Hume und Descartes - worin liegt der Unterschied der Ansichtsweise bei der Erkenntnis?

2 Antworten

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Das kann man in den zentralen Sätzen einander gegenüberstellen:

Descartes: Ich denke, also bin ich.

Hume: Ich fühle, also bin ich.

Für Descartes ist der Mensch teil des göttlichen Geistes. Sein sicherer Ort der Selbstbestimmung ist das Denken.

Für Hume ist der Mensch teil der Natur. Denken ist erst ein Verarbeiten der Eindrücke der Sinne. Wie weit Hume ein radikaler Skeptiker war, ist umstritten. Was übersehen wird, sein bevorzugter Philosoph des Altertums war Epikur. Der bewunderte zwar Pyrrhon, wies aber seine radikalen Zweifel zurück. Hume ist eher ein Vorläufer von Karl Popper, da er alles Verstandeswissen als 'vorläufig' betrachtete. Das aber ist auch die Position Epikurs: Alles Wissen gilt solang, bis wir über bessere Erklärungen verfügen.

Patricia1994 
Fragesteller
 14.04.2011, 20:04

danke schön für die tolle antwort :) 

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Hume stellt in der Tradition der Skeptiker die objektive Erkennbarkeit der Realität in Frage. Decartes will die Skeptiker unter seinen Zeitgenossen widerlegen, indem er ausgehend vom subjektiv unbezweifelbaren "cogito" sicheres Wissen über eine objektive Welt ableiten will. Aber er scheitert und muss sich mit der frommen Hoffnung trösten, Gott könne doch nicht so böswillig gewesen sein, den Menschen trügerische Sinne einzubauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidaktisches Studium, Lehrbeauftragter VHS München
Patricia1994 
Fragesteller
 14.04.2011, 20:04

danke für die schöne antwort :)

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