Im Enduro Bike stahlfederdämpfer oder doch luft?

1 Antwort

Die Hinterbaukinematik ist normalerweise entweder auf einen Luftdämpfer oder auf einen Stahlfederdämpfer ausgelegt. Das liegt daran, dass sich die Federkennlinein von Luft- und Stahlfeder unterscheiden.

Eine Luftfeder hat eine progressive Kennlinie, welche im ersten Teil des Federwegs flach ist, aber nach hinten raus einen guten Durchschlagschutz bietet. Die Stahlfeder hat eine lineare Kennlinie, die zwischen den ersten 10% und den letzten 10% kaum steiler wird. Somit am Anfang wenig sensibel und nach hinten raus wenig Durchschlagschutz - rauscht aber auch im Mittelteil nicht durch den Federweg.

Der Konstrukteur des Hinterbaus muss sich aber überlegen, wie er den Hinterbau konstruiert. Ein Hinterbau für eine Luftfeder darf am Anfang und im Mittelteil des Federwegs nicht zu viel Druck auf die Luftfeder ausüben, weil man sonst zu tief in die Federung sinkt. Nach hinten raus darf der Hinterbau aber gerne die Kraft direkt weiterleiten, da die Luftfeder hier auch so schon sehr progressiv ist. Für eine Stahlfeder sollte der Hinterbau am Anfang des Federwegs viel Kraft weiterleiten, damit die eher steile Federkennlinie trotzdem zu einem guten Ansprechverhalten führt. Aber tief im Federweg sollte der Hinterbau immer weniger Kraft ausüben, um in Verbindung mit der linearen Feder eine Progression als Durchschlagschutz auszubilden. Also letztendlich genau andersrum.

Long story short: Ein Hinterbau, der für eine Luftfeder entwickelt wurde, wird mit einer Stahlfeder eher suboptimal funktionieren. Und ein Hinterbau, der für Stahlfederdämpfer gedacht ist, wird mit einer Luftfeder nicht so gut funktionieren.