Ich bin einfach am Ende. Was soll ich tun?

10 Antworten

Kümmere Dich dringendst darum, dass Du eine Therapie bekommst. Das geht ambulant z.B. in einer Tagesklinik oder in der Praxis eines Therapeuten. Auch Caritas usw. bieten Gespräche an.

Dein Arzt kann Dir dabei behilflich sein und eine Überweisung schreiben. Leider muss man lange auf Termine warten, jedoch könnte es eventuell schneller gehen, wenn Dein Arzt dort anruft und die Sache dringlich macht! Bitte ihn mal darum!

Neoraxios 
Fragesteller
 06.08.2019, 16:49

Termine sind bereits vorhanden. Den ersten habe ich in 3 Wochen. Danach erst nach einem halben Jahr (Warteliste).

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Du bist noch sehr jung und es wäre schade, wenn Du jetzt schon Psychopharmaka nehmen müsstest. Oft kommt man dann in einen Kreislauf, wo man nicht mehr rauskommt. Wenn Du so jung bist und keine direkten Traumata erlebt hast, können die Angststörungen und Panikattacken auch von körperlichen Problemen oder Unverträglichkeiten von Lebensmitteln o.ä. kommen. Spielwiesen schreibt dazu auch etwas Interessantes.............Die Symthome können auch von zu viel Coffein, von Tabletten, von der Pille, von Schilddrüsenfehlfunktionen oder anderen Mangelerscheinungen kommen......... Auch Zucker spielt für unseren Kopf eine wichtige Rolle. Zucker ist ja das Gift Nr. 1 heut zu Tage. Migräne, Epilepsie und ADHS haben nachweislich etwas mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Überprüfe mal Deine Ernährung. Meine Empfehlung: viel Sport, viel Rohkost, wenig bis keine Kohlehydrate und Zucker weglassen...............dann probiere mal wie Du Dich fühlst!!!! Eigene Erfahrung. Ich hatte starke Migräne, Depressionen, Panikattacken und Psychosen. Ich habe nie Medikamente genommen, habe alles mit Sport, Fasten und Ernährungsumstellung wegbekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
goldie82  07.08.2019, 00:14

Hab noch was vergessen. Positives Denken kann auch unheimlich viel bewirken. Aber das ist natürlich sehr schwer, wenn es einem so schlecht geht, weil der Kopf sich verselbständigt. Aber man kann üben und trainieren. Man kann die Gedanken lenken. Yoga, Meditation und autogenes Training können auch viel bewirken. Wichtig ist, dass Du weiter an Dich glaubst, an Deine Heilung und dass Du Dir Menschen suchst, die Dir helfen können und Dich unterstützen.

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Neoraxios 
Fragesteller
 07.08.2019, 00:19
@goldie82

Es gab eine Reihe von Checks. Stuhlproben, Blutbilder, Langzeitblutduck, Langzeit EKG. Mein Körper ist Top Fit. Medikamente nehme ich bereits. Meine Vergangenheit war nie leicht.

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Hallo du,

zu allererst finde ich es gut, dass dir bewusst ist, dass du momentan an einer ernstzunehmenden Krankheit leidest. Das zeigt schonmal, dass du auch etwas verändern möchtest. 

Du bist damit nicht alleine. Es ist wichtig, dass du dir Hilfe suchst und sie annimmst. Damit meine ich sowohl professionelle Hilfe in Form einer Therapie, als auch private Untersützung von deiner Familie und Freunden. 

Das sind schonmal wichtige Vorraussetzungen, um da wieder raus zu kommen.

Weißt du, wir haben alle mal unsere guten und schlechten Phasen. Das gehört im Leben einfach dazu. Es kann nicht immer alles perfekt laufen, ansonsten wüssten wir das Leben gar nicht mehr so zu schätzen. Jede Erfahrung ist wichtig und bringt uns ein Stückchen weiter in unserer Selbstfindung. Das solltest du akzeptieren und hinnehmen. Momentan geht es bei dir bergab, aber das war nicht immer so und wird auch nicht ewig anhalten. Sei Dir im Klaren darüber, dass es in Zukunft besser wird und die Zeit kommt, dass du auf deine jetzige Lebenszeit zurückblickst und stolz sein kannst, weil du es geschafft hast. Sieh das Leben als einen langen Weg, der Dir ab und zu Steine in den Weg legt, aber wiederum auch Dinge, die du schön findest, die du magst. Aber denk nicht immer nur an das eine kleine Stück, welches du gehen musst, sondern immer an die ganze Strecke.

Verkrieche dich nicht, rede mit Menschen, geh raus, unternimm etwas. Wenn du etwas auf dem Herzen hast, dann mache das deinem Umfeld deutlich. Friss nicht alles in dich rein. Sport würde dir bestimmt auch gut helfen. Ansonsten fühlst du dich bald antriebslos, müde und magst gar nicht mehr vor die Tür gehen (Falls das nicht schon der Fall ist). Geh draußen eine Runde laufen, die frische Luft und die Bewegung wird dir gut tun. Sowohl gesundheitlich als auch seelisch. Lass dich nicht im Stich und gib dich nicht auf. 

Ernährung und Schlaf spielen auch eine große Rolle. Achte auf deinen Körper, lass dich nicht gehen. Du wirst dich viel fitter fühlen, wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst und genügend Schlaf abkriegst, als wenn du dich mit Zucker und Fastfood zu müllst. 

Achte auf die kleinen, schönen Dinge. Nicht auf das große Ganze. Es gibt so viel Schönes in unserem Leben und auf der Erde, aber meistens sehen wir einfach nicht hin. In der Bahn oder im Bus schauen wir auf unser Handy und verpassen dabei vielleicht Dinge, die wir hätten beobachten können, würden wir aus dem Fenster schauen. 

Kleine Erfolgserlebnisse werden dich stärken und motivieren. Lobe dich für jeden kleinen Fortschritt, den du machst. Und einen großen, wunderbaren und mutigen Schritt hast du bereits gemacht: Du hast deine Depression diagnostizieren lassen, es eingesehen und hier nach Hilfe gefragt. Das ist großartig! 

Ich wünsche mir für dich vom Herzen alles Gute und Liebe und ich weiß, dass du ein wundervoller Mensch bist, der es aus der Depression raus schaffen wird und stolz auf dich selbst sein kann. Denk dran: Nichts ist so schlimm, wie wir fürchten und nichts so gut, wie wir hoffen.

Herzliche Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Guten Tag,

das Dein Arbeitsvertrag in etwa 3 Wochen ausläuft ist ein eindeutiger Vorteil! Anderenfalls kämen wir um eine AU nämlich kaum herum, so aber sehr wohl.... Macht sich auch viel besser im Lebenslauf(!)

Der kurze Zeitraum lässt sich nämlich durch die entsprechenden Medikamente eben gerade noch so kontrollieren/überbrücken. Das Du noch zu Hause lebst, scheint mir in diesem Alter ebenfalls noch okay. Du hast bald ein rießen großes Zeitfenster zur Verfügung. Nutze es bitte! Erst dann suche Dir eine neue Beschäftigung. Ich gehe hier mal ganz grob von 6-8 Wochen Behandlung aus. So wie geschildert, entweder stationär, oder aber mit den geigneten Medikamenten. Reicht ebenfalls locker (zeitlich gesehen). Zwischenzeitlich regelst Du dann das Problem mit den Berwebungen. Solche Konflikte wird es ansonsten immer wieder geben. Löse sie am besten gleich jetzt. Du bist noch sehr jung. Auch ein Vorteil.

Du bist nicht am Ende!

Du bist am Anfang. Auch wenn es gerade nicht arg tröstlich klingt: du stehst am Anfang deiner Gesundung. Man hat deine Krankheit erkannt und versucht sie - gemeinsam mit dir - in den Griff zu bekommen. Du musst da allerdings dazuhelfen. Nur auf den Doktor und seine Pillen zu warten und vertrauen, reicht auf Dauer nicht.

Sie können dich stabilisieren, aber für solche Krankheiten wirst du auch eine Psychotherapie benötigen, die deinen Ängsten und der Panik auf den Grund geht. Dafür brauchst du Zeit und Kraft. Dein Arzt hat das erkannt und wird dich auch weiterhin krankschreiben solange das nötig ist.

Finanziell wird es natürlich etwas enger und vielleicht wird dir auch der Kontakt zu deinen Arbeitskollegen fehlen, aber deine wichtigste Arbeit ist es jetzt, wieder gesund zu werden. Dadurch, dass du noch zuhause wohnst, hast du momentan wenigstens kein Wohnungsproblem, sondern nur das Problem der Verständnislosigkeit deiner Mutter mit ihrem wahrscheinlichen "Stell dich nicht so an!"

Aber auch deine Mutter kann und wird dazulernen und dir im Hintergrund Stabilität geben. Du solltest ihr allerdings auch von deinen Aktivitäten erzählen, die du unternehmen willst. Auf dem Sofa hockenzubleiben und WoW zu zocken, wird sie natürlich nicht sehr begeistern. Da kann ich sie auch ein Stück weit verstehen.

Aber wenn du deine Krankheit ernst nimmst und sie besiegen oder mit ihr zu leben lernen willst, dann lass dich erst mal krankschreiben, denn die Kasse übernimmt das Krankengeld bis zu eineinhalb Jahren. So lange dürftest du wohl nicht brauchen, bis zu wieder auf die Beine kommst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich