In welcher Beziehung stehen die drei Instanzen und welche bestimmte Funktion erfüllen sie?

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Hallöchen (...nochmal )

Theorie:

Also... das ES des Menschen kündigt nach Freud Bedürfnisse und Wünsche beim Ich an, welche dann vom ÜBER-ICH bewertet werden. 

Je nach Bewertung gibt das ÜBER-ICH Anweisung ob die Wünsche zugelassen werden sollen, oder nicht. 

Aufgabe des ICHs ist es zwischen ES und ÜBER-ICH zu vermitteln. Es überprüft zudem ob in der Realität eine Befriedigung überhaupt möglich ist.

 Je nachdem, welche Wert- und Normvorstellungen im ÜBER-ICH vorhanden sind und je nach Stärke der zu erwartenden Gefühle (z.b. Schuldgefühle, Gewissensbisse etc.) entscheidet sich das ICH den Wunsch des ES zuzulassen und ihn in der Realität zu ermöglichen oder den Wunsch abzuwehren, ihn unbewusst zu machen oder zu verdrängen.

Beispiel:

Martha möchte 2 Euro haben, die Eltern geben ihr jedoch kein Geld. Das Es kündigt nun den Wunsch an eine Bank auszurauben, da Martha so an das Geld käme.

(ES kündigt Wunsch an

Martha hat gelernt, sich immer zu nehmen was sie will. So ein Bankraub wäre auf Grund Marthas Wertvorstellung in Ordnung 

(Über Ich sagt „ok“

Es gibt keine Diskrepanz zwischen der Forderung des Es und der Bewertung dieser durch das Über-Ich.

(Ich lässt Forderung des Es erst mal zu)

Das Ich sagt „F*ck, ich bin erst zwei Jahre alt und kann noch gar nicht allein aus dem Kinderwagen raus“ 

(Die Bedürfnisbefriedigung  ist in der Realität nicht möglich)

ES : Instanz des Unbewussten und der Triebhaftigkeit. Hunger, Durst, Sex, Aggression, Neid, Wut, Hass usw. Handelt, wenn die anderen Instanzen es nicht kanalisieren oder abwürgen. "Ich will alles, und zwar sofort!"

ICH : Vermittler zwischen ÜBER-ICH und ES. Versucht durch vernünftiges, wertorientiertes und selbstkritisches Denken die Ansprüche des ÜBER-ICH und des ES in Einklang zu bringen. "Wo ES war, soll ICH werden."

ÜBER-ICH : Gegenspieler des ES. Dessen Grundlagen werden in der Kindheit geschaffen, wenn das Kind mit seinen maßlosen Bedürfnissen mit der Realität konfrontiert wird. Zunächst vermittelt durch die Eltern, später durch andere Autoritäten. Von außen kommende Normen werden verinnerlicht (Gewissen). Versucht auf diesen Normen ein Ideal-ICH zu schaffen. Alle Aspekte, die sich mit dem Ideal nicht vereinbaren lassen, werden durch diverse Abwehrmechanismen verdrängt.