Inwiefern hat es euch geholfen, in der Bibel zu lesen?

12 Antworten

Dein Projekt ist wirklich gut. Die Bibel ist ein Quell der Freude und Inspiration, die den Alltag bereichert und den Glauben stärkt.

Meine Tippliste:

Nimm dir eine gute Übersetzung im Großdruck. Ich benutze die Einheitsübersetzung, aber auch die Lutherbibel oder die Basisbibel sind super. Nimm nicht eine von diesen Übersetzungen die angeblich einfacher zu lesen sind, sondern geh einfach mit dem Wissen heran, dass man auch mal eine Stelle beim erstenmal Lesen nicht ganz erfasst, das kommt dann später.

Die Bibel ist ein hochkomplexes Werk voller innerer Bezüge und auch nach 40 Jahren tägliches Studium findet man darin neues heraus. Also keine Panik, wenn beim ersten Durchlauf einiges unklar bleibt, einfach weiterlesen.

Setz dir am besten eine feste Tageszeit, so wie einen Termin, und eine feste Zeit. Der Anspruch, ich lese soundsoviel Kapitel oder Seiten, ist nicht zielführend. Weil es Passagen gibt, die lesen sich wie ein Roman, und dann sind da so Dinger, da braucht man 10 Minuten für drei Verse.

Lies mindestens 15 Minuten am Stück, sonst zerfällt der Text und verliert seinen Zusammenhang.

Wenn du mit den ersten 3 Büchern Mose durch bist, würde ich erstmal ein paar Psalmen und ein, zwei Evangelien lesen. Es ist sehr ratsam, immer mal dazwischen ein Evangelium zu lesen. Weil sich viele Prophezeiungen im Alten Testament auf Jesus hin nur erkennen lassen, wenn man die Evangelien wirklich gut und im Zusammenhang kennt.

Und zwar nicht als Häppchen, sondern im Ganzen. Als innerlich zusammenhängende Berichte über das Leben und Wirken Jesu.

Es macht auch Sinn Psalmen zu lesen, nicht am Stück, sondern jeden Tag einen. Außerhalb der anderen Lektüre. Und bei Psalmen macht es sehr viel Sinn, diese mehrfach laut vorzulesen.

Bitte mach nicht dieselben Anfängerfehler, die ich gemacht habe. Ich hab gedacht, jeden Tag soundsoviel Kapitel, vorne anfangen, dran bleiben, und dann kommst du schon hinten an. So funktioniert das nicht. Ich bin dreimal jämmerlich abgestorben. An Stellen, wo ich jetzt elegant drübersurfe.

Die Bibel ist wie ein Ozean. Wunderschön und sehr abwechslungsreich. Und manchmal kannst du auch in einen Sturm geraten. Dann ist es gut, wenn du jemanden hast, mit dem du über das Gelesene sprechen kannst. Also bleib verwurzelt in deiner Gemeinde, und mach nicht alleine herum

Das ist alles, was mir einfällt. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

Lass dich da einfach leiten.

Ich nehme mir jeden morgen Zeit um in der Bibel zu lesen. Manchmal einen Psalm aber ich lese auch gesammte Bücher. Mal AT, mal NT jetzt bin ich gerade beim Korinther hängen geblieben 😄 ich habe die Bibel bestimmt schon viele male durchgelesen.

Für mich ist ist es extrem wichtig im Wort zu lesen. Es hilft mir die Beziehung zu Jesus zu verstärken und Dinge mehr und mehr zu verstehen.

Das tolle ist ja auch, dass man die Bibel nie fertig gelesen hat! Immer wieder stosst man auf Dinge die einem plötzlich klarheit verschaffen, obwohl man es eigentlich schon hundert mal gelesen hat.

Ich finde es faszinierend und ich liebe dieses Buch 😍

Bibel lesen ist mega wichtig! So oft verlieren wir den Fokus. Wenn man mit dem Wort verbunden bleibt und man diese verheissungen immer wieder über seinem Leben proklamiert dann wird es veränderungen geben.

Als Jesus in der Wüste von Satan verführt wurde, sagte er immer "nein, im Wort steht..."

Und so können wir das auch anwenden. Wenn verführungen kommen, das Wort proklamieren. Aber dafür müssen wir es auch kennen 😊

Ja, selber lesen ist hier extrem hilfreich, denn was Dir über die Bibel gesagt wird und was in Bildern und Filmen dargestellt wird, ist sehr manipuliert und oft Fake. Allerdings wird es Dir wenig helfen, eine ins deutsche übersetzte Bibel zu lesen, denn in der Übersetzung ist die Manipulation schon mit drin, Du müsstest das Orginal studieren oder zumindest von Fall zu Fall zu Rate ziehen.

Hier ein paar Beispiele:

Pfarrer erzählen den Kindern gerne die ergreifende Geschichte von der wundersamen Errettung des in einem Schilfkörbchen auf dem Nil ausgesetzten Baby Moses. Was dabei unter den Tisch fällt ist, dass diese wunderbare Rettung aus dem Fluss ursprünglich so über Sargon von Akkad berichtet worden war – und die Bibel-Geschichte mit Baby Moses ist tatsächlich eine ganz andere, nämlich die einer gezielten Täuschung:

Und sie nahm für ihn einen Korb aus Papyrus und verklebte ihn mit Asphalt und Pech. Und sie legte das Kind hinein und legte ihn ins Schilf am Ufer des Nil. Seine Schwester aber blieb in einiger Entfernung stehen, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde. Da kam die Tochter des Pharao herab, um sich am Nil zu waschen, während ihre Dienerinnen am Ufer des Nil auf und ab gingen. Und sie sah den Korb mitten im Schilf und schickte ihre Sklavin hin und liess ihn holen. Und sie öffnete ihn und erblickte das Kind, und sieh, es war ein weinender Knabe. Da hatte sie Mitleid mit ihm und sagte: Das ist eines von den Kindern der Hebräer. Seine Schwester aber sagte zur Tochter des Pharao: Soll ich gehen und dir eine hebräische Amme rufen, damit sie das Kind für dich stillt? Und die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Geh! Da ging die junge Frau und rief die Mutter des Kindes. Und die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Nimm dieses Kind mit dir und stille es für mich, und ich werde dir deinen Lohn geben.

Das Kind ist also keineswegs verlassen und der Strömung überantwortet – es ist gezielt plaziert worden, um es einer Prinzessin unterzujubeln, die aus weiblicher Gutherzigkeit nun für seine weitere Pflege aufkommen soll. Keineswegs ein Wunder also, sondern klassischer Mitleids-Betrug.

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Immer wieder erzählt wird auch die Geschichte von Adam und Eva und dem „Garten Eden“ als einen idyllischen aber dann dramatischen Ablauf im Garten Gottes. Dabei fällt aber meist ein entscheidender Zusammenhang unter den Tisch:

Es ist nämlich kein Garten namens Eden, sondern ein Garten in Eden, und dieses „Eden“ ist ein riesiges Gebiet aufgespannt von den Quellen von 4 großen Strömen, eine Region oder genauer eine bestimmte Klima- und Vegetationszone, in der die Pflanzen dieses Gartens gedeihen können, auch und gerade die beiden verbotenen, also der „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ (2:17) und der „Baum des Lebens“ (3:22). Als dann Eva und auch Adam von dem ersten Baum gegessen haben, werden die beiden aus der Eden-Region verbannt dorthin, wo solche Früchte nicht wachsen können – östlich von Eden. Dort leben sie und ihre Nachkommen dann bis zur Sintflut, weit weg vom Garten und außerhalb von Eden, und sicher abgewehrt durch die Cherubim.

Dann kommt die Flut und trägt die Arche 10 Monate lang um den Globus, bis sie am Ararat landet. Hier fehlt nun der entscheidende Hinweis: der Ararat liegt in Eden! Dies wird zwar nirgends explizit gesagt, aber der zeitgenössische Leser weiss das und es ist auch notwendigerweise so, sonst macht die Geschichte keinen Sinn.

Die überlebende Nachkommenschaft Adams lebt also nun wieder in Eden – und was macht Noah nun als nächstes ? Er wird (9:18) der erste Winzer, er pflanzt einen Weinberg und kultiviert als erster Mensch alkoholisierten Wein. Ja klar, denn er ist nun endlich zurück in Eden, wo Weinanbau möglich ist – das also war der Baum bzw. die Rebe des Lebens. Die Verbannung ist überwunden, die „Erbsünde“ Êvas ist durch die Sintflut getilgt – das sollen die Schäflein aber nicht wissen …

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Ein wieder ganz anders gelagertes Beispiel finden wir in Psalmen 16, 7: Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat; auch mahnt mich mein Herz des Nachts.

Das HERZ ? Die King James Bibel war hier noch ehrlicher: dieser Psalm spricht im Orginal nämlich von den Nieren – es geht um den nächtlichen Harndrang, der als Gebetsruf gedeutet werden soll. „Herz“ ist hier klar ein Fake und verdreht den wirklichen Sinn. Mit solchen Übersetzungsfehlern musst Du hier rechnen!

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Einen weit weniger unschuldigen Übersetzungsfehler finden wir im Buch Exodus dort, wo die Anzahl der aus Ägypten ausziehenden Israeliten angegeben wird. Wir lesen in Exodus 12,37: „Also zogen die Israeliten aus von Ramses nach Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder. Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.“ Es soll uns also das Bild vermittelt werden, deutlich mehr als eine Million Leute wären mit Moses aus Ägypten aus- und in die Wüste hineingezogen – das würde etwa 20-40% der damaligen ägyptischen Gesamtbevölkerung ausmachen.

Es ist aber auch hier nur ein Übersetzungsfehler: das hebräische Wort אלף, das hier als „tausend“ übersetzt wurde, kann auch etwas anderes bedeuten, insbesondere Mensch im Sinne von „Sterblicher“ (im Gegensatz zu einem Gott) oder auch Familienoberhaupt, oder – pars pro toto – Haushalt. Tatsächlich zogen mit Moses nur rund 600 Familiengruppen, Männer mit ihren Frauen, Kindern und Abhängigen, ingesamt maximal rund 10’000 Personen, und deren Herden.

Diese Fehlübersetzung erklärt beispielsweise Flinders Petrie im Bericht über seine Ausgrabungen auf Sinai sehr detailiert, sie ist aber auch den modernen Juden durchaus bekannt: Dieser Übersetzungsfehler wiederholt sich nämlich in den beiden Zensus-Listen im 3. Buch Mose, wo er leichter aufzuklären ist Dank der hier angegebenen Untergliederung in 12 Stämme.

Ich habe die Bibel auch schon durchgelesen - von 1. Moses bis Offenbarung.

Mir hat es vor allem geholfen, einen bzw. den wahren Sinn im Leben zu finden und so lebe ich heute auch - als Diener Gottes.

Ich bezweifle aber, dass man es alleine schafft, die Bibel auch zu verstehen. Aber es gibt genügend bibelerklärende Literatur. Ich war auch mal protestantisch, aber das ist auch nicht das Wahre...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Inwiefern hat es euch geholfen, in der Bibel zu lesen?

Das hat mir tatsächlich sehr geholfen! Es hat mich dazu gebracht, alle jemals vorhandenen Sympathien für den "christlichen" Glauben abzulegen und mich endgültig zum Atheismus zu bekennen.😊