Hormone FtM ohne Zustimmung der Eltern?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi Du,

solange Du minderjährig bist, brauchst Du für alles die Zustimmung Deiner Eltern. Es ist natürlich echt Mist, wenn die eigenen Eltern einen nicht ernst nehmen. Aber davon ab, ist eine solche Reaktion fast normal. Du hattest genug Zeit Dich damit zu beschäftigen, bevor Du Dir Deine TS eingestehen konntest. Deine Eltern wissen das erst seit 4 Monaten. Sie haben Angst und wollen Dir einen "Horrorweg" ersparen, dessen Vorstellungen davon bei ihnen aber nur auf Unwissenheit beruht. Hier hilft behutsames aber stetiges informieren. Z. B. Inhalte von Seiten ausdrucken, die das Thema Transsexualität behandeln, z. B. trans-eltern.de - Druck Dir doch mal vorher-nachher Bilder von Transmännern aus und zeige sie Deinen Eltern. Die werden Bauklötze staunen wenn sie sehen, wie unauffällig Transmänner sind. Bilder von Balian Buschbaum eigenen sich auch sehr gut dazu. Der hat auch eine eigene Webseite. Einfach mal seinen Namen in Google eingeben.

Eine natürliche Art mehr Testosteron zu bilden gibt es leider nicht.

Und von Hormonen auf dem Schwarzmarkt laß die Finger davon. Erstens kennst Du Deinen eigenen Hormonspiegel nicht (die Testosteronvergabe muß auf Deine Hormonwerte durch einen Endokrinologen abgestimmt werden), zweitens sind diese Präparate meist alles andere als gut und drittens ist das absolut illegal und kann Dir im Fall der Fälle vor einem Gutachter unnötige Hürden in den Weg setzen.

Um einen Psychologen wirst Du leider nicht herumkommen. Wie willst Du denn eine offizielle Diagnose sonst bekommen? Davon ab, daß die Kassen die OP's nur dann bezahlen, wenn Du vorher bei einem Therapeuten warst. Klar, der Weg ätzt und oftmals habe ich gerade zu Anfang meiner Zeit die Sitzungen als lästige Zeitabsitzerei empfunden, aber im nachhinein bin ich froh über meinen Therapeuten gewesen, zumal ich auf dem Weg Situationen erlebt habe, die ich allein nicht hätte verarbeiten können, da war ich dann froh jemanden professionelles zum reden gehabt zu haben. Davon ab, wenn ein erfahrener TS-Therapeut Dich für den Weg zuläßt, dann kannst Du sicher sein, daß Du nicht krank im Kopf bist, denn um für den Weg zugelassen zu werden, mußt Du absolut klar im Kopf sein und keine anderweitigen psychischen Krankheiten haben, die Dir eine TS nur vorgauckeln könnten (gibt es leider tatsächlich ne ganze Menge davon). Es läßt sich sogar fast schon behaupten, daß ehrlich betroffene TS, die ihren Weg gehen oder ihn bereits hinter sich haben, fast schon gesünder im Kopf sind als der durchschnittliche Otto-Normal-Verbraucher. Und glaub mir, auch Du wirst froh sein, wenn Du mit jemandem professionellem mal reden kannst, wenn Dir Deine Eltern schon nicht zuhören. Davon ab hast Du noch gar keinen Überblick über die Tragweite der Entscheidung. Sogar ich erlebe immer noch mal wieder Überraschungen und das obwohl ich mittlerweile 17 Jahre dabeibin.

Daher rede mit Deinen Eltern darüber, daß Du zu einem Psychologen gehen möchtest (der aber unbedingt TS-erfahren sein muß) um Dir über Deinen Weg und vor allem über Dich selbst klar zu werden. Dies kann zumindest vorab Deine Eltern ein wenig beruhigen da sie merken, daß Du mit Dir und Deinem Leben reflektiert umgehst und nichts im Eifer der Gefühle übers Knie brechen willst. Wenn Du etwas auf dem TS-Weg lernen mußt, dann ist es Geduld - Königsdisziplin bei uns. Aber davon ab, wie anonymesmonster schon sagte, es gibt die Möglichkeit der Pubertätsblocker, bei Dir es schon 5 nach 12. Also suche Dir schleunigst einen Therapeuten, damit die Pubertät in der Du gerade bist, sich nicht noch weiter entwickelt.

Hier eine Liste mit Therapeuten:

http://www.trans-eltern.de/?Im_Leben.Transsexualit%E4t_in_der_Kindheit.Adressliste_von_Fachleuten%2C_die_mit_TS-Kindern_%0Azusammenarbeiten_-_Begleittherapie_%2F_Pubert%E4tsverz%F6gerung_%2F_%0AHormonbehandlung

Wir haben auch ein Forum mit wertvollen Informationen. :-)

LG transeltern

Ich denke, ein "Psychologe" d. h. genau genommen ein Kinder- und Jugendl.psychotherapeut kann dir sehr gut helfen. Er begleitet dich, schreibt die Bestätigung für deinen Wunsch zur Transition, der für den Endokrinologen wichtig ist. Der Therapeut arbeitet vor allem so mit deiner Mutter, dass sie dich unterstützen kann und Transsexualität verstehen lernt. Und der Therapeut untersützt dich bei dem Alltagstest.

Wenn man minderjährig ist, braucht man die Zustimmung der Eltern. Am besten suchst du dir jetzt schon einen Psychologen, der dann Transsexualität diagnostiziert, damit du dann später sofort an Hormone rankommst. Vielleicht kann er ja auch nochmal mit deinen Eltern reden. Wenn du biologisch weiblich bist, wirst du ohne medizinische Hormongabe nicht in den Stimmbruch kommen. Du bist dir aber schon länger als 4 Monate klar, dass du ein Junge bist, oder? Sollten sie es wirklich nicht erlauben, kannst du ja bis du 18 bist, Hormonblocker nehmen.

awesometrain 
Fragesteller
 31.07.2014, 12:59

4 Monate oder länger, ich glaub eigendlich bin ich mir dabei schon seit meiner Kindheit im klaren aber ich hab vorher nie so weit gedacht dass ich transsexuell sein könne...is ja egal

ok, danke ich werds mal fürs erste versuchen.

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Hi,

ich bin zwar etwas spät, aber vielleicht kann ich ja trotzdem noch irgendwas helfen. Um an Hormone zu kommen, musst man sowieso irgendwann zu einem Psychologen, also würde ich das Angebot annehmen. Der schafft es vielleicht sogar deine Eltern zu überzeugen, weil er schließlich am besten weiß, dass es keine psychische Störung ist.
Ab 14 Jahren darf man alleine ohne die Eltern zum Arzt gehen und da der Arzt unter Schweigepflicht steht, müssten deine Eltern es nicht erst erfahren. In vielen Entscheidungen wie zum Beispiel Routineuntersuchungen gelten 14 oder 16 jährige häufig schon als entscheidungsfähig, aber ob der Arzt dich behandelt, ist letztendlich seine Entscheidung. Ich würde trotzdem einfach mal zu einem hingehen und mir einfach mal eine professionelle Meinung einholen.

Ansonsten lohnt es sich sehr auf der Website der dgti (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.) vorbeizuschauen, weil es dort schön übersichtlich so ziemlich alles gibt, was du wissen musst. Und die haben sogar Informationsstellen und du kannst dort anrufen.

Woher ich das weiß:Recherche

Also du bist jetzt weiblich und möchtest ein Mann werden? Oder umgekehrt?

NaJa, wende dich an einen Psychologen, der kann deinen Verwandten am besten erklären, dass die Lage ernst ist.

awesometrain 
Fragesteller
 31.07.2014, 03:08

Ja , Weib zu Mann. ich habs denen schon erklärt, leider es is für mich jedes mal erneut eine Überwindung, da ich die Reaktionen ja mitlerweile schon kenne...

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