Hundeführer beim DRK Ausbildung?

4 Antworten

Rettungshundeführer bist du ehrenamtlich. Ich bin bei der Johanniter Unfallhilfe.

"Bewerben" muss man sich in der Regel nicht, man nimmt mit dem Hund am Schnuppertraining teil und steigt dann ggf. in die Ausbildung ein. Der Hund wird auf Tauglichkeit geprüft (Sozialverhalten, Anlagen) und dann entsprechend in den verschiedenen Sparten (Fläche, Trümmer...) ausgebildet und am Schluss geprüft. Parallel dazu wird der Hundeführer ausgebildet, sowohl praktisch als auch Theorie (Trümmerkunde, Suchtaktik, Funken, Recht, Karten lesen....). Wir haben am Wochenende ca. 6-8 Stunden Suchtraining mit der Staffel, einmal die Woche Abends ca. 4 Stunden Training. Das ist im Sommer meist Praxis, im Winter abwechselnd Praxis und Theorie für die Hundeführer.

Lehrgänge zu Spezialthemen gibt es ab und zu, sehr viel muss aber im Selbststudium nebenher angeeignet werden oder wird einfach von den erfahrenen Kameraden im Training weitergegeben.

Ich musste dazu einen Sanitätshelferlehrgang (Dauer 2 Wochen) absolvieren. Man kann dann z.B. als 3. Mann auf einem Rettungswagen mitfahren um weitere Erfahrung zu sammeln, regelmäßige Auffrischungen sind sinnvoll.

Alles in allem kannst du 3 Jahre rechnen bis Hund und Hundeführer zur Prüfung können und als geprüftes Team in den Einsatz gehen können. Die Prüfung wird dann regelmäßig wiederholt um die Einsatztauglichkeit nachzuweisen.

Vom Zeitaufwand komme ich auf ca. 15 Stunden pro Woche, wenn mehrere Einsätze, grade Nachts, sein sollten auch mehr. Dafür ist dann mal wieder ein paar Wochen nur Training und kein Einsatz. Dazu kommen Vorführungen, Sammeltermine an Weihnachten und sonstige Promo Termine um ggf. Spenden einzuwerben.

Geld kommt dafür keines für die Hundefüherer rüber, man steckt hingegen alleine in die Fahrtstrecken (zur Wache, zum Training, zu Übungen) eine Menge Geld. Dazu kommen Übernachtungen auf Lehrgängen, ggf. Sonderausrüstung die die Staffel nicht stellt. Man kann wohl Spendenbescheinigungen für die Steuer für solchen Aufwand (auch pauschal z.B. für Zeit) bekommen, die Mühe das genau zu klären habe ich mir bisher nie gemacht. Wir machen das weil es Spaß macht und wichtig und sinnvoll ist.

Und weil mein Hund wenn er den Alarmmelder hört vor Begeisterung schon selber den Einsatzrucksack aus dem Schrank zerrt und hibbelnd vor der Tür steht und es kaum erwarten kann bis es los geht :-)

Es steckt aber eine Menge Idealismus drin, vor allem wenn man nach 5 Stunden Suche in der Wildnis morgens um 6 Uhr bei -2 Grad im Regen steht, erfährt dass der Vermisste wohlbehalten in ner Kneipe gefunden wurde und schlaflos direkt zur Arbeit gehen darf...

Wenn du hauptberuflich Hundeführer werden willst und davon leben willst bleibt dir nur eine Ausbildung für die Polizei oder den Zoll.

inicio  23.06.2015, 17:08

sehr schone schilderung des "alltages" bei einer rettungshundstaffel.. 

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Hallo,

Hundeführer ist Hobby und Berufung!

KEIN Ausbildungsberuf!!!

Alles was Du machst, lernst, geschieht vorwiegend in Deiner Freizeit.

Am besten nimmst Du mal Kontakt zu einer Dir nahe gelegenen Hundestaffel auf.

InsaneTK 
Fragesteller
 22.06.2015, 21:54

Also verstehe ich das richtig dass es eigentlich eher eine "Nebenbeschäftigung" ist, zumindest die Ausbildung ? 

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data2309  22.06.2015, 22:00
@InsaneTK

eigentlich auch nach der "Ausbildung"

wirklich geld verdienen kannst du bei diesen Organisationen damit nicht. allenfalls werden auslagen erstattet.

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Nein, das ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Im Übrigen, frag bei den Orgas nach.