Ich habe gar kein Taktgefühl - Was tun?
Es ist nicht gerade fördernd beim Gitarre lernen ^^
8 Antworten
Hier sind ja wieder mal tolle Experten und Mutmacher am Werk. Man sollte es nicht für möglich halten, was für ein Unsinn abgesondert werden kann.
Laß Dich nicht verwirren und entmutigen! Es gibt sehr wenig Menschen, die absolut unmusikalisch sind, genau so gibt es wenige, die nicht lernen könnten beim Musizieren den Takt zu halten und rhythmisch passabel zu spielen.
Ich hatte schon Schlagzeugschüler, die für hoffnungslose Fälle gehalten wurden und innerhalb weniger Wochen schon ganz passabel spielen konnten.
Man kann alles lernen, man muß nur wollen!
Am Anfang ist natürlich ein Metronom unerläßlich, das wie ein Geländer wirkt, an dem man sich festhalten kann.
Falls Du kein Metronom im Augenblick greifbar hast, hilft es auch ein Lied auf der Gitarre zu spielen und mit einer CD in der Originaltonart mitzuspielen. Am Anfang sehr oft, und dann versuche, alleine zu spielen und danach wieder mit der CD mitspielen etc.
Nach einer gewissen Zeit wirst Du merken, daß es Dir keine Schwierigkeiten mehr macht, rhythmisch zuverlässig zu spielen.
Man kann alles lernen, man muß nur wollen!
Das ist der Punkt. Viele haben einfach keine Lust und Disziplin sich wirklich jeden Tag hinzusetzen. Da haben sie dann halt lieber kein "Talent" und lassen es.
Wenn du dir schwer tust mit dem musikalischen Takt - auch das Hören eines Metronoms kann Schwierigkeiten bereiten - dann fange ganz basal an: GEHE.
Das ist mein voller Ernst: gehe irgendwo (ebene Strecke, ungestört!, kann auch im Kreis sein, vielleicht möcht jemand mittun,...) in gleichmäßigem, für dich bequemem, nicht allzu schnellem Tempo.
- Fange irgendwann an, deine Schritte zu zählen (laut!) - erst mal immer bis 4... links oder rechts beginnend: 1- 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - ... usw.
- Wenn das "sitzt", betone (lauter sprechen) erst mal immer die "1": 1 - 2- 3 - 4 - 1 - ...
- Als nächstes betonst du die "2", dann die "3", dann die "4" - stets so lange, bis du das Gefühl hast "Jetzt hab' ichs!"
- Klatsche nun die betonten "1/4" zusätzlich zum Zählen... und immer weiter gehen...
- Variiere das Tempo
- Versuch das Ganze mal mit 3 Schritten (3/4-Takt)
- Wenn du einigermaßen sicher bist, zähle leise (in Gedanken) mit
- Versuche mal, beim 4/4-Takt auch die 1/8 dazwischen mitzuzählen: 1 und 2 und 3 und 4 und 1 und 2 ... (das sind also 8 Einheiten auf 4 Schritte)
- Variiere auch hiebei mit der Betonung!
- Betone mal 2 oder gar 3 Schläge pro Takt. Z.B.: 1 und 2 und 3 und 4 und 1 und...
- Je sicherer du wirst, desto komplexer können deine Übungen werden! Fange aber immer mit dem "Gehen" an, das gibt Sicherheit.
- Wenn es dir leicht fällt, ohne "Gehen" gleichmäßig zu zählen (zu einem Metronom, einer Uhr, einem Lied, das du gerade hörst,...) hast du den "Takt" intus und genügend Taktsicherheit, um sich an größere musikalische Aufgaben zu wagen... ;-)
Vor Allem: lass dich nicht entmutigen - Gut Ding braucht Weil.
Natürlich kann man das lernen!
Das Wundermittel heist Metronom. Am Anfang wirst du es hassen und verfluchen, aber in ein paar Monaten wirst du ihm zu tiefst dankbar sein (soweit das bei einem technischen Gerät möglich ist)...
Gewöhn dir an alles zum Metronom zu spielen. Anfangs den Takt mitzählen und die Viertelnoten mit dem Fuss mitklopfen oder mit dem Kopf mitnicken, Rhythmus muss man im Körper spüren. Später dann nur noch die 1 mitklopfen. Da kannst du sämtliche Tonleitern spielen, Akkordwechsel, Leersaiten, komplette Lieder... Fang mit 4tel an, dann 8tel, dann 16tel. Später dann beides gemischt im fliesenden Wechsel. Wenn es auf einem Tempo locker klappt, dann machst das Metronom schneller. Später kannst dann auch off-beat spielen (entgegen der Zählzeit) oder eben statt auf der 1 und 3 auf die 2 und 4, Pausen mit einbauen, ganze Noten, halbe Noten, da kann man zich tausende Sachen mit anstellen. Wichtig ist nur, üben, üben, üben. Jeden Tag 15 Minuten gezielt und intensiv üben, in einem halben Jahr kann dich dann kein Takt mehr aus der Ruhe bringen.
Alle die sagen, man kann das nicht lernen, man muss es können, die sind nur einfach zu faul zum üben. Ein Petrucci hat, nach eigener Aussage, auch tausende Stunden vor seinem Metronom verbracht. Wie nahezu jeder gute Musiker.
Hast du das Üben schon mal mit einem Metronom versucht? Das hilft ganz gut.
sicher meinst Du k e i n Gefühl für Rhythmus !
Unter Taktgefühl versteht man eher eine etwas ungehobelte Charaktereigenschaft, ansonsten hilft aber Geduld sowie üben, uben u üben, sorry