FH-Bachelor gleichwertig zu Uni-Bachelor?
Hallo,
Frage steht im Titel: Rührt daher, dass auf dieser Webseite (https://expressantworten.com/was-ist-ein-abgeschlossenes-studium/) folgendes steht:
"Was ist ein abgeschlossenes Studium?
Eine Abschluß an einer Uni – nicht Fachhochschule."
Zählt also ein abgeschlossenes Studium an einer FH (zB Studiengang angewandte Informatik) nicht als abgeschlossenes Studium im eigentlichen Sinne?
Liebe Grüße
6 Antworten
Auch ein Fachhochschulstudium ist ein abgeschlossenes Studium. Und für einen Arbeitgeber später wahrscheinlich sogar noch wertvoller.
Ein Studium an der Uni unterscheidet sich von einem Fachhochschulstudium ein wenig, das ist richtig. Ganz grob vereinfacht kann man sagen, dass dich Universitäten eher für die wissenschaftliche Arbeit ausbilden, während Fachhochschulen dich eher für die Arbeit auf dem freien Markt vorbereiten. Der Inhalt ist beim gleichen Studienfach jedoch weitestgehend identisch. Ein Fachhochschulbachelor steht einem Unibachelor also in nichts nach.
Es zählt als abgeschlossenes FH Studium, wohingegen ein abgeschlossenes Uni Studium als abgeschlossenes Uni Studium zählt.
Ich finde es schwer zu sagen "was mehr wert" ist. In Informatik breitet dich ein fh Studium sicherlich besser auf die freie Wirtschaft vor, wohingegen durch den höheren Theorieanteil an der Uni du in erster Linie für die Forschung ausgebildet wirst.
Man kann aber sagen dass ein FH Bachelor generell "nicht so anerkannt" ist wie ein Uni Bachelor. Nicht zuletzt hast du, möchtest du nach einem FH Bachelor einen master an einer Uni machen, häufiger Schwierigkeiten zugelassen zu werden, das ist einfach so.
Ich habe mich mittlerweile auch mit vielen von FHs unterhalten (ich selbst studiere an der Uni) die zu mir meinten, dass man doch an einer FH leichter bessere Noten bekommt, bzw das Studium dadurch dass weniger Fokus auf Theorie gelegt wird und du in zB Informatik dadurch deutlich weniger Mathematikmodule hast das Studium doch signifikant einfacher ist.
Mir ist es aber wichtig zu sagen; Einfacher, aber nicht schlechter.
Ich selbst bin im 2. Semester, und würde mich, könnte ich mich neu entscheiden 10/10 für eine FH entscheiden und glaube auch dass das für 70 Prozent der Studenten die bessere Wahl ist.
Es kommt einfach sehr darauf an was man möchte.
Okay, und formal gleichwertig sind sie nicht.
Zwar ist beides ein Bachelor, es steht bei einer Hochschule jedoch FH und bei der Universität Uni daneben. Es tut mir leid dass ich dir versucht habe zu erklären was die Unterschiede sind.
Die sind aber formal gleichwertig, seit der Bologna-Reform zumindest. Kann bitte jemand schreiben der Ahnung hat?
Nein sind sie nicht. Ich hab so das Gefühl dass du selbst an einer FH studiert hast und dich jetzt irgendwie "angegriffen" fühlst weil dir jemand die Realität ins Gesicht sagst.
Beides ist ein Bachelor Abschluss, bei der FH steht FH danaben und bei der Uni eben Uni. Ob du es wissen willst oder nicht, es gibt viele Unternehmen die bevorzugt Uni Leute anstellen, und welche die bevorzugt FH Leute anstellen.
Ein FH Studium wird häufig als weniger abstrakt-theoretisch angesehen wie ein Uni Studium, dafür deutlich praxisnäher. Es gibt Dinge die für das eine, und welche die für das andere sprechen.
Ob dir das gefällt oder nicht, die Abschlüsse sind formell nicht gleich, es steht IMMER FH oder Uni daneben !
Es macht also einen Unterschied ob du an einer Uni oder FH studiert hast, nicht "besser oder schlechter", sondern einfach unterschiedlich.
"Ist der Bachelor an der Uni mehr wert als an der Fachhochschule? Nein. Dass die Abschlüsse an beiden Hochschulformen gleichwertig sind, ist eine Folge des Bologna-Prozesses. Dieser wurde vor nunmehr gut 20 Jahren initiiert und hat zum Ziel, die Studiengänge und -abschlüsse europaweit zu harmonisieren."
"Früher mussten sich Absolventen der Fachhochschule das Kürzel FH hinter ihren Abschluss schreiben – dies ist Geschichte."
Nicht mehr oder weniger wert: aber es steht daneben ob du ein Uni oder FH Bachelor hast, und das macht nunmal einen Unterschied. Und selbst wenn der Kürzel fehlt, der Arbeitgeber weiß ob du von einer Uni oder einer FH kommst.
Das ist die Realität, aizeptier es oder eben nicht meine Güte.
Aber du scheinst ja so oder so in deiner eigenen Realität zu leben.
Die sind formal gleichwertig, zweisekündige Recherche genügt. Was ist eigentlich dein Problem? Hast du solche Komplexe zu akzeptieren, dass die gleichwertig sind?
Ist halt die Frage bis in welche Tiefe die Mathe Module behandelt werden und dann stellt sich ferner noch die Frage wie scharf hier geprüft wird. Und manche Unis prüfen eben absichtlich sehr scharf und manchem Profs ist das wohl ein Bedürfnis
Offiziell gesehen ist da kein Unterschied. Lass dir da auch nichts anderes einreden. Ich habe selbst ein Studium an der Fachhochschule und ich bin heilfroh, dass ich nicht an der Uni studiert hätte. Wir hatten fast alle Module praktischer Natur, also bei uns viel programmieren, analysieren und präsentieren. Im Uni-Studium geht es je nach Studiengang eher um Theorie, Mathematik, Logik.
Beispiele:
Ein Vermesser wird an der FH dazu ausgebildet, zu vermessen und darüber hinaus erfährt er noch die Mathematik dahinter. Ein Vermesser von der Uni lernt in erster Linie Messungen extrem exakt durchzuführen, und sehr komplizierte Berechnungen durchzuführen, was in der Wirtschaft von Nachteil ist, weil der die anderen Leute nervt (habe ich von Vermessern gehört).
Ich habe Geoinformatik an der Fh studiert und wir haben viel programmiert und mit Software gearbeitet. Also so, wie man es in der Wirtschaft auch tun würde. Vergleichbare Studiengänge in der Geoinformatik an der Uni haben sehr viel Theorie und da geht es eher um Satelliten, Flugbahnberechnungen und viel Theorie.
Letztendlich geht es darum, was du machen willst. Willst du in die Forschung, dann gehe zu einer Uni. Bedenke dabei aber: In der Uni bist du meist einer von hunderten. An der FH gibt es bei uns maximal 40 Leute pro Kurs, wodurch es viel einfacher ist, andere Studenten kennenzulernen und sich über Hausaufgaben auszutauschen. Und bedenke auch, falls du in die Forschung gehen möchtest: Forschung wird schlecht bezahlt, du kümmerst dich die Hälfte der Zeit damit irgendwelche Anträge zu schreiben, anstatt wirklich zu forschen, aber ich schweife ab...
Ich kann jedem nur empfehlen, an einer FH zu studieren.
Das ist Quatsch.
Bachelor-Abschluss = Abgeschlossenes Studium.
Egal ob Hochschule, Fachhochschule oder Universität.
Bin selber auf einer FH. Im gegensatz zu früher sind Hochschulabschluss und Abschluss an der Universität heutzutage relativ gleich gewertet, letzerer vielleicht ein kleines bisschen besser.
Es gibt im allgemeinen Sprachgebrauch ein Unterschied zwischen Hochschule und Fachhochschule?
Fachhochschule ist halt eine Unterkategorie. Jede Fachhochschule ist auch eine Hochschule. Aber nicht jede Hochschule ist eine Fachhochschule.
Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Lehre und Forschung mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Grundlage betreibt.
Einziger Unterschied der mir einfällt:
An einer Hochschule darfst du nur mit Allgemeiner Hochschulreife (Abitur) studieren, an einer FH auch mit Fachhochschulreife.
Eine Fachhochschule ist sehr stark praktisch orientiert und bereitet in der Regel auf einen bestimmten Beruf oder eine berufliche Richtung vor. Das Studium an einer Fachhochschule ist verschulter, als an einer Universität oder Hochschule, Sie haben einen festen Stundenplan und können Inhalte nur in begrenztem Rahmen selbst wählen.
https://www.helpster.de/hochschule-unterschied-zur-fachhochschule-einfach-erklaert_119559
Na ja, die mussten ja unbedingt das angelsächsische Modell auch bei uns einführen. Ob das so gut ist, ist aber eine ganz andere Frage. Die Industrie lehnt bisher den Bachelor jedenfalls weitgehend als nicht richtig vollwertig ab. Das ist halt irgendwie nur eine kurze akademische Berufsausbildung und mehr halt nicht.
Das Schulsystem, auf welchem das angelsächsische Modell basiert, wurde aber nicht übernommen. Dort gibt es nämlich kein "Fachabitur" und eigentlich auch kein als "angewandte Wissenschaft" ausgewiesenes Studium. "Angewandte" und "theoretische" Wissenschaften, typisches deutsches Philisterdenken. Halte ich persönlich für gequirlten Quatsch! An einfachen Schulen werden Wissenschaften angewandt, aber nicht an Hochschulen!
Wozu brauch man denn noch Fachhochschulen, wenn man doch nun ein Kurzzeitstudium als Bachelor hat?
Als richtige Hochschule für gestandene Berufspraktiker, was in meinen Augen sehr sinnvoll gewesen wäre, konnte die Fachhochschule sich aber auch nicht profilieren: Fachabi schon mit halber gymn. Oberstufe, kaum Praxis in der Fachoberschule, zurückdrängen der klassischen Berufsausbildung und neuerdings auch noch FH-Studium ohne jedes Abitur. All das disqualifiziert doch die FHs.
Die Mathemodule sind weitgehend identisch, zumindest im Bereich angewandter Informatik: Es gibt insgesamt fünf bis sechs mathelastige Module: Statistik, Theoretische Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen, dann halt Module zu Mengen, lineare Algebra, Analysis (Integral -und Differentialrechnung, Approximation, Taylorreihen), Computergraphik et cetera.
Es geht hier sowieso nicht um die Wertigkeit, sondern um die FORMALE Gleichwertigkeit der Abschlüsse. Das war die Frage..