"Ich sehe keinen Sinn darin, dass mein Vater beerdigt wird" - Was haltet Ihr von dieser Aussage?
Hintergrund : Der Vater eines jungen Mannes (gebildet, freundlich, schon oberflächlich) ist plötzlich verstorben. Es ging darum, wie die Beerdigung gestaltet werden soll. Wenn sich niemand drum kümmert, wird der Vater (vom Staat organisiert) verbrannt.
Er wurde gefragt ob er sich um die Beerdigung kümmern würde, dann sagte er diesen Satz. - Der Vater wurde verbrannt.
Man muss dazu wissen, dass der Vater ihn sehr geliebt hat. Der Vater lebte allein.- Der Sohn ist mehrmals weit umgezogen, wegen seiner Studiengänge. Der Vater (war schon um die 80 Jahre alt) ist ihm sogar immer hinterhergezogen in die jeweils fremde Stadt (wo er sonst keinen kannte).
Er hat seinen Vater dann "einmal die Woche für 10 Minuten" besucht (Aussage des Vaters). Später, da war der Vater schon über 80, mußte er von sich aus den Jungen besuchen kommen, mit der Straßenbahn.
Man muss auch wissen, dass der Vater es immer schlimm fand, wenn jemand nach dem Tode verbrannt wird. - Ich weiß aber nicht ob die beiden mal über solche Themen gesprochen haben.
Mich würde interessieren, findet Ihr, dass das Verhalten des Sohnes etwas über dessen Charakter aussagr, oder ist das alles "im Bereich des normalen" ?
Danke für's lange lesen, ging nicht kürzer.
(Bevor jemand schreibt "Das geht dich doch nichts an" - doch, dass hat sich in meiner Familie abgespielt).
Der Sohn ist 33 Jahre alt.
12 Antworten
Die Aussage an sich klingt hart, meiner Meinung. Jeder Mensch urteilt auf eigene Weise darüber. Zu sagen, ob es eine richtige oder falsche Reaktion ist, angemessen oder nicht, kann man nur für sich selbst entscheiden. Laut deinen Worten, oder der Art und Weise, wie du schreibst, liegt die Vermutung nah, dass es dich sehr mitgenommen hat und du dich vielleicht anders verhalten hättest in dieser Situation.
Der Sohn ist also 33, der Vater wurde über 80 Jahre alt. Also wars ne späte Vaterschaft, entsprechend ein spürbarer Generationenkonflikt.
Der Vater hat also seinerseits erzählt wie er die Beziehung zu seinem Sohn so erlebte... er liebte ihn/ er zog dem Sohn hinterher um in seiner Nähe zu sein/ er machte sich auf den Weg um seinen Sohn zu besuchen, da der Sohn selten Zeit hatte/ haben wollte.
Für mich klingt es nicht grade nach einer ausgewogenen freundschaftlichen/ liebevollen Beziehung zwischen Vater und Sohn. Aber selbst innerhalb der Verwandtschaft bekommt man ja nicht immer alle Hintergründe im vollen Ausmaß mit.
Also müsste davon ausgegangen werden das dieser Sohn seine persönlichen Gründe hatte weshalb er möglichst auf räumlichem und emotionalem Abstand blieb. Oder aber (auch eine Möglichkeit) er hat diese Art von Emphatie nicht ausreichend vorgelebt bekommen und entsprechend selbst nicht richtig entwickeln können. Oder aber (eine weitere Möglichkeit) beim Sohn ist diese emotionale Distanz eine Begleiterscheinung einer Erkrankung/ Beeinträchtigung.
Wie auch immer. .... solange man nicht bereits zu Lebzeiten beim Bestatter eine Vorsorge abschließt bzw. dort einen Plan zur eigenen Beerdigung festlegt, bestimmt derjenige die Musik der die Musik auch bezahlt.
Der Vater mochte zu Lebzeiten den Gedanken nicht das Menschen eingeäschert werden können. Ihm wars suspekt. Kann ich verstehen. Meine Eltern (selbe Generation) dachten/denken auch so.
Allerdings ist es finanziell gesehen günstiger verbrannt zu werden. Und anschließend fällt eine aufwändige Beerdigung bzw. aufwändige Grabpflege weg (kostet ja auch wieder eine Stange).
Wie auch immer. Es ist bereits geschehen. Der Sohn hat so gehandelt wie er es - als hinterbliebener verantwortlicher direkter Angehöriger - als richtig empfand.
Man kann aber auch sehr falsch handeln, selbst wenn man es selbst als richtig empfindet ...
Ich habe da absolut keine Meinung zu, denn ich kannte weder den Vater, noch kenne ich den Sohn, deren Vergangenheit und das Verhältnis, welches bis zum Schluss bestand. Er wird seine Gründe haben, die Welt ist nicht immer eitel Sonnenschein.
Und, sind wir mal ganz ehrlich, Beerdigungen ergeben tatsächlich wenig Sinn, schließlich ist es egal ob man verbrennt oder verrottet.
Wenn ich GANZ ehrlich bin, denke ich, dass du hier nur Stunk machen möchtest. Wenn nicht, bist du ziemlich verblendet und vor allem übergriffig, schließlich steckst du deine Nase in Dinge, die dich ganz einfach nichts angehen und von denen du überhaupt keine Ahnung hast.
Ich tendiere aber zu Stunk, du beleidigst ja wild um sich.
Villeicht wurde er geschlagen oder achlecht behandlet oder so.. ka.
Ich finds nicht oke.. außer das iben ist passiert
Ich an seiner Stelle sähe es genauso!
Nicht weil ich meine Eltern nicht liebe!!! Aber ich glaub einfach an den ganzen religiösen Gemache nicht!
Für mich ist ein toter Körper einfach nur „Müll“ — und JA, das gilt auch für mich und meine „Überreste“
Das magst du so sehen, aber sehen es deine eltern ebenso? Vielleicht solltest du mit deinen Eltern drüber reden. Man kann über Organisationen die eigene beerdigung planen, wenn man es seinen Angehörigen nicht überlassen will.
Was heißt hier : "Sind wir mal ehrlich" ? Es muß mal in deinen Schädel, dass es verschiedene Meinungen dazu gibt, ganz ehrlich ...