Ist das eine Taktik von Therapeuten?

6 Antworten

Ist, denke ich, von Therapeuten zu Therapeuten unterschiedlich. Ich hatte bisher schon einige kennen lernen dürfen und unterschiedlicher ging es wirklich nicht mehr.

Bis auf meine letzten beiden, haben mir meine vorherigen auch sehr viel über ihr Privatleben erzählt (zumindest in einem angemessenen Rahmen, wie man sich vielleicht mit Arbeitskollegen austauscht, aber nicht mit guten Freunden).

Mein allererster Therapeut ist bis heute noch derjenige, von dem ich wirklich das Meiste seines Privatlebens weiß. Wir hatten eine engere Beziehung zueinander (keine romantische! mehr in die freundschaftliche oder familiäre Richtung, da ich massive Vaterkomplexe habe) und stehen auch heute noch so in Kontakt, wenn auch nicht mehr so wie vor einigen Jahren (ich kenne ihn seit mittlerweile acht Jahren und drei davon wurde ich von ihm therapiert). Dass das nicht wirklich professionell und eigentlich schon grenzwertig war, ist mir allerdings auch erst viel zu spät bewusst geworden.

Da muss ich allerdings dazu sagen, die letzte, die ich in einer Klinik zugewiesen bekommen habe, war fast genauso alt wie ich. Wir haben uns so auch ganz gut verstanden, daher war die Therapie mehr "freundschaftlich" gestaltet, also wir waren auf einer Wellenlänge. Wobei das bei ihr natürlich auch eine Art "Pokerface" gewesen sein kann, weil sie so herausfinden konnte, was eigentlich meine psychischen Problematiken sind.

Meine jetzige Therapeutin erzählt mir auch lustige Dinge, aber nichts, was ich als sonderlich privat bezeichnen würde. Sie hält mehr die therapeutische Distanz und nimmt das sehr ernst, sich da nicht irgendetwas darauf einzubilden. Mit ihr komme ich bisher sogar am Besten zurecht (vielleicht, weil sie von allen meinen Therapeuten die älteste ist).

Was ich mit dem langen Text sagen will, ist eigentlich folgendes: Bei manchen Therapeuten ist das sicherlich Taktik. Durch das Erzählen privaterer Dinge, bin ich mir eigentlich sicher, dass sie auch Informationen des Patienten irgendwie herausfiltern können, ohne, dass er konkrete Aussagen darüber macht. Ich meine damit jetzt nicht, dass sie ihn manipulieren oder so. Sondern, dass sie so ihr Bild vervollständigen können, wenn es darum geht, ein Problem zu analysieren und Lösungsvorschläge zu finden.

Finde ich seltsam.

Mir scheint sie hat kein Interesse an Dir.

Du solltest die Therapeutin wechseln.

Ich war auch bei einem Therapeuten. Der hat gut 90% der Zeit von irgendwas anderem gequasselt als sich mit meinen Problemen zu befassen. Ich habe es nach der zweiten Stunde auf gegeben, denn das bringt mir persönlich rein gar nichts.

Das ist keine Taktik sondern Desinteresse an Dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

blechkuebel  31.08.2020, 19:27

Ich find, dass das ein bisschen zu wenig Info ist, um direkt einen Therapeutenwechsel zu empfehlen.

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albatroz1102  31.08.2020, 19:27
@blechkuebel

Mehr Info brauchst Du nicht als daß sich der Therapeut nicht um Dich kümmert. Das wird sich auch nicht in den Folgestunden ändern. Viel Spaß.

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blechkuebel  31.08.2020, 19:32
@albatroz1102

Klar, aber ich kann da nicht herauslesen, dass die Therapeutin sich nicht um den Fragesteller kümmert. Man kann ja von sich erzählen UND sich um den Klienten kümmern.

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albatroz1102  31.08.2020, 19:34
@blechkuebel

Nein er kümmerst sich nicht um Dich. Sondern er unterhält Dich. Da kannst Du genausogut ins Kino gehen. Da hast Du auch Unterhaltung pur.

Ich hatte schon 3 Psychotherapien und sollte das wissen.

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Also meine Therapeuthin macht das zumindest nicht.

Wüsste nicht, was da für eine Taktik sein sollte.

Vllt dient es zum Kennenlernen

Viel Erfolg((:

Vermutlich wollte sie dich auflockern und dir die Angst vor der Therapie nehmen. Sollte sie in der nächsten Stunde sich allerdings weiter so verhalten, dann solltest Du sie freundlich aber deutlich auf dein Problem zurückbringen.

Also eigentlich erzählt man da ganz viel allgemeines von sich ..

Um das Gespräch am Laufen zu halten Ostersonntag normal das auch der Therapeut auch etwas beiträgt