Hilfe Schwanger mit 18 wo kann ich hin?

14 Antworten

Meine Mutter war zwar älter als du, aber auch sie wollte nie Kinder.

Ich bin ein klassischer Unfall. Meine Mutter wollte mich ursprünglich abtreiben, hat aber die Zeit verpennt (lag an diversen anderen Problemen, die sie sonst noch hatte) und als sie sich dann endlich kümmerte, war es für eine Abtreibung viel zu spät und sie musste mich bekommen.

Ich wäre ihr sehr dankbar gewesen, wenn sie mich zur Adoption freigegeben hätte, denn dann wäre mir viel erspart worden und (wer weiß?), vielleicht hätte ich von Adoptiveltern sogar sowas wie Liebe bekommen und das Gefühl, gewollt zu sein.

Statt mich zur Adoption freizugeben, wie sie in einem ihrer wenigen lichten Momente überlegt hatte, ließ sie sich dann doch lieber noch schnell vor der Geburt heiraten.

So wuchs ich bei ihr auf und musste mir jeden Tag meines Lebens anhören, dass ich ihr ganzes Leben versaut habe, sie mich nie wollte und es sehr bedauert, mich nicht wie eine junge Katze in einen Sack gesteckt und ersäuft zu haben. Liebe oder Anerkennung habe ich von ihr nie bekommen, nur Vorwürfe und Misshandlungen.

Wenn du weißt, dass du dieses Kind nicht willst, es nicht lieben kannst, damit überfordert bist, dann sage spätestens bei der Geburt, dass du es zur Adoption freigeben willst - egal, was deine Familie davon hält. Vermutlich werden sie dich rauswerfen, aber du bist 18 und in dem Alter kann man durchaus auf die Beine kommen und sein Leben auf die Reihe bekommen. Wenn deine Eltern dich bisher nicht unterstützt haben, würden sie das wohl auch nicht tun, wenn du (vollkommen überfordert) mit dem Kind da stehst und nicht klar kommst.

Dein Kind kann nichts dafür, dass es geboren wird und du es nicht willst - da ist es nur fair, ihm die Chance zu geben, bei Menschen aufzuwachsen, die es "haben wollen" und lieben werden.

Ich finde, wenn eine Mutter sagt: "Hey, ich schaffe das nicht, ich gebe das Kind weg!", dann ist daran überhaupt nichts verwerfliches.

Verwerflich ist, ein Kind zu behalten, wenn sich sicher ist, dass man es nicht will und man ihm nicht gerecht werden wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest zum Jugendamt gehen, dieses ist auch ü18 für dich zuständig. Und einen Therapieplatz suchen. Mit einem Therapeuten schaust du dann, was du selber willst, möchtest du das Kind gerne erziehen, schaffst es aber die ersten Lebensjahre nicht und willst psychisch erst stabil sein, kannst du das Jugendamt wegen einer Pflegschaft bitten.

Wenn du dir sicher bist, dass du das Kind nicht möchtest, dann gib es bitte zur Adoption ab, denn nichts ist schlimmer, als als Pflegekind in Pflegefamilien zu hocken und auf eine Rückführung zu den leiblichen Eltern zu warten.

Informiere dich beim Jugendamt und ähnliches. Es gibt sicher auch Frauenhäuser in deiner Gegend. Wenn die nicht helfen können, haben sie zumindest anständige Adressen wo du die nötige Hilfe bekommst.

Schlicht und ergreifend - als volljährige Mutter kannst Du ( auch als unter 25-jährige ) problemlos Leistungen nach SGB II ( Hartz 4 ) beantragen . Desweiteren hast Du auch Anspruch auf eine Erstausstattung - Finanzierung der Mietkaution über ein Darlehen. Beorge Dir bitte zusätzlich einen WBS ( Wohnberechtigungsschein )

Desweiteren lasse Dich von der Caritas oder Diakonie beraten, welche Unterstützungen Dir als Alleinerziehender u.U. noch zustehen.

Und auch das JA ist für Dich als junge Erwachsene ( bis 21 ) weiterhin ansprechbar!

ronalda  07.10.2019, 20:47

Das wäre für die FS der Anfang vom Ende.

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wilees  07.10.2019, 20:51
@ronalda

Wenn sie keine MuKi-Einrichtung findet gibt es immer noch die Möglichkeit der Familienhilfe oder die Unterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie.

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ronalda  07.10.2019, 20:53
@wilees

Sie hat keine Muttergefühle, von daher wäre - auch für das Kind - eine Adoption sicherlich besser. Alle anderen Ratschläge hier zielen darauf ab, dass sie für den Rest ihres Lebens auf staatliche Hilfe angewiesen sein wird.

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MenschMitPlan  07.10.2019, 21:59
@ronalda

Die Muttergefühle können ja noch kommen, sie hats ja auch nicht leicht bisher. Sie muss auch nicht den Rest des Lebens auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, wenn sie erstmal eine Basis gefunden hat.

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MenschMitPlan  07.10.2019, 23:45
@ronalda

Auch mit Kind kann man eine Ausbildung machen. Es ist nicht zwingend, dass man von staatl. Unterstützung abhängig bleibt.

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Du musst dir im Klaren sein, was mit dem Kind passieren soll. Du willst es nicht groß ziehen? Dann musst du auf jeden Fall zum JA gehen und dich klar äußern.

Eine Adoption wäre eine Möglichkeit, aber die ist endgültig. Es kann sein, dass du diesen Schritt in ein paar Jahren wieder bereust, wenn du älter und reifer geworden bist, wenn du eine Ausbildung abgeschlossen hast, wenn du eine Familie gründen willst ....

Eine andere Möglichkeit wäre, das Kind in eine Pflegefamilie zu geben. Dort hast du die Möglichkeit, das Kind zu sehen, eine Beziehung aufzubauen oder es bleiben zu lassen, je nach dem.

Du solltest auf alle Fälle eine Unterkunft haben. Deine Eltern werden dich rausschmeißen, wenn du nicht das machst, was sie sagen. Gehe zum Sozialamt.