ist die Gier von Eigentümern eine Hauptursache von steigenden Mieten?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt große Firmen, die von Investoren finanziert werden, die sich auf dem deutschen Wohnungsmarkt eingekauft haben. Dazu gehört zum Beispiel die Firma VONOVIA.

Diese Firmen beherrschen einen Teil des Marktes Mietwohnungen und können dadurch den Mietspiegel manipulieren. Ausserdem haben deutsche Regierungen in den letzten Jahrzehnten Regelungen geschaffen, mit denen sich Kosten auf die Miete schlagen lassen, bzw. mit denen Mieten künstlich erhöht werden können.

https://www.youtube.com/watch?v=_jWpsdOco4E

Die Deutschen sind deshalb leichte Opfer weil

  • es nirgendwo in Europa so wenige Leute mit Wohneigentum gibt
  • es nirgendwo in Europa für Normalverdiener schwerer ist Wohneigentum zu erwerben, als in Deutschland
  • viele Grundstücke aus öffentlicher Hand an Investoren, aber nicht an Normalverdiener verkauft werden
  • Baukosten durch sinnlose Vorschriften und Auflagen künstlich verteuert werden
  • Sozialwohnungen aus öffentlicher Hand immer wieder an Spekulanten verkauft werden
  • steuerbegünstigt gebaute Sozialwohnungen leicht aus der Sozialbindung herausgenommen werden
  • usw.

https://www.youtube.com/watch?v=4jW2rtZ1-J4

catxy  04.09.2023, 22:57

Früher bestand der Mietmarkt in DE neben Genossenschaften aus vielen kleinen Privatvermietern, die so wirtschafteten, dass die Wohnungen sich trugen ohne allzu gierig zu werden. Kohl schaffte in den 1980ern die Wohnungsgemeinnützigkeit ab und setze damit den Startschuss zur Gierentwicklung und pushte so Konzerne wie z.B. Vonovia. Jeder, der sich privat über Fonds absichert unterstützt oft unwissentlich diese heuschreckengesellschaften. Wir müssen eigentlich wieder dahin zurück, wo wir einmal standen. Denn die derzeitige Entwicklung ist auch schlecht für die vielen kleinen Privatvermieter.

1

Klar: Nein.

Eine Wohnung zu kaufen, um diese zu vermieten, ist eine Kapitalanlage - und die muss sich rentieren. Angesichts der enorm gestiegenen Grundstückspreise, der immens gestiegenen Baukosten etc. pp. muss eben eine entsprechend hohe Miete verlangt werden, weil niemand davon leben kann, draufzuzahlen - übrigens korreliert das durchaus auch mit den Ansprüchen der Mieter.

Natürlich gibt es Einzelfälle, in denen Vermieter mit Altobjekten Kasse machen, wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel.

Die Gier mancher Eigentümer kann man zwar nicht außer acht lassen, aber das Hauptproblem dabei ist das die Nachfrage höher als das Angebot ist und dadurch können Eigentümer höhere Mieten verlangen als es eigentlich üblich ist.

Evtl. bei manchen, aber als Hauptursache würde ich das nicht sehen. Auch Eigentümer von Wohnungen sind von den allgemeinen Preissteigerungen betroffen. Genauso ist Vermietung ein Risiko, bei dem eine Menge Geld in den Sand gesetzt werden kann, wenn man sich bei der Mieterauswahl vergreift. 20.000 € für eine Renovierung nachdem ein Chaot drin wohnte bei dem nicht zu holen ist kommen öfters vor. Diese 20.000 müssen aber auch erstmal verdient sein...

Hat ein VM nur ein Objekt, muss er dieses Geld mit genau diesem Objekt verdienen, sonst kann er sich die Vermietung auch sparen.

Meine Eltern vermieten eine Immobilie. Mit Gier hat der Mietpreis nichts zu tun, lediglich damit dass nach Abzug Steuern, Instandhaltungskosten etc. kaum "etwas übrig bleibt", damit sich die Immobilie überhaupt rechnet. Bei dem was jetzt unterm Strich übrig bleibt vs. den damaligen Kaufpreis haben sie das Ding 30 Jahre aus den Mieteinnahmen abbezahlen müssen.

Ansonsten wenn wir von großen Wohnungsgesellschaften reden : Freie Wirtschaft hat immer etwas mit Gewinnabsichten zu tun. Da machen Immobilien keine Ausnahme. Die steigenden (Kalt)Mieten hängen aber primär mit der Nachfrage zusammen.