähr weiss, wohin man später ein mal tendieren möchte.
Sollten Sie für Ihren Sohn, vielleicht aus eigener beruflicher Perspektive heraus entschlossen haben, dass dieser Weg auch für ihn in Frage kommt, dann wäre das eine Option.

Wie schon voraus gesagt, wäre ein sprachliches Talent von Vorteil. Es bringt nichts, ein Kind mit einem eher mathematisch-naturwissenschaftlichem Talent, Latein und Altgriechisch aufzubürden. Da vergeht die Lust am Lernen zu schnell.

Die Sprachzusammenstellung irritiert mich etwas. In welchem (Bundes)Land soll Ihr Sohn zu Schule gehen?
Latein ab der 5. Klasse, dafür ab der 6. Klasse erst (wieder) Englisch? In Deutschland wird doch schon in nach dem ersten Halbjahr 1. Klasse in den Grundschulen Englisch unterreichtet.

In jedem Fall geht Englisch IMO vor allem Anderen, weil Englisch schlicht die Brückensprache für 7 Milliarden Menschen im 21. Jhr. sein wird.

Wie auch immer.
Altgriechisch ist eine Sprache, die heute nicht mehr aktiv gesprochen wird und noch seltener in der Wissenschaft gefordert wird. Altgriechisch ist eine Weiterentwicklung aus dem Antiken Aramäisch und Alt-Persisch. Grammatik und Aussprache gehen noch mehr Richtung Persisch/Farsi.
Alt-Griechisch, Aramäisch und Hebräisch sind gleichermassen leicht, oder schwer zu erlernen. Ohne Sprachgefühl dürfte es zur Qual werden, schon wegen der Schrift.
Wer also plant, sich später einmal mit Griechischer Antike, Philosophie und Ethik im Allgemeinen zu beschäftigen, der kommt am Alt-Griechisch nicht vorbei. Die Griechischen Klassiker der Antike wurden in dieser Sprache verfasst und ohne diese Sprache kann man in diese Werke niemals richtig eintauchen.
Wer zudem in den theologischen Bereich möchte, ist mit Latein(Pflicht) und/oder Alt-Griechisch & Aramäisch gut bedient.

Zusammen gefasst:
Können Sie heute schon sagen, in welchem Beruf Ihr Sohn einmal fussfassen wird?
Sollten Sie selber Jurist, Theologe, ect... sein, würde sich das ggf. anbieten, weil Ihr Kind dann von Ihrer Erfahrung und Ihrem Wissen profitiert.

Sollte Ihnen nur das Gymnasium als repräsentativ erscheinen, würde ich eher zu einem "Europa-Gymnasium" tendieren. Dort werden sowohl Sprachen, als auch Naturwissenschaften gefördert und nach dem Abitur bekommt Ihr Sohn das Zertifikat für den Zugang zu allen Europäischen Universitäten, teilw. auch USA.

Ich selber habe in den 80'ern in der Schweiz ein Katholisch Altsprachlich-Humanistisches Gymnasium/Internat besucht.

Als Italiener musste ich obligatorisch in der 5. Klasse Englisch lernen. Zuvor wurde in den Sommerferien ein Intensivkurs in Deutsch und Französisch absolviert. Unterrichtssprache war also Deutsch/Französisch.
Im 6. Schuljahr kam Latein hinzu. In Klasse 8 habe ich Neu-Griechisch gewählt. In Klasse 10: Alt-Griechisch. Der Weg war einfacher und praxisorientierter, weil man dann das Alphabet schon beherrscht. Dennoch hat Alt-und Neugriechisch kaum etwas miteinander zu tun sind als separate Sprachen zu betrachen, selbst die Schrift weicht noch in grossen Teilen von einander ab.

Treffen Sie die Entscheidung für ein solches Gymnasium also nur, wenn Ihr Sohn schon heute ein Interesse für alte Sprachen und die Kultur mit bringt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen
di Colonna

0
Ottavio  11.01.2017, 13:47
@DiColonna

Dass das Altgriechische eine Weiterentwicklung aus dem antiken Aramäischen und dem Altpersischen sei, ist ein Gerücht, das jeder Grundlage entbehrt. Zwar ist es mit dem Altpersischen verwand, genau wie mit dem Deutschen, denn alle sind indoeuropäische Sprachen, aber das war's auch. Das Aramäische ist eine semitische Sprache.

Altgriechisch ist zwar nicht Neugriechisch, aber lkeine anmdere europäische Sprache hat sich in den letzten 2000 Jahren so wenig verändert wie das Griechische. Die Abweichung der Schrift ist minimal.

0
harry03potter  10.01.2017, 21:49

Das hat meine Freundin am Anfang gewählt... ihr war das zu viel Arbeit mit den neuen Schriftzeichen und hat kurze Zeit in den französischkurs gewechselt

0

Hört sich sehr schwierig an, vorallem wenn man kein Sprachtalent ist und eine Begabung für Grammatik hat.

Latein und Griechisch haben viele Vokabeln, mehr als Englisch oder Französisch. Da es nicht aktiv gesprochen wird, fällt es vielen noch schwerer. Griechisch hat auch eine eigene Schrift bzw Buchstaben.

Die Sprachen sind noch schwerer vergleichbar mit Deutsch. Latein kennt zum Beispiel auch 5 Fälle (Deutsch hat 4) und der Satzbau ist nicht geregelt. Jeder Satzbaustein kann überall stehen.

Blitz68  10.01.2017, 21:41

??

0
Fridericianum 
Fragesteller
 10.01.2017, 21:44
@Blitz68

Da stimmt so nicht, was du schreibst;

Da es nicht gesprochen wird, müsste es einfacher für die meisten fallen.

0
Rendric  10.01.2017, 21:48
@Fridericianum

Viele Menschen entwickeln erst mit dem Sprechen und Hören einer Sprache ein Feeling für diese.

0
greygrace  10.01.2017, 21:46

Es fällt nicht leichter... Man muss die ganze Zeit Texte übersetzten, die übersetzt sehr anspruchsvoll sind, die Grammatik ist ebenfalls sehr schwer (das ganze deklinieren und konjugieren) und die Vokabeln sind auch nicht wenige

0
schokokeks110  10.01.2017, 21:50

In Latein gibt es 5 Fälle was ziemlich kompliziert ist

0
Fridericianum 
Fragesteller
 10.01.2017, 21:53
@schokokeks110

Im Griechischen sind die Fälle sogar um einiges einfacher, aber dafür sind die Zeiten sehr kompliziert; ( 2 neue Zeiten und Medium)

0

Die Leistungsanforderungen in den meisten Fächern sind identisch mit denjenigen eines anderen Gymnasialtyps, also in Deutsch, Mathe, Geschichte, Erdkunde, Naturwissenschaften etc. 

Ich hatte selbst sieben Jahre Latein. Es war nicht schwerer als z. B. Französisch. 

Altgriechisch ist etwas für sprachlich und geschichtlich besonders interessierte Schüler, denn die Themen sind natürlich die der Antike. Für solche Schüler dürfte das kein Problem sein. 

Ich finde es sehr gut, dass es für solche Minderheiteninteressen das humanistische Gymnasium gibt., 

jede gym ist anspruchsvoll für die hoffentlich in ausreichender menge vorhandenen grauen zellen deines sohnes!