Hydroxide leiten keinen elektrischen Strom, aber Laugen?

2 Antworten

Eine NaOH-Lösung leitet den Strom, weil dort frei bewegliche Na⁺-Ionen und OH⁻-Ionen als Ladungsträger zur Verfügung stehen. Bei reinem NaOH ist das auch so, aber nur im geschmolzenen Zustand (320°C). Im Festkörper können sich die Ionen nicht bewegen, also leitet das Zeug nicht.

(In Metallen ist das anders, weil deren Elektronen als „Gas“ vorliegen und auch im Festkörper quer durch den Kristall spazieren können)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Die Frage, die du dir stellen musst, was wird benötigt für elektrischen Strom? Elektrischer Strom meint im Prinzip die Bewegung von Elektronen. Hydroxide (bsp. Natriumhydroxid oder Eisenhydroxid) zählen zur Klasse der Salze, sie sind in einem festen Ionengitter angeordnet. Anders als zum Beispiel bei Metallen liegen dabei keine Elektronen in Form von Elektronengas vor. Elektrischen Stromtransport könnte man trotzdem bewerkstelligen, wenn die Ionen beweglich wären, was sie aber leider auch nicht sind im Ionengitter.

In Laugen sieht die Geschichte anders aus. Laugen sind die Hydroxide im Wasser gelöst. Die Ionen werden dabei von einer Hydrathülle umgeben und sind frei beweglich in Lösung. Deshalb ist es möglich, mithilfe der Ionen elektrischen Strom zu übertragen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemischer Biologe mit dem Spezialgebiet Chemoinformatik