Imperialismus Begriffe erläutern

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IMPERIALISMUS

Der Imperialismus ist die Politik eines Staates, die eigene Herrschaft auf fremde Gebiete (die sogenannten Kolonien) auszudehnen, diese auszubeuten und sich damit politisch & wirtschaftlich eine Vormachtstellung vor anderen Staaten zu sichern. Der Grund für den Imperialismus waren die Ausdehnung der eigenen Herrschaft und die Sicherung von Rohstoffen sowie die Gewinnung von Sklaven. Übrigens: Der Imperialismus ist auch der Grund warum Englisch Weltsprache ist: Großbritannien hatte zu Ende des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl von Kolonien und hatte somit, fast die gesamte Welt unter ihrer Herrschaft. Daher auch der Name British Empire. Britisches Reich + der Name König von Indien, den es damals gab, denn Indien war damals der 'Mittelpunkt' des Britisch Empire! Viele Grüße, NickyParis.

Gabi40  15.08.2012, 22:19

Liebe NickyParis, ich gehe wohl recht in der Annahme, daß Du ein weibliches Wesen bist? Herzlichen Glückwunsch für Deine sehr gute, korrekte Antwort. LG G.

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NickyParis  16.08.2012, 08:27
@Gabi40

Jap, stimmt. Gern geschehen, wenn du weitere Fragen hast, kannst mich ruhig fragen:)

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earnest  17.08.2012, 17:42

@Nicky: Das ist richtig - auch wenn "die ganze Welt" ein wenig übertrtieben ist.
Aber wo ist das explizite Eingehen auf "Sendungsbewußtsein"?

Gruß, earnest

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Hi.
"Als Sendungsbewusstsein bezeichnet man die Überzeugung einer Person oder Gruppierung, die im eigenen Kreis angestrebten Wertvorstellungen, Lehren oder politisch-sozialen Ordnungen auf Andere auszudehnen und verbindlich zu machen."

So schreibt wiki unter dem Stichwort "Sendungsbewusstsein". Wiki fährt ein wenig später mit einem Zitat aus Meyers Lexikon fort:

"S. dient vielfach als Rechtfertigungsgrund für Expansionsbestrebungen politischer, religiöser, kultureller, wirtschaftlicher und militärischer Art."

Hier ist, finde ich, eine Grundlage der imperialistischen Ausdehnung europäischer und außereuropäischer Mächte anschaulich wiedergegeben.

Wenn Du weiter in das Thema einsteigen möchtest, kann ich Dir auch Äußerungen prominenter Europäer aus jener Zeit empfehlen. Da wird so richtig klar, was es mit dem Sendungsbewusstsein auf sich hat.

Berühmt-berüchtigtes Musterbeispiel ist das Gedicht von Rudyard Kipling, "The White Man's Burden", von 1899. Wenn du magst, kannst Du es bei wiki nachlesen. Eine Übersetzung ("Die Bürde des Weißen Mannes" /"Des Weißen Mannes Bürde") findest Du leicht im Netz.

Erschreckend, wie Kipling die Europäer und wie der "die Wilden" sieht! (Das Gedicht bezog sich ursprünglich auf einen U.S.-amerikanischen Zusammenhang, ist aber auch auf das europäische Sendungsbewusstsein anwendbar.)

Gruß, earnest

earnest  15.08.2012, 19:41

-sorry: "wie ER 'die Wilden' sieht"

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Wenn Du den Imperialismus des 19. Jahrhunderts meinst, musst Du zwischen dem Sendungsbewusstsein der Briten, der Franzosen, der Russen und der Deutschen unterscheiden. Das britische Sendungsbewusstsein folgte aus dem Puritanismus. Das englische Volk sei als Nachfolger Israels dazu auserwählt, die unmündigen Völker zu beschützen und zur Selbstbestimmung zu erziehen. Bei den Franzosen war es anders. Weil sich die Franzosen für das zivilisierteste Volk der Welt halten, war ihre Intention die Verbreitung der Zivilisation. Bei den Russen gab es zwei Aspekte, den Panslawismus sowie die Idee, dass der Zar der Schutzherr der orientalischen Christen sei. Den Deutschen fehlte ein ausgesprochenes Sendungsbewusstsein. Sie fühlten sich lediglich als zu kurz gekommen. Sie wollten an der Weltpolitik teilnehmen und England Konkurrenz machen. (Nach Zimmermann: Der Imperialismus, seine geistigen, wirtschaftlichen und politischen Zielsetzungen).

Hi! Imperalismus als "Sendungsbewußtsein" zu bezeichnen ist ein Euphemismus. Imperalismus war und ist immer der Versuch, anderen Kulturen bzw. Völkern die eigenen "Werte" aufzuzwingen, die bestehende Kultur zu verdrängen und die Länder auszubeuten. Es ist, anders ausgedrückt, einfach die Bemühung, die eigenen Interessen und Einflüsse immer mehr auszuweiten. Ich weiß nicht, ob Dir das geholfen hat - aber das ist Imperialismus (heute vor allem USA und China, früher die Europäer - siehe Nordamerika (Indianer), Mittel- und Südamerika (Inkas, Azteken usw.) oder auch Indien). Imperialismus ist der offenkundige oder mehr verdeckte Einfall in andere Kulturen und Völker, mit dem Ziel, diese entweder auszubeuten oder sich dort zumindest festzusetzen. Lg

elefantaro 
Fragesteller
 15.08.2012, 16:57

Dankeschön. Ja ein bisschen hat mir das geholfen, aber meine eigentliche Frage war, was man unter dem Sendungsbewusstsein der Europäer, als Grund für den Imperialismus, versteht.

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whynot63  15.08.2012, 18:39
@elefantaro

Darunter verstand man die Verbreitung des christlichen Glaubens, also des Christentums.

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earnest  15.08.2012, 19:38
@whynot63

Nein, das ist zwar Teil des "Gesamtpakets", greift aber zu kurz.

Gruß, earnest

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Gabi40  15.08.2012, 22:15

Hallo whynot63, eine korrekte, sehr gute Antwort! Ich erlaube mir nur noch England hinzuzufügen; denn die waren seit dem 16. Jahrhundert die schlimmsten Imperialisten mit dem Ergebnis des Commonwealth. LG G.

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