Ist die Charakterentwicklung von Darth Vader wirklich logisch?
Ich meine, in den Prequels und der Serie The Clone Wars ist er ein Mensch, der doch genau weiß, das ist gut, das ist schlecht...
Und nachdem er zu Darth Vader wurde...
Ich weiß auch nicht. Ja, er hat Padme verloren, bekam diesen Anzug, aber wie kommt es, dass sich jemand SO krass verändern kann? Nun ist er jemand, der andere unterwirft, foltert, abschlachtet und sogar wehrlose angreift, was man von Anakin nicht mal ansatzweise gedacht hätte (Okay, außer vielleicht in dem zweiten Teil, wo er die Tuskenräuber abschlachtet).
Dennoch: Ist das wirklich realistisch? Ich habe das Gefühl, das kann doch unmöglich derselbe Charakter sein. Darth Vader und Anakin sind so dermaßen verschieden, dass ich es zum Teil unrealistisch finde, dass Anakin nun zu so einem krassen Schurken geworden ist...
Kann man seine ganzen Ideale und Charaktereigenschaften, seinen Humor, seine Menschlichkeit einfach so verlieren, bzw. ändern?
Was ist eure Meinung dazu?
6 Antworten
Das hat die dunkle Seite der Macht nun mal so an sich. Machtnutzer können sie nutzen, aber sie werden gleichzeitig auch von der dunklen Seite manipuliert. Anakins Persönlichkeitsumschwung ist deshalb so drastisch, weil er nun mal sehr machtsensitiv ist, und negative Emotionen wie Wut, Hass, Angst, Trauer etc. sich dadurch gravierend auf ihn auswirken. Gerade er verliert ja alles, weswegen er sehr tief in die dunkle Seite hinabsinkt, bis zu dem Punkt, an dem er seine alte Persönlichkeit als Anakin "tötet" und zu Darth Vader wird. Die Fähigkeiten in der dunklen Seite werden dadurch verstärkt, dass man sich seinen negativen Emotionen hingibt und sich vollständig darauf konzentriert, immer mehr Macht anzuhäufen. Je stärker die eigene Balance und Ruhe gestört ist, desto tiefer fällt man in die Dunkelheit hinab. Anakins Fall geschieht halt nach und nach, bis es kein Zurück mehr für ihn gibt (bis er auf seinen eigenen Sohn trifft).
Star Wars ist extra so gemacht, dass die Extreme viel weiter auseinander liegen, als es in unserem Universum der Fall ist. Da gibt es halt das ultimative Böse und das ultimative Gute, und sehr viel Grau dazwischen. Das darfst du nicht so sehr mit unseren realen Maßstäben messen.
Ja klar. Schau dir doch nur mal die Nazis und die KZ Wärter an. Die hatten, als sie noch Kinder waren auch eine ganz normale Erziehung hinter sich und ein gesundes Werteverständnis von ihren Eltern bekommen. Und dann wurden sie sukzessive zu Mördern von den Nazis erzogen.
Und auch nichts wesentlich anderes sind radikale Islamisten, die erst normal aufwachsen, sich radikalisieren und in den mittleren Osten in den Djihad ziehen, Amokläufer, Mörder.
Das sowas funktioniert beweist auch die Bundeswehr und jedes andere Militär. Jeder Mensch hat eine Hemmschwelle jemand anderes zu ermorden (ob anerzogen oder von Natur angeboren sei mal dahin gestellt). Bei der Ausbildung wird das konsequent rausgedrillt, dann ziehen die Soldaten in den Krieg und erschießen Feinde.
Und das obwohl sie früher für so süße Kinder, die niemals jemanden töten könnten gehalten wurden.
Das frag besser einen Psychologen. Der kann dir das besser beantworten als ich.
Ist sie nicht.
Weil seine Vorgeschichte in den Prequels einfach viel zu beknackt ist. Finde sie in der ersten Hälfte von Episode 3 zwar echt gut gelungen, aber ansonsten ist das in der Tat ziemlich unlogisch.
Die Jedi sind Schuld. Sie erziehen die Padawane dazu ihre Emotionen zu unterdrücken. Wenn dann alle Emotionen auf einmal ausbrechen ist der starke Sinneswandel durchaus plausibel, besonders verbunden mit traumatischen Ereignissen, wie Padmes Tod. Dazu ist Anakin auch nicht gerade das Paradebeispiel für mentale Selbstbeherrschung.
Es ist ein Film. Ich möchte gut unterhalten werden und nicht über logisch oder unlogisch nachdenken, wenn ich mir einen Sci-Fi/Fantasyfilm ansehe
Tja, das gilt vielleicht für dich. Ich hingegen hinterfrage auch die Handlung! ;)
Wie genau wird das denn "wegdedrillt"?