In welcher Weise steht das Cool-out-Phänomen in engem Zusammenhang mit dem "Burn-out" und dem "Helfersyndrom"?

1 Antwort

Greetings,

zunächst ist das Burnout-Syndrom (engl. "ausbrennen") ein Zustand, bei welchem eine Person einem Stress so lange und in einer derartigen Signifikanz ausgesetzt wird, dass sich symptomatisch der physische und der psychische Zustand verschlechtern. Oft gefolgt durch emotionaler Erschöpfung und einer insgesamt stark geminderten Leistungsfähigkeit.

Dagegen wird oft eine Strategie angewendet, wobei man aus seinen Arbeitsalltag heraus kommt. Eigentlich logisch, weil der Arbeitsalltag der Auslöser wäre.

Das Helfersyndrom haben Menschen, die eine gesteigerte Hilfsbereitschaft haben. Das hat man oft in sozialen Berufen, wie Ärzten, Pflegern, Rettungsdienstmitarbeitern etc. Das Stichwort ist zusätzlich eine "Aufopferungsbereitschaft" (Rowohlt, 1977). Oft machen das Betroffene, weil sie eigene psychische oder soziale Probleme verstecken wollen. Ob die Hilfe überhaupt benötigt wird, wird von Betroffenen ignoriert

Das Cool-out (engl. "auskühlen") beschreibt ein Phänomen, bei welchem eigentlich Hilfsbereite bzw. engagierte Menschen, oft auch im Gesundheits- und Sozialbereich tätig. Dieses Phänomen hat man v.a. im aktuellen Pflegemangel festgestellt. Pfleger stehen vor der unlösbaren Aufgabe, sich um alle Patienten zu kümmern und gleichzeitig die ökonomischen Interessen des Krankenhauses umzusetzen und dasbei einer geringen Pflegeranzahl. Zuvor motivierte und engagierte Pfleger "kühlen" dann aus und begegnen Konfliktsituationen mit Gleichgültigkeit und einer moralischen Desensibilisierung. Im Verlauf erlernen sie, wie sie eher geringere Regelverletzungen, wie auch ihre eigene Situation, zu tolerieren und einfach hinnehmen.

Woher ich das weiß:Recherche
annie80  25.01.2022, 09:02

Danke für deine Antwort. Ich kannte dieses Cool-out-Phänomen noch nicht, jedenfalls nicht unter diesem Begriff. Deine Erklärung hilft mir, gewisse Erlebnisse (hab mal in einem Heim gearbeitet) besser einordnen zu können.

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