Ich muss jeden Tag über den Tod nachdenken?
Hallo Leute, also es geht um folgendes. Ich denke so gut wie jeden Tag über den Tod nach. Nicht unbedingt im Zusammenhang mit Selbstmordgedanken, was zwar auch oft zutrifft, aber es ist nicht deswegen. Es geht einfach darum zu wissen das jeder von uns ihrgentwann gehen wird. Und ihrgentwie macht mich dieser Gedanke oftmals sehr traurig und zieht mich runter. Es ist einfach so das ich mir die Zukunft in meinen Kopf schon so selber ausmale und ihrgentwie der Zeit hinterher renne. Ich denke oft das ich meine Zeit gut nutzen muss, und ich noch soviel vor mir liegt, ich noch so jung bin und meine junge Zeit auskosten muss, weil es später dann zu spät ist. Und das macht mich halt iwie in übertriebender Form gesagt "Wahnsinnig". Auch einfach zu wissen das meine Eltern ect. bald auch von mir gehen werden und nicht mehr da sein werden ist so ein Gedanke der mich wirklich bedrängen lässt. Ich kann deswegen oftmals nicht so wirklich entspannt sein, weil ich einfach weiß das die Zeit rennt und es ihrgentwann vorbei sein wird. Je mehr ich halt einfach über den Tod denke desto grauer wird mein Weltbild. Auch wenn man einfach überlegt wieviele Menschen jeden Tag sterben ist einfach etwas was mich so unglaublich runterziehen lässt, weil es könnte halt jeden von uns wirklich Treffen. Ich weiß das ganze Thema ist wirr, und iwie mag ich da nicht wirklich darüber reden, aber mich würde es interessieren wie ihr das ganze seht, wie ihr den Tod seht, was für euch der Anreiz im Leben ist, was euch hält , und so dinge halt ^-^ LG
9 Antworten
Mors certa, hora incerta ist meine Meinung dazu. Ja, wir müssen alle sterben, aber ständig darüber nachzudenken ändert ja auch nichts daran. Was der Tod bringen wird weißt du nicht, aber dein eigenes Leben solltest du bestimmen und nicht der Tod. Nutze deine Zeit, der Tod kommt schon noch zu dir. Bis es so weit ist solltest du dir aber keine unnötigen Sorgen machen.
Mach dir keine Gedanken darüber :) Genieß dein Leben mit deinen Freunden und lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter.
LG
Meiner besten Freundin ging es mal genau so. Vor allem wenn sie alleine war, dachte sie oft darüber nach, da auch schon eine Freundin von uns Selbstmord begangen hat.
Ich hatte daraufhin alles daran gesetzt ihr zu zeigen das das Leben schön ist und es sich auch lohnt. Wir waren zusammen im Kino (Komödien und Romanzen mit Happy End), im Freizeitpark und wir hatten zusammen versucht Schlittschuhlaufen zu lernen. Was nicht ganz klappte...
Doch nachdem der Junge in den sie sich verliebt hatte sie abgewiesen hatte, ging es ihr wieder wie vorher.
Letztendlich hatte sie erfahren das sie einen Bruder bekommt und als sie ihn im Arm hatte, als er sie angelacht hat, hat sie verändert. Sie lachte mehr und freute sich immer wieder auf fast alles. Über den Tod dachte sie nie wieder nach, zumindest denke ich das...
Ja, eines Tages werden wir tot sein und unsere Urenkel machen sich über den Tod Gedanken. Und genau deshalb solltest du das Leben genießen, denn es ist nicht immer da.
Stell dir vor, du wärst unsterblich. DAs wäre, meiner Meinung nach viel Schlimmer. Da man keinen Moment genießen würde. Man würde sich die ganze Zeit nur denken "Ich hab Zeit, mir doch egal"
Ich denke schon, dass es gut für dich ist, wenn du dich mit dem Tod auseinandersetzt, damit du irgendwann mal in Frieden damit kommen kannst, denn du siehst ja, ist man es nicht, ist es auch nix ;-)
Den Tod erlebe ich nach meinem Empfinden bereits im Leben, wenn z.B. etwas geht, wie du beschreibst, wenn z.B. Menschen von dir für immer gehen. Das war für mich bisher weniger belastend.
Vielleicht ist es ein Problem, wenn wir zu schlecht und negativ über den Tod denken.
Ich mein, wer eigentlich weiß wirklich, ob der Tod schlechter als die Geburt ist?
Ich finde, er muß nicht zwingend schlechter sein. Andererseits war ich wirklich schon sehr oft froh, wenn irgendwas zu Ende ging oder generell ging bzw. sich veränderte.
Stell' dir doch nur mal vor, eine unangenehme Situation würde sich nie mehr wieder ändern bzw. vergehen. Da ist der Tod, das Sterben dann schon erleichternd und gewollt.
Das Leben ist wohl so ein Stirb- und Werdeprinzip, das sich im ständigen Wechsel zeigt. Damit sollte man vielleicht am besten in Frieden kommen. Das Leben unterliegt wohl diesem Rhythmus, und je mehr man dies akzeptieren kann, vor allem auch all die Vorteile erkennen kann, umso leichter lebt man sich natürlich.
Goethe drückte es so aus:
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde.
Das kannst du vielleicht sogar schon bestätigen ;-)
Hilft vielleicht ein bißchen:
Hermann Hesse
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!