Ich begreife Mathe nicht mehr?
Hallo erstmal,
Der Fall hört sich auf dem ersten Blick relativ simpel an, ist der aber vermutlich nicht so wirklich.
Ich mache gerade mein Abitur und stehe am Anfang der ganzen Reise. Ich bin in allen Fächern relativ gut und komme ganz gut klar. Aber dann ist dort Mathe. Und ich wusste schon immer, dass ich da gewisse Probleme habe. Aber noch nie habe ich so richtig verstanden gehabt gehabt, was mein Problem ist, bis jetzt ungefähr.
Zuerst dachte ich einfach das ich nicht genügend lerne, danach dachte ich, dass ich einfach nur blöd bin, mir Sachen zu merken. Aber bei genauem hinsehen ist mir aufgefallen, dass ich die Logik hinter mathematischen Formen und deren Herangehensweise nicht verstehe.
Um mal ein Beispiel zu nennen:
Physik verstehe ich total. Wenn es darum geht, zum Beispiel einen Bremsweg auszurechnen, kann ich mir warum ich welche Formel nehme und wie sie eingesetzt wird. Ich kann mir jeden Baustein dieser Formel logisch erklären. In Mathematik geht das aber nicht.
Dann stehen dort solche Aufgaben wie: f(x):hm+b und ich versuche zu verstehen, was alles das zu bedeuten hat. Natürlich kann mir der Lehrer sagen, für was, welcher Buchstabe steht. Was ich nur einfach nicht verstehe ist, wieso die Formel genau so steht. Warum muss ich die Formel genau so einsetzen und kann nicht einfach anstatt ein B zum Schluss ein Y hinschreiben?
Das wäre so, als wenn ich fragen würde, warum das Blatt vom Baum fällt und mir nur erklärt wird, dass das Blatt vom Baum fällt, weil das Blatt am Baum hing. Warum genau aber das Blatt ab fiel, aufgrund der Witterung, aufgrund natürlicher Prozesse, das wird mir nicht erklärt.
Und das ist mein großes Problem in der Mathematik. Und ich kann nur genau beschreiben, was mein Problem ist, aber fast kein Lehrer dieser Welt versteht, was ich meine. Jedes Mal wird behauptet, dass ich nur fragen will, wo in meinem Leben ich das benötige. Das ist mir doch egal wo ich es benötige, ich will es einfach nur verstehen wieso weshalb warum es so gemacht wird und nicht anders. Denn aufgrund dieser Schwäche, kann ich mir auch die Aufgabenstellungen nicht logisch erklären. Ich weiß nicht, was ich dort zu tun habe.
verzeiht mir diesen langen Text, aber dieses Problem ist bereits seit so vielen Jahren bei mir im Kopf drinne und ich weiß einfach nicht, wie ich dieses Problem lösen kann. Vielleicht geht’s ja einigen von euch ähnlich und ihr könnt mir Tipps dazu geben.
Danke für eure Zeit!
2 Antworten
f(x) = mx + b
Hier steht in Worten: Man kann eine gewisse Abhängigkeit mehrere unbekannter Größen (Variablen) untersuchen, oder aufschreiben oder grafisch darstellen, indem einem gesagt wird, WELCHE dieser Größen variiert werden soll.
Hier steht: Es ist die Funktion von x (also f(x) in der üblichen Schreibweise) gesucht - also soll x variiert werden und dabei sind die anderen Größen m und b als fest anzusehen (also irgendeine Zahl).
Es könnte genauso gut auch heißen f(m)=mx + b. Dann muss eben alles außer m konstant bleiben. So eine Schreibweise ist völlig korrekt- aber doch ungewöhnlich, denn oft ist es so, dass man für die zu verändernde Größe "x" schreibt. Das ist aber nicht zwingend so - nur eine Art Vereinbarung.
So ist es auch üblich, dass man für die abhängig variable auf der linken Seite auch einen Buchstaben wählt - das ist in der Mathematik oft dann "y", aber auch das nicht zwingend.
Denke an das Ohmsche Gesetz: f(U)=U/R . Dann schreibet man für die linke Seite gleich das Symbol hin, welches dafür gewählt wurde - nämlich "I".
Mir ging es anfangs genau so und irgendwann hat es Klick gemacht. Was du in dem Beispiel meintest, ist die allgemeine Funktionsgleichung einer linearen Funktion:
f(x) = y = mx + b
m und b sind Parameter, da kann eine x-beliebige Zahl dastehen. Anders formuliert: y in Abhängigkeit von x; was kommt bei y bzw f(x) raus, wenn du für x reelle Zahlen einsetzt? Für jede solche Rechnung entsteht ein Punkt im Koordinatensystem - P(x|y). x bedeutet dabei, wieviele Einheiten horizontal gewandert werden und y, wieviele Einheiten vertikal gewandert werden. Machst du davon viele Berechnungen und verbindest die Punkte, so entsteht dann auch der Funktionsgraph
So lassen sich viele theoretische Modelle in der Physik veranschaulichen, z.B.: x ist die Zeit, y die Geschwindigkeit. Wie verändert sich die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit?
Genau so meine ich das. Vielen, vielen Dank! Wie kann ich das der Lehrerschaft erklären, dass ich es genauso brauche, um es zu verstehen?