Ist der Islam im Kern die Ursache für so viele Menschenrechtsverletzungen in den muslimisch geprägten Ländern?

3 Antworten

Grundsätzlich ist die restriktive und radikale Auslegung der Religion Grundlage für Unterdrückung von Frauen. Im Christentum würde - nach radikaler Auslegung - jeder Mann, der eine menstruierende Frau berührt, auf Ewig im Fegefeuer enden. Der Unterschied zwischen uns in Europa (und damit auch in den meisten Teilen des amerikanischen Doppelkontinents) und den arabischen Staaten ist, dass die Franzosen bei uns die Aufklärung begonnen und durchgezogen haben. Im Iran zum Beispiel ist genau das Gegenteil passiert: Eine aufgeklärte Gesellschaft wurde zu einem radikalen Islam umerzogen.

Ich als Atheist bin natürlich der Ansicht, dass die europäische Aufklärung sehr gut und der Wahabitismus in Saudi-Arabien grundsätzlich schlecht ist. Aber es gibt auch muslimisch geprägte Länder, in denen Frauen nahezu die gleichen Rechte wie Männer genießen. Als Beispiele nenne ich mal Bosnien, Marokko, Tunesien und Jordanien...
Da gibt es teilweise natürlich andere Menschenrechtsverletzungen, wie die Verfolgung von Homosexuellen. Und ich glaube das wird leider in keinem extrem religiös gepräten Staat jemals vergehen. Und da schließe ich die USA mit ein!

Natürlich. Die Scharia sieht die Unterwerfung von Andersdenkenden vor; Apostaten werden getötet; es gibt ein Strafrecht mit drakonischen Strafen; Frauen sind rechtlich nicht gleichgestellt; es gibt bezüglich Frauen fragwürdige Hadithe usw.

Eine der Auswüchse der Scharia:

Korrespondierend zum Delikt der zina wird die falsche Beschuldigung der Unzucht (qadf) unter Strafe gestellt. Die Grundlage hierfür findet sich in Sure 24,4. Fehlt es an vier tauglichen Zeugen mit entsprechender Aussage, so soll der Beschuldiger mit 80 Peitschenhieben bestraft werden. In Sure 24,19 und 23 werden daneben jenseitige Strafen in Aussicht gestellt.
Der Straftatbestand des qadf kann einerseits "neutralisierend" wirken im Hinblick auf denjenigen der Unzucht, da entsprechende Anzeigen mit Risiken eigener Bestrafung behaftet sind, wenn sich keine hinreichende Zahl von Zeugen findet (was bei diesem Delikt ohnehin nicht selbstverständlich erscheint). Andererseits zeigen dokumentierte Fälle aus der Gegenwart, wie zum Beispiel Frauen in Pakistan oder Somalia nach erfolgter Vergewaltigung zusätzlich wegen fälschlicher Beschuldigung belangt werden, wenn sie - wie zu erwarten - keine Zeugen für das an ihnen begangene Verbrechen beibringen können. Hier wird offensichtlich das Opfer bestraft. Im Übrigen lässt sich die Beschuldigung der zina - falsche Zeugen lassen sich finden - zu erpresserischen Zwecken nutzen, um scheidungswillige oder ansonsten renitente Frauen einzuschüchtern.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, Verlag C.H.Beck oHG, München 2009, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2011, Seite 126

Selbstredend ist er das!

Islamweißweichspüler und -apologeten versuchen das zu leugnen, indem sie entweder die "Kultur" dafür verantwortlich machen oder die Politik.

Sie verleugnen dabei, dass Kultur und Religion untrennbar miteinander verbunden sind und dass - speziell im Islam - auch Politik und Religion untrennbar miteinander verbunden sind!