ist die schiere Biomasse von "Efeu" an Stämme von Bäumen im Wald schädlich für die Bäume?


15.04.2020, 12:57

ist das normal, wenn vom Baum fast nichts mehr zu sehen und erkennen ist?

4 Antworten

Hallo,

Nein, eine Symbiose ist das nicht, der Baum hat keinen Nutzen davon!

Aber sein Schaden hält sich auch in Grenzen. Wichtig ist, dass der Efeu ja innen am Stamm bzw an des Ästen in Stammnähe bleibt, er ist eine Schattenpflanze und kann nicht ganz dort draußen wachsen, wo die Bäume selbst ihre Blätter haben. Er nimmt ihnen also kein Sonnenlicht weg. Das zusätzliche Gewicht schaffen die Bäume auch zu tragen, ich habe jedenfalls noch nicht erlebt, dass ein gesunder Baum deswegen zusammengebrochen wäre.

Außerdem bietet der Efeu am Stamm zahlreichen Insekten- und Vogelarten Nahrung und Unterschlupf. Mit seiner extrem späten Blüte im Herbst ist er um diese Zeit zB eine ganz wichtige Nahrungsquelle für Bienen.

Solche stark mit Efeu bewachsenen Bäume betrachten wir daher als Biotopbäume und entfernen den Efeu natürlich nicht, sondern sorgen unter bestimmten Voraussetzungen sogar dafür, dass der Waldbesitzer eine Förderung dafür bekommt, dass er solche Bäume erhält!

bachforelle49 
Fragesteller
 15.04.2020, 08:36

das mit dem Unterschlupf leuchtet ja ein, aber erstens müßte es praktisch von jeder Menge "Vögel" nur so wimmeln, was es absolut nicht tut, (gibt immer weniger davon, die Populationen von Dompfaff, Buchfink, Amsel, auch alle Arten von Spechten, Zeisige aller Art, Stieglitz, Rotkehlchen, eigentlich alles außer Elstern..) sind komplett zusammengebrochen.. "Stille im Wald".. und zweitens sind manche Bäume, also anhand der Nadeln und Blätter normalerweise gleich zu erkennen, als solche kaum mehr wiederzuerkennen, da sie mehr an "Zombies" und "Aliens" erinnern.. ich seh' da nichts gutes drin, zumal sie auch das Nutzholz massiv beeinträchtigen.. es sei denn, man läßt den Stamm ohnehin vergammeln (gibt ihn der Natur zurück. ), wie es jetzt in vielen Regionen (Urwald..) Usus ist

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Pomophilus  15.04.2020, 15:02
@bachforelle49

Also deine Schlussfolgerungen verstehe ich nicht : meinst du tatsächlich, den Vogelarten ginge es heute besser, wenn man den Efeu überall konsequent entfernt hätte? Mmn eher noch schlechter! Wobei ich glaube, dass die Ursachen für den Rückgang zum allergeringsten Teil im Wald liegen, insbesondere bei den von dir genannten Arten! Umso wichtiger erscheint es mir, dass wenigstens dort gute Bedingungen herrschen! Zum Glück werden die Vorbehalte in der Bevölkerung gegen solchen "unordentlichen Wildwuchs" langsam aber sicher geringer, es wird leichter für den Förster, so etwas auch dort zu belassen, wo man es sieht!!

Und schau doch nochmals deine eigenen Bilder an: wie ich schrieb, dort wo jetzt der Austrieb der Blätter stattfindet, draußen an den Zweigspitzen, da ist kein Efeu mehr zu sehen.

Zu den "massiven Beeinträchtigungen" des Nutzholzes: wir haben schon Furniereichen aus solchen Efeumänteln herausgeschält, war eine ganz schöne Arbeit, aber darunter waren die Stämme tip-top, völlig unbeeinträchtigt! Ich sehe da keinen Schaden!

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bachforelle49 
Fragesteller
 15.04.2020, 16:35
@Pomophilus

erstens habe ich nicht erwähnt, daß der Efeu grundsätzlich verschwinden muß oder sollte, sondern eher nur die sich massig teils mit mächtigem Wuchs an ihre "Wirtsbäume" lehnen, zweitens genügen den Vögeln zu Nistzwecken eher "Löcher und Höhlen" in den Stämmen, die nun so gar nichts mit Efeu zu tun haben, sodaß angenommen werden darf, daß der Rückstand bei den Populationen ebenso wenig mit dem "Efeu" zu tun haben, eher mit fehlenden alten Obstbaumbeständen, und drittens, was die Bilder angeht, zeigen sie nur "die Spitze des Eisbergs".. Natürlich gibt,s auch genug Bäume, die komplett zugewuchert sind bis übers Blätterdach hinaus..auch im Frühling, wenn die Triebe sich "ausrichten", die Fotos zeigen einen "Istzustand", deshalb hört auch der Efeu nicht auf zu wachsen.. Außerdem bin ich Naturfreund genug, sollen sie wachsen wie in einem Märchenwald

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So großen schaden wie du vielleicht denkst richtet der Efeu garnicht an. Denn Efeu benutzt die Bäume nur als Gerüst und nicht als Nährstoffquelle wie zum Beispiel die Mistel(die ist wirklich ein Schmarotzer).

Efeu wurzelt lediglich im selbem bereich wie der Baum das bedeutet das der Baum eben ein paar weniger Nährstoffe abbekommt. Das macht einem gesunden Baum aber überhaupt nichts aus. Außerdem kann es sein wenn der Efeu stark zur Seite wächst dass er dem Baum etwas Licht raubt. Ist aber eher selten der fall.

Und wenn ein Baum an der Last der Biomasse einstürzt, dann war er sowieso nicht mehr gesund. Ist also kein verlust sondern eher ein Vorteil weil er dadurch schneller abstirbt und Nährstoffe für Gesunde Pflanzen abgibt.

Es gibt also kein Grun für Waldarbeiter das Efeu zu kappen. Zumindest für mich nicht.

bachforelle49 
Fragesteller
 15.04.2020, 08:49

das letztere ist aber umgekehrte Logik.. wenn ein Baum "dann infolge" umkippt, dann "bricht" er nach der Logik der Schwerkraft aufgrund des Gewichtes des Efeus und dessen "Gewusele" von Biomasse und nicht, weil er sowieso krank war.. Der Efeu ist Ursache und nicht der Baum.. das mit dem Licht leuchtet mir ja nun auch nicht ein: der Baum kriegt doch gar kein Licht mehr, wenn er komplett "zugewuchert" ist..(?!) er ist eigentlich nur noch eine "Hülle", wenn die Rankenpflanze ihn "erobert" hat..

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unionwizzard  15.04.2020, 09:26
@bachforelle49

Klar liegt das an der Schwerkraft wenn ein Baum umkippt. Sonst würde er ja irgendwann weg fliegen.... Aber ein Gesunder baum kippt nicht um wenn da bisschen Efeu dran hängt. Efeu hat wenig Holzmasse, das wiegt nicht so viel. Wo ist da jetzt umgekehrte Logik??

Efeu wächst ca ein Meter in die Breite. Mehr meistens nicht. Das sieht man ja auch auf deinem Bild. Die Blätter vom Baum liegen aber viel weiter außen da sie sonst nicht genug Licht abbekommen würden. Im inneren sind sie also sowieso Kahl.

Die Blätter vom Baum und die vom Efeu kommen sich also nicht in die Quere. Der Schaden ist also so gering dass das kein Grund sein kann, dass der Baum stirbt.

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kenn das nur aus gärten,im wald hab ich es noch nie gesehn.bei mir im wald kommt vereinzelt mal eine mistel vor aber nur sehr wenig

bachforelle49 
Fragesteller
 15.04.2020, 13:03

ja, danke, dann besuch' mal - natürlich außerhalb von "Corona" - eins der meistbesuchte Wahrzeichen Deutschlands, den "Drachenfels" (zu Fuß) unterwegs im "Siebengebirge", auch gerne Bergisches Land, Kottenforst, Königsforst usw.. praktisch ist jeder Baum "befallen"../

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Solche Bäume dürfen nicht gefällt werden. Das Efeu gibt vielen Tieren Zuflucht.

bachforelle49 
Fragesteller
 17.04.2020, 23:05

na wenn das so ist, dann sind die Insekten, nashornkäfer & co , Vögel, Kleiber & co. ja gerettet.. bei soviel "Dschungelatmosphäre".. fehlt nur noch "Tarzan", dem es nach seiner "Jane" gelüstet.. kann sich gut darin verstecken, um Liebe zu machen../

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