Ist die Welt wirklich real oder existiert sie nur in unserer Vorstellung?

17 Antworten

Dein Kopf gehoert mit zur "Welt". Wenn die Welt nicht existent ist, wo ist dann dein Kopf in dem diese Welt ablaeuft? : )

Ich interpretiere deine Frage mal ein wenig um: Wahrscheinlich meinst du, ob die Welt eigentlich ganz anders ist, als wir sie uns vorstellen. Wahrscheinlich ist das der Fall, da wir nur einen kleinen Ausschnitt der Welt mit unseren Sinnen erfassen koennen. Alles was wir jemals erfahren muss durch die Kanaele unserer 5 Sinne. Das Erfahren von Informationen aus einem weiteren Sinn ist unvorstellbar, wir wissen nicht wie dieses Erfahren sich "anfuehlt" (und schon habe ich wieder ein Wort benutzt, das auf einem der Sinne basiert - man sieht wie sehr wir an sie gebunden sind). Man stelle sich vor, dass es irgendwo Wesen gibt, die andere oder gar noch mehr Sinne haben als wir und somit anderes wahrnehmen oder erfahren als wir. Auch unsere Forschung und Technologie ist nur auf das fuer uns Vorstellbare ausgelegt. Unsere Forschung wird durch unsere Vorstellungskraft limitiert und diese wird in jedem Menschen vom Erfahren der Welt beeinflusst. Es koennte sein, dass es in der Welt noch etwas ganz anderes gibt, von dem wir gar keine Ahnung haben und das wir niemals erfahren koennen.

Pascal Jordan: "die Welt ist nicht nur fantastischer als wir uns das vorstellen, sie ist sogar fantastischer, als wir uns das vorstellen können"

Sai Baba: "den Hintergrund unserer Wirklichkeit könnt ihr nicht begreifen. Es sei denn, ihr begreift euch selbst" und "ihr könnt der Kausalität nicht entfliehen"

ein holländischer Hirnforscher und Hirnchirurg (Name leider nicht mehr bekannt. Er sagte das in einer Fernsehdiskussion über Nahtoderlebnisse: "es scheint so zu sein, daß wir die Nebenstelle eines großen Zentralcomputers sind"

Und noch ein Zitat aus dem Radio: "was mir Max über Fritz sagt, sagt mir mehr über Max als über Fritz"

Eine gute Alternative zu Fragen die uns quälen und auf die es scheinbar noch keine Antworten gibt ist womöglich, einfach nur zu s e i n ? Mir zumindest verhilft das Versetzen in diesen Zustand zu Entspannung und Ruhe. Antworten kommen anscheinend immer dann, wenn die Voraussetzungen dafür vorhanden sind.

Es wird heutzutage immer noch diskutiert zwischen den Wissenschaftlern, ob dass was wir sehen um uns herum wirklich die Realiät ist oder ob die Eindrücke nur auf eine bestimmte Art und weise so von unserem Gehirn verarbeitet wird. In der neuen Physik beispeilweise heißt es dass nur ein sehr sehr geringer Teil aus Materie besteht der Rest ist Feinstofflich und somit für uns nicht sichtbar. http://dieter-broers.de/das-universum-ein-hologramm-ein-holographisches-modell-unserer-realitaet/

Eine der Fragen, über die ich mir auch schonmal Gedanken gemacht habe. Ich bin zum Schluss gekommen, dass man auf die Frage keine eindeutige Antwort bekommen kann. Es kommt, darauf an, was du hören willst, denn es gibt für alles Argumente und Gegenargumente.

Descartes hat gesagt "Ich denke, also bin ich". Weitergeführt bedeutet das, dass alles, was ich nicht kreiere aber was mich beeinflusst, zwangsläufig ebenfalls real sein muss. Damit ist die Welt real. Oder doch nicht?

Nicht unbedingt. Sie kann genau so real sein, wie die Welt in einem Computerspiel. Niemand kann abstreiten, dass ein Computerspiel real ist, weil es sich in unserer Realität abspielt. Dann müssen wir aber differenzieren, was wir unter Realität verstehen.

Oft wird unter Realität verstanden, dass etwas existiert, also genau dann, wenn etwas existiert, ist es real. Andererseits ist die Existenz eines Objekts abhängig davon, wie man es sieht. Ist nun der Mensch eine Anhäufung von Atomen, von Molekülen, von Strings oder was? Ich sage, die Existenz des Menschen wird größtenteils durch seinen Namen festgelegt. Der Name ist das Einende, denn was sollte man sonst zu seinem gegenüber sagen? "Du da mit der schiefen Nase" wäre dann genauso viel wert wie "Du da mit dem dicken Bauch". Wir hätten keine eindeutige Existenz. Denn auch die physische Existenz ist in diesem Sinne nicht über die anderen gestellt.

Nun gehe ich noch kurz darauf ein, ob die Welt in unserer Vorstellung existiert. Ja, das tut sie. Und gleichzeitig existiert sie auch außerhalb. Wenn außerhalb nichts wäre, wäre da auch nichts, was in unsere Köpfe oder unseren Geist hinein kann. Nur die Frage ist, WIE das äußere ist und das kann man aus unserem Bezugssystem nicht eindeutig beantworten.

Insgesamt wirft diese Frage noch ganz viele weitere Fragen auf, die man in der Philosophie diskutiert. Und vor allem spielt hier ganz viel die Existenz des SUBJEKTS in unserer physikalischen Welt eine Rolle. Das ist auch ein Thema, das von den meisten Wissenschaftlern als Randthema gesehen wird. Doch ist das Subjekt DAS Gegenstück zum Objekt, das in Mathematik und den Naturwissenschaften gründlich untersucht wird. Deshalb glaube ich auch nicht, dass man jemals eine objektive Erklärung des Bewusstseins finden wird. Es ist logisch nicht möglich, da das Bewusstsein meiner Meinung nach irreduzibel ist.

Ich quatsche schon wieder zu viel :D

Ameisenkoenig01  20.08.2015, 22:03

Übrigens brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ob dein Leben nun davon abhängt oder ob du dir weiter Gedanken darüber machen brauchst. Das brauchst du nämlich nicht. Du kannst kraft der Logik sagen, dass dein Leben, genau so, wie du es lebst, real ist, weil du immer und auf alles Descartes anwenden kannst.

Es machst ansonsten keinen Sinn, sich auszumalen, WIE die Welt draußen aussieht, weil eine Welt nur irgendwie aussehen kann, wenn man sie interpretiert. Du interpretierst sie als Mensch. Und das ist genauso viel wert wie jede andere Interpretation. Existenz ist Interpretation!

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Kein Mensch weiß das genau. Deshalb streiten ja auch die Philosophen seit Jahrhunderten über diese Frage. Einige vertreten den Idealismus:

a) sog. erkenntnistheoretischer  I.: Eine  Welt, unabhängig  von  unserem   Bewusstsein, ist schlechterdings undenkbar. Daher ist unsere Bewusstseinswelt „die Welt“ schlechthin, das „Sein“ ist bloß „Bewusstsein vom Sein“. Vertreter: Schopenhauer, Berkeley, Fichte

b) sog. transzendentaler I.: Es gibt zwar eine Welt unabhängig von unserem Bewusstsein, aber wir sehen sie nicht, wie sie „an sich“ ist („Dinge an sich“), sondern verändert durch die Formen unseres Denkens (Vertreter: Kant).

c) sog. metaphysischer I.: Die Wirklichkeit ist ihrem Wesen nach geistig-seelischer Natur; die Materie nur eine Erscheinungsform des Geistes (Vertreter: Platon, Hegel, Herder,Schelling, Fichte; bestätigt wird diese Auffassung eigentlich durch die Quantenphysik: denn je weiter man in die Welt der Elementarteilchen eindringt, desto mehr stellt man fest, die Materie löst sich in Geist auf).

c) landläufiger I.: Der Glaube an Werte, Ideale, an die man sich halten soll.

               

Andere vertreten den realistischen Standpunkt:

a) Erkenntnistheoretischer R.: er behauptet (in der Philosophie) das Vorhandensein einer außerhalb des Bewusstseins liegenden Wirklichkeit.

b) Kritischer R.: setzt nicht in das Wahrnehmen, sondern in das „Denken“ das Vertrauen:  wir besitzen  -  sagen seine Vertreter  -   im Denken ein so anpassungsfähiges Erkenntniswerkzeug, dass eine immer tiefere, vollständigere und richtigere Erkenntnis des Realen erreicht werden kann. In diesem Sinne „Realisten“ sind die antiken Philosophen Sokrates, Aristoteles sowie die modernen Philosophen der Gegenwart und des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts.

c) Empirischer R: dazu gehört Kant; seiner Auffassung nach gibt es eine Wirklichkeit unabhängig von unserem Bewusstsein, die „Dinge an sich“, nur können wir sie nicht erkennen, weil wir durch die unserem Denken innewohnenden Erkenntnis- und Verstandesformen nur ihre Erscheinungen wahrnehmen. Insofern ist er auch ein „transzendentaler Idealist“.

e) Platonischer oder metaphysischer R.: Den Ideen wird selbst, vor den Dingen, Realität zugesprochen. Platon ist insofern metaphysischer Idealist als auch metaphysischer Realist.

f) naiver Realismus: Was ich sehe, ist auch tatsächlich da. Ich kann es ja anfassen.