Inwieweit braucht man heute weniger Ingenieure als vor 2000?

3 Antworten

Ich sage es mal so: Eher weniger, dafür aber Bessere, die es drauf haben und dadurch einen großen Apparat entbehrlich machen. Quantität ist nicht gleich Qualität. Das betrifft aber nicht KI, sondern der Umstand, dass es früher ganz einfach anders war und mit dem Titel inflationärer umgegangen wurde.

Was vor der 2000 scharenweise als "Ing. grad." oder Ähnliches firmierte, war fachlich teilweise sehr schlecht und von dem her kaum mit einem heutigen Ingenieur zu vergleichen - das waren Leute, die schon in den Siebzigern allenfalls einfachste Versuche im Technikum ohne Aufsicht durchführen oder dieselben eher begleiten oder aber einfachste Messgeräte bedienen konnten und gerade so mit der EDV klarkamen, aber eigentlich oft nur noch geduldet wurden, weil sie lang im Betrieb waren und nicht mehr gekündigt werden konnten. Ich habe hier einiges erlebt, vor allem im Bereich der Verfahrenstechnik - keiner dieser "Ing. grad." wurde hernach durch einen Ingenieur ersetzt, dafür waren die Nachfolger fast alle erheblich besser ausgebildet, obwohl es "nur" Absolventen der Technikerschule gewesen sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
mazzola535 
Fragesteller
 25.01.2024, 19:32

In Deutschland gibt es zweifelslos geniale Ingenieure.

In DE gibt es geniale Anlagen und Technik.

Wer hat das gebaut? waere es einfach, haette Albanien oder Kosovo das auch gemacht.

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rotesand  25.01.2024, 19:36
@mazzola535

Die gibt es zweifelsohne, aber es gab früher viele "Ing. grad." und Vergleichbare, die fachlich sehr schlecht waren und gegenüber einem heutigen Ingenieur allenfalls Handlanger wären - die Mehrzahl derer, die ich kannte (einer lebt noch, der wird jetzt 90 und ging 1998 mit 64 in Rente) waren schon ab Mitte der 80er-Jahre de facto nicht mehr zu gebrauchen und wurden in der Regel ausgehalten und mit Aufseher- oder Schriftführerjobs im Technikum versehen, bis sie regulär oder leicht verfrüht in Rente gingen, weil man sie weder kündigen noch in eine niedrigere Stufe versetzen konnten. Einer wechselte die Branche und wurde Berufsschullehrer.

Diese Posten fielen weg, als diese Leute um 2000 herum in Rente gingen und eher durch Techniker denn durch "echte" Ingenieure nachbesetzt wurden - daher würde ich sagen: Man braucht heute eher weniger Ingenieure als 2000 und früher, weil vieles sich mit der Zeit erübrigt hat und damals "Ingenieure" für Dinge zuständig waren, für die es in der Sache keinen Ingenieur braucht.

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Die Zeit ist noch nicht. Kommt aber noch.

Ich bin in dem größten Unternehmen der Speditionsbranche angestellt, die Arbeit besteht eigentlich nur aus STRG + C und dann STRG + V. Nur kopieren, nichts anderes. Alles kacke die man automatisieren kann, mein Iphone kann sogar dokumente und Texte einscannen...

Manche internen Prozesse werden vielleicht positiv verbessert, aber bis jedes große Unternehmen ihre Uralte Software austauscht? kann gefühlt noch Jahrzente dauern...

Sprich Ingenieure kommen und gehen auch noch mehr mit der Zeit.

Manche "Ingenieursarbeit" gerade im Berechnungs und Konstruktionsbereich kann durch Computer und/oder KI ersetzt oder beschleunigt werden.