Inwiefern hängen der erste und der zweite Weltkrieg zusammen?

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Schauen wir uns mal die Zeit nach dem ersten Weltkrieg an, verwandelte dieser Krieg Deutschland doch von einer blühenden Industriemacht in einen heruntergewirtschafteten Staat. Fast 2 Millionen Deutsche waren im Krieg gefallen, über 4 Millionen verwundet worden. Die exorbitant hohen Kriegsausgaben hatten das Land in den Bankrott geführt. Die marxistische Agitation provozierte Arbeitsniederlegungen. Im Jahre 1919 gab es mehr als 3500 Streiks, an denen sıch fast 3 Millionen Arbeiter beteiligten und über 3500 Geschäfte in Mitleidenschaft zogen. Der Rückgang der Industrieproduktion sowie die drückende Last der Reparationszahlungen führten zu hoher Arbeitslosigkeit. Ein erheblicher Teil der demobilisierten Soldaten fand keine Arbeit. Durch ein neues Gesetz wurden Geschäftsbesitzer zur Wiedereinstellung ehemaliger Angestellter verpflichtet, die während des Krieges Wehrdienst geleistet hatten, doch viele Geschäftseigentümer waren gefallen, und ihre Firmen existierten nicht mehr. Außerdem befanden sich in Deutschland damals zahlreiche fremde Arbeiter, die während des Krieges die Stellen der zum Waffendienst einberufenen Fabrikarbeiter eingenommen hatten. Manche Soldaten entdeckten nach ihrer Rückkehr von der Front, dass ihre ehemaligen Arbeitsplätze nun von Fremden besetzt waren. Wer keine Arbeit hatte, konnte nichts kaufen. Dies verringerte die Nachfrage nach Konsumgütern und hatte Produktionsrückgänge und weitere Entlassungen zur Folge. Die Arbeitslosigkeit schwoll besorgniserregend an. Ab Herbst 1927 nahm die Krise dramatische Ausmaße an. Allein im Jahre 1931 verloren jeden Monat durchschnittlich 100.000 Menschen ihren Arbeitsplatz. 

Mitte 1932 erhielten fast 23 Millionen Deutsche (36% der Bevölkerung) staatliche Unterstützung. Die Londoner Erklärung vom Mai 1921 hatte die Gesamtschulden Deutschlands auf 132 Milliarden Reichsmark beziffert. Sie sah außerdem die “rückwirkende Bezahlung” von 12 Milliarden Goldmark plus einer weiteren Milliarde an Zins vor. Diesen Verpflichtungen konnte die Regierung der Weimarer Republik nicht nachkommen. Ohne Außenhandel besaß Deutschland nur geringe Einkünfte. Aus Furcht davor, die Regierung könnte zwecks Erfüllung der alliierten Forderungen die Steuern unmäßig erhöhen, investierten wohlhabende Deutsche ihr Kapital im Ausland. Kapitalflucht und Staatsdefizit heizten die Inflation zusätzlich an. Im November 1922 ersuchte Weimar um eine Stundung seiner Bargeldzahlungen.

Die gesamtalliierte Reparationskommission erklärte Deutschland für zahlungsunfähig. Nun rückten französische Truppen ins Ruhrgebiet ein, aus dem fast 80% der deutschen Kohlen-, Stahl- und Roheisenproduktion stammte. In einem Akt des zivilen Widerstandes begannen die dortigen Arbeiter und Angestellten einen spontanen Streik. Dies ließ die Anzahl der auf staatliche Hilfe angewiesenen Deutschen weiter in die Höhe schnellen und die Produktion weiter absacken. Der französische Einmarsch ins Ruhrgebiet hatte zur Folge, dass die deutschen Banknoten praktisch zu wertlosem Papier wurden. Die Inflation zehrte die Ersparnisse des deutschen Bürgertums auf.

...und irgendwann, nachdem auch noch die Weltwirtschaftskrise ihren Beitrag zur Not im Volk einforderte, kamen die Nationalsozialisten daher und Hitler und die Nationalsozialisten boten dem Großteil des deutschen Volkes das, was ihnen die Weimarer Republik immer versagt hatte, leidenschaftlichen Patriotismus und das Glücksgefühl einer nie gekannten Solidarität. Das Idol der Nation, den Führer für den Weg in eine Zukunft auf die man sich freute, so die Meinung seinerzeit. Damals war starker Patriotismus tief in den Menschen verwurzelt.

Aufgrund der durch Hitler erzwungenen Revision des "Siegerdiktates von Versailles" (Rückgewinnung Saarland, Wiederherstellung der Wehrkraft, Marsch ins Rheinland usw.) glaubte eine Vielzahl mit dem Führer den richtigen Mann an der Spitze des Reiches zu haben. "14 Jahre war es der Weimarer Republik nicht gelungen was Hitler in knapp 5 Jahren schaffte", so die Stimme aus dem Volk. Es gelang ihm aus ihrer Sicht, Deutschland ohne die Abgabe eines Schusses, die internationale Gleichberechtigung und die Anerkennung als europäische Großmacht wiederzuerlangen. (siehe oben...Patriotismus)

...und Hitler wollte erstmal nur eines, die Wiedergutmachung für die Schmach von Versailles, koste es was es wolle und dann weiter, immer weiter!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Der nach dem ersten Weltkrieg Deutschland so hart bestrafende Versailler Friedensvertrag war mit Ursache dafür, dass Hitler so schnell als "Retter" gesehen wurde und niemand ihm Steine in den Wege legen wollte, als er schon bald den zweiten Weltkrieg begann.

Hätte es den 1. Weltkrieg nicht gegeben, wäre Hitler nie an die Macht gekommen und der 2. Weltkrieg wäre auch nicht ausgebrochen.