Ist bei einem Auto Bremspedal und Handbremse mit dem gleichen Bremssystem verbunden, oder hat eine Handbremse eigene Bremsvorichtungs-Bremsklötze?

6 Antworten

Da gibt es viele verschiedene Systeme.

Trommel hinten: Handbremse wirkt auf die gleichen Bremsbeläge wie die Betriebsbremse 

Scheibe hinten: Handbremse wirkt auf die gleichen Bremsbeläge wie die Betriebsbremse 

Scheibe hinten: Handbremse wirkt auf kleine, in der Bremsscheibe angeordnete Trommelbremse 

Scheibe vorne: Handbremse wirkt auf die gleichen Bremsbeläge wie die Betriebsbremse (wurde oft bei Citroen so gebaut)

Auch gab es ein System, wo eine zentrale Bremstrommel auf der Kardanwelle die Funktion der Feststellbremse übernahm.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – KFZ-Meister

Salue

Ein PW muss mit folgenden Bremssystemen ausgerüstet sein:

1) einer Betriebsbremse, diese muss auf alle vier Räder wirken, die Übertragung ist hydraulisch und sie wird mit dem Fusspedal betätigt.

2) einer Hilfsbremse, diese muss dafür sorgen, dass wenn ein Leck an der Betriebsbremse vorhanden wäre, der Wagen mit 2 oder 3 Rädern noch notfallmässig gebremst werden kann.

3) eine Stellbremse die verhindert, dass der Wagen im steilen Gelände nicht wegrollt. Diese Bremse MUSS mechanisch betätigt sein (Kabel oder Gestänge).

Die Betriebsbremse ist mit zwei unabhängigen Bremskreisen ausgerüstet, sodass bei einem Leck an einer Stelle der Wagen trotzdem noch anhält. Das Bremspedal muss dann deutlich weiter nach unten gedrückt werden, der Bremsweg wird natürlich mit nur 2 oder 3 gebremsten Räder länger. Damit sind die Bedingungen für die Hilfsbremse ebenfalls erfüllt.

Die Stellbremse, wenn Sie fein abstufbar betätigt werden kann (z.B. mit einem Hebel oder eines separaten Fusspedal) kann ebenfalls als Hilfsbremse dienen. Bei modernen Autos mit elektrisch betätigter Stellbremse allerdings geht dies nicht.

Die Stellbremse kann entweder mittels Kabel die Scheibenbremsklötze zusammenziehen, sie kann aber auch, wie richtig erwähnt, mittels zusätzlicher Trommel realisiert werden. Bei den meisten Autos blockiert sie die Hinterräder. Bei älteren Autos mit vorderen Trommelbremsen geht sie vielfach auf die Vorderräder (Citroen Ente, VEB Barkas B1000 etc.)

Über die Entwicklung der Bremssysteme könnte man ganze Bücher schreiben, dies ginge aber wohl doch etwas zu weit.

Es grüsst Dich

Tellensohn 

Es gibt da verschiedene Systeme:

Bei Autis mit Trommelbremsen hinten wirkt die Handbremse über ein Seil und zusätzliche Mechanik auf die Bremstrommeln.

Bei Autos mit Scheibenbremsen hinten haben einige Modelle zusätzliche kleine Trommeln, in denen dann eine seilbetätigte Trommelbremse wirkt.

Bei den elektrischen Handbremsen wirkt ein Elektromotor auf die Scheibenbremsbetätigung.

Kommt drauf an, es gibt beides. Mein Mercedes 190 hatte hinten eigene kleine Trommeln für die Handbremse. Andere Autos haben beispielsweise eine Hebelvorrichtung, um Druck auf die hinteren Bremssättel zu geben.

Handbremse und Fußbremse arbeiten unabhängig von einander .

Ist die Hinterradbremse als Backenbremse ausgeführt, wirkt die Handbremse meistens auf die Bremsbacken der ( hydraulischen ) Fußbremse.

Ist die Hinterradbremse als Scheibenbremse ausgeführt, hat diese heutzutage meistens eine zusätzliche kleine Trommelbremse, die von der Handbremse betätigt wird - wird oftmals als Feststellbremse bezeichnet.

Es gibt auch eine Sonderkonzepte, die jedoch weniger wichtig sind und nur verwirren, würde ich versuchen, auch diese zu erklären . . .

Gruß  Garrett