Interpretation zu Gedicht Leuchtfeuer von Hans Magnus Enzensberger?
Kennt jemand eine Interpretation zu diesem Gedicht?
Dieses Feuer beweist nichts,
es leuchtet, bedeutet:
dort ist ein Feuer.
Kennung: alle dreißig Sekunden
drei Blitze weiß. Funkfeuer:
automatisch, Kennung SR.
Nebelhorn, elektronisch gesteuert:
alle neunzig Sekunden ein Stoß.
Fünfzig Meter hoch über dem Meer
das Insektenauge,
so groß wie ein Mensch:
Fresnel-Linsen und Prismen,
vier Millionen Hefnerkerzen,
zwanzig Seemeilen Sicht,
auch bei Dunst.
Dieser Turm aus Eisen ist rot
und weiß, und rot.
Diese Schäre ist leer.
Nur für Feuermeister und Lotsen
drei Häuser, drei Schuppen aus Holz,
weiß, und rot, und weiß. Post
einmal im Monat, im Luv
ein geborstener Wacholder,
verkrüppelte Stachelbeerstauden.
Weiter bedeutet es nichts.
Weiter verheißt es nichts
Keine Lösungen, keine Erlösung.
Das Feuer dort leuchtet,
ist nichts als ein Feuer,
bedeutet: dort ist ein Feuer
dort ist der Ort wo das Feuer ist,
dort wo das Feuer ist ist der Ort
2 Antworten
Ich hab da nur mal kurz drübergelesen und bin der Meinung, dass das Gedicht aussagen soll, dass manches wirkt, als sei es wichtig und bedeutend, das jedoch gar nicht ist. Das Leuchtturmfeuer leuchtet auf 20 Seemeilen auch bei Nebel. Aber es ist eigentlich nichts weiter als: hier ist ein Feuer.
Übergtrage das auf Menschen bzw. ihr Gemeinschaft, dann kannst Du den Sinn nachvollziehen. z.B.
Trump sagt: ich bin ein Genie, ich bin der Größte, und in Wirklichkeit ist er nur ein Flachkopf.
Euer/Eure Lehrer/in wußte scheint's warum sie Euch den Titel des Gedichtes nicht genannt hat. Oder warum nennst Du ihn nicht?