Hinterradantrieb im Winter?

10 Antworten

Der Hinterradantrieb wird häufig falsch betrachtet, dieser ist im Winter nicht wirklich schlechter zu fahren. Ganz im Gegenteil, dieser hat durchaus gegenüber einem Frontkratzer auch seine Vorteile. Bergauf ist es mit einem Heck auf Schnee leichter als mit einem Front, da liegt dann halt einfach mehr Gewicht auf der Antriebsachse und erleichtert dann das Fahren bergauf.

Übersteuern, Untersteuern... Beides hat so seine Tücken und will gelernt sein abzufangen. Ich für meinen Teil komme mit Übersteuern besser zurecht, moderne Fahrzeuge werden aber verstärkt auf Untersteuern ausgelegt.

Wenn du ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb aber normal fährst wirst du im Winter oder bei schlechtem Wetter keine Probleme haben.

Allrad in Deutschland... Macht eigentlich nur in wenigen Ausnahmen Sinn und diese sind Orte mit viel Schnee und schlechtem Wetter. In der Alpenregion macht es durchaus mehr Sinn einen Allrad zu fahren, wer aber nur mal zum Ski-Fahren da runter fährt braucht nicht unbedingt einen Allrad fahren.

Ich für meinen Teil mag Fahrzeuge mit Hinterradantrieb bzw. auch mit Heckantrieb, aber das ist irgendwo wohl auch Geschmacksache.

Hallo Atomicplayer

Im Sommer spielt das fast keine Rolle. Im Winter kommt es darauf an, ob du viel alleine fährst, oder ob du mit  voll besetztem Fahrzeug unterwegs bist.

Beim Frontantrieb hast du Gewicht auf den Antriebsrädern und dadurch sehr gute Traktion bei Bergfahrten wenn  du alleine oder zu zweit fährst. Solltest du trotzdem Probleme haben kannst du die Steigung immer noch im  Retourgang schaffen. Da wirst du mit dem Heckantrieb (meistens sind die Motoren vorne) Probleme bekommen,  außer du fährst mit voller Besetzung dann hast du Gewicht auf der Hinterachse. Heckantriebsfahrer helfen sich,  indem sie ein Gewicht in den Kofferraum geben.

Auf der Zufahrt zu meiner Wohnung habe ich eine Steigung zu bewältigen. Mit Heckantrieb hatte ich immer ein  Gewicht im Kofferraum, oder musste Ketten auflegen. Seit ich Frontantrieb fahre komme ich ohne Probleme die  Steigung hoch

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
roboboy  11.07.2020, 12:24

Also ich bin mit meinem MX-5 NA-Hinterradantrieb, leicht, ohne Gewichte auf der Hinterachse oder sonstwas, Problemfrei im Winter 20% Steigung+ordentlich Schnee raufgekommen-so viel Schnee, dass die Front schon zum Schneeschieber wurde. Mit der Frontfräse hing ich da öfter am Berg. Warum?

Frontantrieb: Hat nie (Außnahmen z.B. beim Honda Civic Type R) ein Sperrdiff verbaut. Heißt:

Du hast eine Entlastete Achse, wo nur ein Rad Kraft übertragen kann.

Beim Hinterradantrieb hast du eine belastete Achse, wo du zwei angetriebene Räder hast.

Kurzum: Nur schon rein physikalisch musst du mit einem Hinterradtriebler deutlich besser wegkommen. Praktisch ist das auch so. Jedenfalls wenn man weiß, was man tut. Wer natürlich versucht den Berg mit eingeschaltetem ASR hochzufahren, der wird gnadenlos hängen bleiben. ESP ausschalten und dann gib dem Auto. Eine gute Portion Schlupf, damit das Sperrdiff gut zumacht und dann wühlt sich n Hinterradtriebler den Berg hervorragend hoch. Natürlich mehr Quer als geradeaus, aber das ist ja kein Problem zu kontrollieren.

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HobbyTfz  11.07.2020, 12:37
@roboboy

Ohne Sperrdifferential wirst du Probleme haben. Wohne im Gebirge und habe viel praktische Erfahrung. Mit einem Heckantrieb gab es immer Probleme weil eben auf den Hinterachsen kein Gewicht ist während auf den Vorderachsen dass Gewicht des Motors drückt

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roboboy  11.07.2020, 12:49
@HobbyTfz

Dem ist nicht so. Jeder Hecktriebler hat den Motor hinten sitzen. Wenn dann reden wir sowieso von Hinterradgetriebenen Fahrzeugen. Und selbst die haben fast immer eine Gewichtsverteilung von 50/50. Gibst du jetzt Gas, drückt sich das Heck in den Boden, die Vorderachse wird entlastet. Übrigens der Grund, warum jedes Rennauto-egal ob Formel 1, Ralley,... Hinterradantrieb oder Allrad hat. Frontfräsen findest du so gut wie nie.

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HobbyTfz  11.07.2020, 12:56
@roboboy
Jeder Hecktriebler hat den Motor hinten sitzen.

Das stimmt nicht. Bei Hechantrieb und Motor vorne gibt es keine 50/50 Gewichtsverteilung

Übrigens der Grund, warum jedes Rennauto-egal ob Formel 1, Ralley,... Hinterradantrieb oder Allrad hat. Frontfräsen findest du so gut wie nie. 

Ein dümmeres Argument fällt dir nicht mehr ein. Rennautos fahren auch nicht im Winter Gebirgstrecken

Es ist sinnlos mit dir weiterzudiskutieren mit solch dummen Argumenten

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roboboy  11.07.2020, 14:18
@HobbyTfz

Das stimmt nicht. Bei Hechantrieb und Motor vorne gibt es keine 50/50 Gewichtsverteilung

Heckantrieb=gesamter Antrieb sitzt hinten. Heißt: Motor, Getriebe, Antrieb, alles auf der Hinterachse.

Hinterradantrieb: Motor und Getriebe sitzen irgendwo, Antriebsachse ist hinten.

Heißt: Jeder Heckantrieb ist auch ein Hinterradantrieb, aber ein Hinterradantrieb ist nicht gleich Heckantrieb. Bitte beachten, sonst dreht man völlig durch.

Du meinst also: Hinterradantrieb, Motor vorne, Gewichtsverteilung von 50/50 gibt es nicht?!

Mazda MX-5 NA, NB, NC, ND. Alle haben 50/50, Hinterradantrieb, Frontmotor.

BMW. Fast alle BMWs haben seit Jahren Frontmotor, Hinterradantrieb und dabei eine 50/50 Gewichtsverteilung.

Natürlich ist klarzustellen, dass 50/50 nicht meint 50/50. Aber ich sag mal +-3%. Das sind dann halt hinten 480 Kilo und hinten 470 Kilo. Aber auf die 10 Kilo kommt es wohl kaum an.

Rennautos fahren auch nicht im Winter Gebirgstrecken

Rallyefahrzeuge fahren durchaus im Winter Gebirgsstrecken. Aber es geht ums Physikalische Grundprinzip. Das Argument als "Dumm" hinzustellen, zeigt leider nur, dass du es nicht verstanden hast. Deshalb will ich es nochmal vorsichtig erklären-einfach, so, dass man es versteht, ohne auf korrekte Formulierung zu achten:

Trägheit sagt dir etwas? Masse bleibt am liebsten da, wo sie ist. Beispiel:

Ein Apfel liegt auf dem Beifahrersitz. Das Auto bremst. Der Apfel rollt nach vorne. So jedenfalls wenn man das Auto als Bezugspunkt nimmt. Stellt man sich jetzt aber außen neben das Fahrende Auto und schaut durchs Fenster rein, bleibt der Apfel exakt da, wo er vorher war. Nur das Auto bewegt sich relativ gesehen Rückwärts.

Das gleiche gilt für die Masse des Autos, auch wenn sie eigentlich Fest mit allem verbunden ist.

Beispiel Bremsen:

Geh an dein Auto und schau dir die Bremsen an. Vorne und hinten. Du wirst feststellen:

Vorne sind große, Innenbelüftete Bremsscheiben, hinten im vergleich dazu nur sehr kleine, teilweise nicht mal belüftete Bremsscheiben, vielleicht sogar nur Trommelbremsen. Warum?

Wegen der Trägheit. Die Masse macht weiter genau das, was sie vorher gemacht hat. Also zum Beispiel mit 60km/h fahren. Die Bremsen fangen aber an, Geschwindigkeit abzubauen. Die Masse wandert nach vorne im Auto, dadurch taucht das Auto vorne ein und hinten hebt es sich hoch. Dadurch, dass jetzt mehr Masse auf der Vorderachse ist, hat die Vorderachse mehr Grip. Weil sie mehr Grip hat, kann man mehr Bremskraft aufbringen, ohne, dass die Räder blockieren. Daher ist die Vorderradbremse auch immer größer als die Hinterradbremse und die Bremskraft geht auch zu großen Teilen (70:30, 80:20 oder 90:10) an die Vorderachse.

Gleiches passiert aber auch beim Beschleunigen. Gibst du Gas, bewegt sich das Auto, die Masse ist aber träge und bleibt da, wo sie war. Saß also der Schwerpunkt vorher perfekt in der Mitte des Autos (50:50 Gewichtsverteilung), wandert er beim Beschleunigen nach hinten. Daher liegt beim Beschleunigen Automatisch mehr Gewicht auf der Hinterachse. Das sieht man auch an dem Einfedern der Hinterachse beim Beschleunigen:

https://www.youtube.com/watch?v=seMi5Jg4Op4

Natürlich spielen da noch andere Kräfte mit rein-das Drehmoment an den Reifen z.B., welches genau richtig wirkt, um die Schnauze hoch zu heben. Aber wie du recht eindrücklich siehst, hat die Schnauze keinen Grip mehr-sie fliegt. Genau das gleiche passiert bei jedem normalen Auto-halt nicht so ausgeprägt.

Das nächste mal vielleicht nicht Argumente als Dumm bezeichnen, weil man sie nicht versteht. Es ist ein langer Irrtum, dass Fronttriebler im Winter besser sind als Hinterradtriebler. Aber ich stelle noch eine Frage:

Warum wohl soll man mit einem Fronttriebler Rückwärts den Verschneiten Hang hochfahren, wenn es vorwärts nicht klappt? Exakt aus diesem Grund.

https://youtu.be/6tRofeNXVe8?t=176

Hier siehst du es ganz deutlich. Der BMW gibt Gas, das Heck drückt es nach unten, als ob du grad n großes Gewicht in den Kofferraum geschmissen hast und marschiert dann nach vorne und lässt den Fronttriebler stehen-der übrigens noch mehr Leistung gehabt hat.

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roboboy  11.07.2020, 21:04
@HobbyTfz

Wow. LOL ist natürlich eine wirklich gute und Aussagekräftige Antwort. Ich hoffe, es hat dir wenigstens Bildungstechnisch etwas gebracht.

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Rutsch in Kurven bei zuviel Gas schon bisschen weg, trotz Assistenzsysthemen. Macht aber Spaß. Bei einem normalen Fahrstil wird da aber nichts passieren :)

Hab den X1 mit 180 PS

Bei den ganzen Karren ist doch ESP, ASR und der ganze Quatsch Standard. Damit spürst du vom Hinterradantrieb fast nichts mehr.

Um es anders zu sagen: ich fahre auch im Winter bei nem halben Meter Schnee Hinterradantrieb ohne ESP, 30 Jahre alt und ohne Gewicht auf der Hinterachse. Das ist kein Problem, ich komme zumeist besser durch als alle anderen. Klar, das Heck will manchmal raus, aber man lernt, das zu kontrollieren. Mit ESP macht das Auto das von Alleine. Kein Problem, meiner Einschätzung nach.

Ich hab mal vor ein paar Jahren was krasses erlebt. Ich war in Wiesbaden und auf dem.weg dorthin hat es richtig stark geschneit. Ich hatte einen Alfa 159 mit Anhänger dran. Es war ein Kampf damit durch den Schnee zu kommen aber es ging. Nun zum wichtigsten. Als ich wieder auf dem Weg nach Hause war, waren die Straßen spiegelglatt. Ich bin eine vielbefahrene Straße lang gefahren die bergauf ging. Ich kam an eine Ampel und neber mir stand irgendein BMW. Ich bin die Straße hochgekommen, er nicht.