Ist die USA wirklich so wohlhabend?
Hey Leute, ich bin selber Türke und lebe in Deutschland. Zurzeit ist das so, dass in den türkischen tik tok trends es beliebt geworden ist, dass Türken welche in die USA ausgewandert sind erzählen, wie wohlhabend doch die USA ist.
Es wird davon berichtet, dass man mit Kleinigkeiten, wie z.B. einen Samstag als uber Fahrer schon 900 Dollar verdienen kann oder das teure Luxusautos wie ältere Jeeps in gebraucht schon für 5000 Dollar zu haben gibs. Der Mindestlohn ist ebenfalls höher als der in Deutschland (15 Dollar~14€). Es wird auch gezeigt, dass dort viele ein komplett eigenes Haus besitzen und nicht wie wir eine Wohnung.
Im großen und ganzen wird die USA als ein super günstiges und Reiches Land gezeigt, wo man mit wenig arbeiten reich werden kann.
Das kann ja sein, aber gleichzeitig höre ich aus Dokumentationen, dass sie USA schon lange nicht mehr so wohlhabend ist wie früher und das wir deutschen es viel besser haben. Habe sogar mitbekommen, dass viele Amerikaner schon einen zweiten Job benötigen um über die Runden zu kommen.
Ich wollte mal fragen, welches Bild der USA nun die Wahrheit zeigt. Vielen Dank.
9 Antworten
Die USA haben ca. 380 Millionen Einwohner. Es gibt da einige Superreiche, die wir teilweise namentlich auch kennen.
Wenn du ein teures Luxusauto für ein paar Dollar bekommst, dann hat dieses Auto wirklich nicht mehr viel Wert, als was es kostet.
Viele besitzen ein eigenes Haus ? Woraus bestehen die meisten dieser Häuser ? Es sind überwiegend Holzhäuser die billig zu erstellen sind. Du siehst ja wie schnell die wegfliegen, wenn ein Tornado mal einen Besuch abstattet.
Der Amerikaner ist nicht so bodenständig wie wir. Wenn es keinen Job gibt, dann zieht man um, wo es Arbeit gibt. Das Haus in dem man wohnte wird verkauft und am neuen Wohnort kauft man sich eben wieder ein Haus. Meist auf Kredit und zu sehr hohen Zinsen. Oftmals über 20%.
Der Mindestlohn in den USA ist niedriger als bei uns. er liegt unter 10 Dollar die Stunde.
Auf dem Land kannst du günstiger leben, als in den großen Städten. Besuche mal in New York ein gutes Restaurant , was du da für ein Essen bezahlen musst. Da rollst du die Augen, wie teuer das ist.
Da gehen eben die meisten in ein Fast Food Laden und kaufen sich dort etwas zum Essen. Diese Art Ernährung halte ich für fraglich , was die Gesundheit angeht. Es gibt sehr viele Übergewichtige.
Ein Sozialsystem wie bei uns suchst du dort vergeblich. Die staatliche Unterstützung ist zeitlich sehr begrenzt und finanziell weitaus geringer. Da kann keiner der arbeiten kann, jahrelang die Beine hoch legen und seinen Lebensstandard von anderen finanzieren lassen, wie das bei uns der Fall ist.
Kindergeld gibt es auch keines.
Die müssen dann teilweise mehrere Jobs annehmen, um über die Runden zu kommen.
Nur wer es sich leisten kann, hat eine Krankenversicherung.
Obama wollte für alle eine Krankenversicherung einführen, aber das wusste man zu verhindern.
Die USA ist, was die finanzielle Situation angeht, sehr hoch verschuldet. Vor wenigen Jahren führte das dazu, dass man die Staatsdiener (Beamte) nicht mehr bezahlten konnte. Da hat der Kongress die Staatsverschuldung angehoben , um wieder flüssig zu werden, damit die Staatsbeschäftigten bezahlt werden können.
Die Ausgaben welche die USA für ihr weltweites Engagement des Militärs aufbringen muss, sind immens. Das trägt freilich auch dazu bei, dass die USA so hoch verschuldet sind.
Du solltest mal die USA besuchen. Es ist ein wunderschönes Land.
Du wirst sehen wie das Leben in den großen Städten pulsiert, wirst aber auch feststellen, wie groß die Armut in den Aussenbezirken dieser Städte ist.
ImTV wird oft die Sonnenseite dieses Landes gezeigt. Doch davon darf man sich nicht blenden lassen.
wie z.B. einen Samstag als uber Fahrer schon 900 Dollar verdienen kann
Das sind einzelne Anekdoten. So etwas passiert allenfalls in einer Silvesternacht. Im Median verdienen Uber-Fahrer in den USA gerade mal 3,37 $ pro Stunde.
oder das teure Luxusautos wie ältere Jeeps in gebraucht schon für 5000 Dollar zu haben gibs.
Ja, auch solche Schnäppchen sind vereinzelt möglich. Meist handelt es sich dann aber - wie in DE oder der Türkei auch - um Schrottkarren.
Der Mindestlohn ist ebenfalls höher als der in Deutschland (15 Dollar~14€).
Nein. Der gesetzliche Mindestlohn auf US-Bundesebene (für nonexempt employees) beträgt 7,25 US-Dollar (US$) pro Stunde (Quelle).
Es wird auch gezeigt, dass dort viele ein komplett eigenes Haus besitzen und nicht wie wir eine Wohnung
Das sind keine richtigen Häuser aus Stein und Beton, das sind bessere Gartenhäuser aus Holz und Plastik, ohne Keller usw.
https://www.youtube.com/watch?v=Lly3eVJRyZA
Im großen und ganzen wird die USA als ein super günstiges und Reiches Land gezeigt, wo man mit wenig arbeiten reich werden kann.
Tatsächlich ist es ein super teures Land, in dem man tatsächlich reich werden kann. Allerdings nicht mit "wenig Arbeit" sondern mit sehr, sehr viel Arbeit. Und da schafft man es auch in Deutschland, reich zu werden. Zudem bietet Deutschland den Vorteil eines sozialen Netzes, das einen auffängt wenn man scheitert. Das gibt es in dieser Form in den USA nicht.
Habe sogar mitbekommen, dass viele Amerikaner schon einen zweiten Job benötigen um über die Runden zu kommen.
Ja, das stimmt. Das ist aber in Deutschland für viele Menschen nicht viel anders.
Alex
die diesbezüglichen Berechnungen sin extrem komplex, weil du verschiedene Dinge berücksichtigen musst, allem voran die Tatsache, dass in den USA kein Sozialsystem existiert.
von einem USA-Nettogehalt muss dann folglich erst jede Krankenversicherung, die Ausbildung für die Kinder und die eigene Rente finanziert werden - na klar ist dann das Gehalt höher.
Das eigne Haus ist dort meist Teil der Altersabsicherung.
wenn du Daten über Finanzvermögen liest, sind die Amerikaner auch deshalb wohlhabender, weil denen ihre (eben selbst angesparte) Altersabsicherung als Vermögen zugerechnet wird, den deutschen aber ihre Rentenansprüche nicht, auch die Zig- oder Hunderttausende an Rücklage fürs Studium der Kinder wird als Privatvermögen gerechnet, während bei uns die Ausbildung (fast) gratis ist...
Der Lebensstandard in den USA ist deutlich höher allerdings wird dort auch viel mehr gearbeitet als in Europa.
Die Amerikaner haben grössere Häuser, grössere Autos, grössere Eisschränke usw. Dafûr sind jedoch 50 Std. Woche und nur zwei oder drei Wochen Urlaub im Jahr keine Seltenheit.
Ansonsten hat Europa einfach aufgrund der viel kleineren Märkte für alles und jedes generell nicht genug berufliche Chancen für die meisten. In Amerika findet man in 6 Wochen einen Job und in Westeuropa mit viel Glück in einem Jahr!
weshalb? Ich war zwar nicht in den USA jedoch auf einer amerikanischen Universität in Europa.
Weil für die allermeisten Menschen in den USA der Lebensstandard nicht höher ist. Das so pauschal zu behaupten ist einfach nur falsch. MIllionen Menschen dort leben in Häusern aus "Pappe" oder Wellblech oder in Wohnungen die weit entfern von hohem Standard sind. Trailerparcs sind auch oft anzutreffen. Hohe Wochenarbeitszeiten gelten für viele, besonders die Menschen ohne Collegeabschluss die zwei oder drei Jobs haben müssen - und das ist ein Grossteil.
Wenn Du ein "Normalbürger" bist, dann benötigst Du in den USA in der Regel mindestens zwei Jobs, um Deinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele haben tatsächlich auch drei und manchesmal noch mehr Jobs um überleben zu können.
Wenn Du ein Manager bist in den USA, dann verdienst Du einen ganzen Haufen Kohle - aber hast keine Zeit, diese auszugeben, da Du 60-80 Stunden in der Woche arbeiten darfst.
Offiziell haben in den USA angestellte Menschen keinen Anspruch auf Urlaub. Urlaub wird lediglich als Vergünstigung und in den jeweiligen Arbeitsverträgen festgelegt.
Auch eine Krankenversicherung haben die Menschen in der Regel nur über ihren Arbeitgeber. Einen Anspruch auf eine staatliche Krankenversicherung gibt es nicht. Präsident Obama wollte mal eine einführen, welche (ich glaube) von Trump wieder gestrichen wurde. Ich bin da nicht so auf dem Laufenden.
Selbstverständlich ist die USA aber eines der reichsten Länder der Welt. Nur liegt das Geld dort bei den BANKEN, bei der Hälfte der Millionäre der Welt und bei über 540 Milliardären, welche sich als US-Amerikaner verstehen.
Auf gut Deutsch - Du bist
- entweder ein Bürger und schlägst Dich so durch - oder
- ein Manager und verdienst mehr als Du ausgeben kannst oder
- bist Millionäre / MIlliardär und lässt andere für Dich schuften
DAS ist die USA tatsächlich.
ich wage zu bezweifeln das du überhaupt schonmal in den USA warst.