Ist dieser Studiengang theorielastig?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Um Mathematik kommst du bei Informatik nicht drumherum, tut mir leid. Ich will dich nicht erschrecken, aber mach dich gefasst während deines Studiums (besonders im ersten und zweiten Semester) ordentlich durch die Mangel genommen zu werden. Es wird schwer, glaub mir. Unimathematik und Schulmathematik unterscheiden sich leider sehr stark, sodass viele Erstsemester den Schock ihres Lebens bekommen. Du wirst dir dann wünschen wieder das Fachabitur machen zu dürfen.

Wenn du mit dem Druck allerdings umgehen kannst und anpassungsfähig bist, dann sollte das recht schnell behebbar sein. Ansonsten ist es auch noch empfehlenswert einen Vorkurs zu besuchen, falls deine FH das anbietet.

Moritz851 
Fragesteller
 08.02.2020, 00:46

Ich habe ja in klammern geschrieben, dass ich Mathematik mag ^^

Ich habe mich auch etwas intensiver mit unimathematik beschäftigt.

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verreisterNutzer  08.02.2020, 00:48
@Moritz851

Dann ist das ja super. Ich würde zumindest dir FH empfehlen. Da sammelst du wenigstens Praxis an Unternehmen. Bachelor und Master bei Uni zu machen, macht eher Sinn, wenn man Richtung Forschung geht. Allerdings wie gesagt, stimmt das nicht mehr so ganz. Einige Universitäten passen die Module mittlerweile auch entsprechender an, sodass FH und Uni mehr oder weniger gleicher werden vom Inhalt.

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Moritz851 
Fragesteller
 08.02.2020, 00:49
@verreisterNutzer

Danke. Wie kann ich wissen, dass meine fh bzw ob meine fh das Niveau angepasst hat ^^?

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verreisterNutzer  08.02.2020, 00:53
@Moritz851

Entweder ins Modulhandbuch gucken oder evtl. Studienberatung bei der FH machen und nachfragen. Die wissen das.

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Moritz851 
Fragesteller
 08.02.2020, 00:54
@verreisterNutzer

Ich möchte dich nicht nerven, aber es wäre nett, wenn du vielleicht in den link schauen könntest und mir sagen könntest, wie es aussieht. Wäre sehr lieb :)

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verreisterNutzer  08.02.2020, 20:23
@Moritz851

https://www.fh-dortmund.de/de/fb/4/lehre/modulhandbuch.php

Unter "Mathematik für Informatik" siehst du, dass du vier Mathevorlesungen haben wirst. Ich habe es mir mal durchgeguckt und ja es deckt sich weitestgehend mit dem, was man auch an der Uni macht.

Ein paar Beispiele.:

Einführung in die Mengenlehre, Kardinalität von Mengen, Relationen, Grundlagen der Aussagenlogik, Komplexe Zahlen, Gruppen und Körper. (Ringe evtl. auch)

Eigenwerte und Basistransformationen

Zahlbereiche, vollständige Induktion (d.h. Beweise)

Taylor-Reihen-Entwicklung, Approximation von Funktionen durch Polynome

Lokale und globale Extrema von Funktionen in einer oder mehreren Variablen

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Informatik ist weitestgehend Mathematik und ein Studium soll dir die Grundlagen dazu beibringen. Das FH-Studium ist in den meisten Fällen etwas leichter, aber qualitativ ebenfalls sehr gut und behindert dich nicht beim Jobeinstieg.

Im Falle eines Unisstudiums suche dir Praktika, Werkstudentenstellen oder eine selbständige Tätigkeit. Ein BA-Studium als dritte Option ist auch gut!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich habe einen Mathe-Kurs an der Wilhelm-Büchner-Hochschule gemacht, das war anspruchsvoll, gerne Praxis-nah, größtenteils sehr verständlich erklärt und die Aufgaben waren für mich gut machbar, auch Themen wie Integraltransformation etc.

Jetzt studiere ich Information an der Fern-Uni-Hagen, Mathe ist höllisch schwer, im Prinzip gefühlt nur Beweise im Körper K, die Beweisführung muss exakt in der Darstellung sein, jeder Schritt muss eine präzise Anwendung etwas schon Bewiesenem sein. Dennoch machbar, hoffe ich (Klausur demnächst). Das Niveau entspricht dem sehr guten Buch Tutorium Analysis 1 und Lineare Algebra 1 von Modler und Kreh. Das Problem ist, dass das Semester Beides behandelt, aber kaum darstellend ist und auch nicht sonderlich die strukturelle Tiefe sucht. Im Prinzip nur den Beweis und dann das nächste Thema. Verständnis baut sich bei mir nur schwer auf in dieser Methode (Induktion über Matrix-Spalten, Umformen bis es passt etc.). Das "Problem" ist, wir Infos studieren die Mathe-Module gemeinsam mit den Mathematikern. Anfangs hatte ich in den Hausaufgaben Top-Noten, zuletzt extrem miserable. Ich habe aber alle Hausaufgaben auch so schnell wie möglich gemacht.

Bei Dir ist Mathe in 4 Module aufgeteilt, ich kann daran nicht beurteilen, ob es eher Uni-mäßig ist oder eher FH-mäßig. Ich vermute, Mathe wird an der FH Dortmund nicht so hart sein wie wenn Du es mit Mathe-Leuten gemeinsam studierst. Du kannst ja mit Uni anfangen und dann auf FH wechseln, wenn es nicht passt.

Wahrscheinlich ist der Studiengang praktischer als an einer Uni, aber auch im verlinkten Modulhandbuch dort finde ich bei den Mathematik-Modulen teilweise recht komplizierte Sachen aus der Analysis.

Du schreibst, dass du für das Studium an einer Uni umziehen müsstest, aber es gibt doch in Dortmund auch eine Uni. Wäre die dann zu weit von deiner Wohnung entfernt?

Moritz851 
Fragesteller
 08.02.2020, 00:42

Ich habe leider nur die Fachhochschulreife. Daher könnte ich nach hessen ziehen, um dort auf einer Universität zu studieren.

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MitFrage  08.02.2020, 00:43
@Moritz851

Ah, verstehe.

Also wie theorielastig der Studiengang wirklich ist, hängt natürlich auch davon ab, wie die Inhalte in der Vorlesung umgesetzt werden - so etwas steht nicht genau im Modulhandbuch.

Es könnte sein, dass du in den Mathematik-Modulen ständig mit Stift und Papier rechnen musst. Es könnte auch sein, dass der Schwerpunkt darauf liegt, die Konzepte am PC umzusetzen und dabei auf numerische Schwierigkeiten zu achten.

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Moritz851 
Fragesteller
 08.02.2020, 00:45
@MitFrage

Vielen Dank.

Ich würde unmittelbar nach den Bachelor den Master auf der Universität dranhängen wollen. Wäre es dann genau so gut, wie wenn ich den Bachelor und den Master auf der Universität gemacht hätte?

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MitFrage  08.02.2020, 00:48
@Moritz851

Für den Berufseinstieg? Da habe ich wenig Ahnung, aber meine Vermutung wäre: Gerade im Bereich Informatik gibt es einen solchen Mangel an Experten, dass es fast egal ist, ob du deinen Bachelor auf der FH oder Uni gemacht hast.

Kommt aber natürlich noch drauf an, in welchen Beruf du dann tatsächlich willst.

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verreisterNutzer  08.02.2020, 00:46

So ganz richtig ist das natürlich auch nicht mehr. Viele FHs und Unis passen ihr Niveau mittlerweile ähnlich an, auch wenn es noch stimmt, dass FHs immer noch vermehrt Praktika an Unternehmen anbieten.

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Ist wohl standard für eine FH. Wenn du die Möglichkeit hast und mehr Theorie suchst, solltest du dir wohl aber ne Uni suchen. Macht aber nur Sinn, wenn du später auch wirklich in die Forschung willst. Ansonsten würde das mit erst FH, dann Uni auch reichen.

So als Tipp: Du musst dich ja nicht mit dem beschränken, was angeboten wird. Weiterbilden kannst (und musst) du dich immer selber. :)