Hören alle eine Stimme im Kopf beim Lesen oder denken?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Ich höre meine/eine Stimme beim Lesen und beim Denken 73%
Ich höre keine Stimme 27%
Ich höre eine Stimme nur beim Denken 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich höre meine/eine Stimme beim Lesen und beim Denken

Öhm, das ist jetzt komplex.

Ich höre nicht unbedingt MEINE Stimme, aber oft eine Stimme mit.

Mit 18 Jahren habe ich einen Vortrag in der Schule über Synästhesie gehalten, nachdem ich einen Artikel darüber gelesen hatte. Erst mit 18 Jahren erfuhr ich so, dass nicht jeder wie ich Buchstaben und Laute in Farben vorbeiziehen sieht. Bis heute fällt es mir schwer mir vorzustellen, wie sich Menschen etwa "Mittwoch, 18 Uhr" merken/ vorstellen, wenn sie nicht den Tag als farbiges Rechteck "in der Woche" und relativ weit unten in individuellen Farben die Zahl 18 sehen.

Tatsächlich wird es so sein, dass JEDER sehr individuell wahrnimmt und es vermutlich schwer fällt (oder unmöglich ist) das GANZ GENAU seinen Mitmenschen wiederzugeben. Habe damals ein Buch von Cytowic über das Thema gefunden und ein zentraler Teil war der Versuch der Probanden, zu beschreiben, wie sie wahrnehmen und von Cytowic, das selbst nachzuvollziehen.

Vor meinem Referat habe ich sehr intensiv meine Lieblingsmusik gehört und veruscht nachzuvollziehen, was ich wann sehe. Außerdem habe ich eine Weile wie besessen mit Freunden und Familie über Wahrnehmung gesprochen. Meine Mutter fragte mich immer wieder, wie der Montag aussieht. Ich dachte schon, jetzt leidet sie an Gedächtnisverlust, sie gab dann aber zu, dass sie testen wollte, ob ich immer das gleiche sagte, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass wirklich jemand beim abstrakten Wörtern Farben sieht (also sich nicht vorstellen konnte, dass jemand wirklich anders wahrnimmt als sie).

Es ist unheimlich schwer, genau festzulegen und gar zu beschreiben, wie man etwas wahrnimmt, das für einen selbst völlig selbstverständlich ist. Ich kann dir z.B. jetzt nicht sagen, ob ich beim Lesen eine Stimme höre oder ob es gar meine Stimme ist (eher nicht), ich nehme aber die Informationen auch nicht stumm auf, sondenrn "höre" sie "irgendwie" in meinem Geist. Ich weiß nicht, wie viele Menschen wirklich akkurat beschreiben können, wie sie so etwas aufnehmen. Ich merke aber (und habe da auch gelesen), dass ich beim Versuch des Photoreading, wenn ich keine individuellen Worte mehr wahrnehmen kann, also schneller lese, als ich hören könnte, nichts mehr verstehe.

Es ist wie gesagt unheimlich schwer, die (andere) Wahrnehmung anderer Menschen nachzuvollziehen. Einige Menschen denken angeblich in Formeln, keine Ahnung wie. Für mich wäre Musikhören ohne etwas zu sehen in etwa so wie die Vorstellung, blind zu werden, da würde etwas Entscheidendes fehlen.

Bei mir läuft beim Hören immer ein Band mit den geschriebenen, farbigen Worten (jeder Buchstabe eine andere Farbe und "Qualität", also nicht wie gedruckt, eher wie ein Halogramm) vorbei. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich sonst etwas vom Gesagten mitbekommen würde. Andere können sich genau diese Art der Wahrnehmung nicht vorstellen, sie meinen, das würde sie überfordern.

Fazit für mich: Man kommt nur mit seiner eigenen Wahrnehmung zurecht und man (die meisten?) schafft es nicht, diese hundertprozentig akkurat zu beschreiben.

Wenn ich denke, sehe ich etwas (den Gegenstand, über den ich nachdenke), "höre" etwas (sehe farbige Buchstaben oder höre Geräusche über die ich nachdenke oder höre die Stimme von jemandem, der etwas erzählt hat). Eher selten bis gar nicht rieche oder fühle ich etwas und Formeln etc. kommen gar nicht vor.

Am ehesten, vermute ich, höre ich beim Lesen von Romanen fiktive Stimmen der einzelnen Protagonisten, also nicht meine Stimme, sondern die der handelden Personen. Also eher TV als Hörspiel. Wobei aber nicht jeder Protagonist eine eigene Stimme hat, wenn die Charaktere nicht wichtig sind, haben sie so eine Art generische Stimme, alle Frauen, alle Männer gleich. Aber oft wird in Romanen ja die Stimme auch genauer beschrieben, hoch, tief, voll, piepsig usw.

Ich höre meine/eine Stimme beim Lesen und beim Denken

ich „höre“ eigentlich durchgehend eine stimme in meinem kopf, eben meine gedanken. das habe ich vorallem wenn ich selbst texte schreibe, auch wenn ich lese und natürlich auch wenn ich nachdenke. während einem gespräch ist diese Stimme aber meist nicht da, ebensowenig wenn ich schlafe haha

Ich höre keine Stimme

Ich höre keine Stimme. Beim Lesen werde ich dann auch leicht abgelenkt wenn wer im Hintergrund etwas sagt, es liegt daran dass ich einfach instinktiv weiß was ein Wort heißt. Da ich aber keine Stimme höre, die es mir sozusagen vorliest , muss ich laut lesen um den Inhalt besser zu verstehen bzw mir zu merken. Vielleicht liegt es daran, dass mein Gehirn extra arbeiten muss?

Ich denke auch meist in Emotionen, da ich mir auch keine Bilder von verschiedenen Dingen im Kopf vorstellen kann. Zb bin ich wütend aber könnte mir nie unbewusst denken was für ein Idiot diese Person ist. Das einzige was ich in dem Moment dann denke oder fühle ist Wut. Keine Worte, keine Bilder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich höre meine/eine Stimme beim Lesen und beim Denken

Kann mir nicht vorstellen wie das ohne Stimme funktionieren soll😂

BitteSchick 
Fragesteller
 26.11.2019, 20:12

ich kann es nicht beschreiben. ich denke die dinge eben bzw schau mir den text an

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sup123  26.11.2019, 20:17
@BitteSchick

Also kannst du auch gar nicht aktiv versuchen mit Stimme zu denken oder zu lesen? Ich meine, du kannst doch bestimmt auch ein Lied z.B. in Gedanken singen... Oder geht das bei dir auch nicht? kann mir das gerade echt sehr schwer vorstellen haha ...

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