Hilfe Aufgabe Kunde Gespräch?

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Wichtig für Dich ist es Dich besser auszudrücken. Also nicht nur in die Tasten zu hauen wie es Dir in den Sinn kommt, sondern auch nachzudenken was Du erwartest, wie Du das ausdrückst. Und wenn das wie bei meiner Antwort erst beim 2. oder 3. Durchlesen ist, die 20 Minuten interessieren nicht, dann wird nachgebessert - also nochmal durchlesen vor der endgültigen Fassung. Aber der Leser muss Deine Frage verstehen, sich angesprochen fühlen, und gewillt sein zu antworten. Das ist bei Deiner Frage erstmal etwas wirr und nicht motivierend.

Im Kundengespräch ist im ersten Schritt nicht die eigene Idee entscheidend, sondern zuerst mal zuhören. Zuhören was der Kunde will, was er erwartet, was ihm wichtig ist. Absolut wichtig an dieser Stelle: wer die Fragen stellt führt das Gespräch! Also muss der Verkäufer an dieser Stelle die richtigen Fragen kennen und damit aktiv die Gesprächsführung übernehmen.

Im Laufe dieses Gesprächs kommt die Überlegung "kann ich seine Wünsche erfüllen, und wenn ja wie?" Dann macht man mal einen Testvorschlag, achtet auf die Reaktion. Den richigen Zeitpunkt für diesen Testvorschlag gibt es nicht. Der eine Kunde möchte länger reden, der andere lieber gleich anprobieren. Auch hier ist das Eingehen auf den Kunden wichtig.

Klar, wer eine Marke vertritt, ich schlage aufgrund eines persönlichen Erlebnisses mal die Stilrichtung Gothic vor ohne einzelne Labels zu kennen und zu benennen, der hat eine klare Vorgabe was er anbieten kann. Auch der Kunde steuert da hin weil er genau das will. Ich habe als Fotograf die Goth's als extrem offen kennengelernt. Der eine will es extrem maskulin, also Leder, derb, Bondage, ..., der andere extrem feminin, also mit Rock, Korsett, Spitze, ... und alle Zwischenstufen, und das unabhängig vom Geschlecht, also auch der Mann im Minikleid und die Frau in der Bondage-Hose, niemand hat sich darüber aufgeregt. Da muss man schon durch Fragen erarbeiten was der Kunde will.

Die nächste Stufe ist dann ob Du Verteiler oder Verkäufer bist? Der Unterschied: der Verteiler deckt den Bedarf, der Verkäufer weckt den Bedarf. Also wenn Du zu mir kommst um ein Gothic-Kleidungsstück zu erwerben (rein hypothetisch, ich arbeite in einem ganz anderen Bereich), dann gingen meine Fragen in die Richtung wo Du das tragen willst (Alltag oder Festival), ob Du eine/n Partner/in hast, wie extrem das sein soll, und Dir nach und nach ein komplettes Outfit anbieten, Deine Phantasie beflügeln für Deine persönlichen Ziele die ich vorher erfragt habe. Und vielleicht schaffe ich es auch noch das Du Deine/r Partner/in auch noch ein paar Teile kaufst?

Eine Zielgruppe ist dabei nicht klar erkennbar. Logisch, der Kunde muss sich das leisten können. Das 10-Euro-Outfit aus dem Ramschladen ist ein anderes Thema. Aber wer solvent genug ist, wen es nicht wirklich interessiert ob das Korsett jetzt 300 oder 700 Euro kostet, das ganze Outfit dann 1500 - 2000 Euro und vielleicht noch 1000 bis 3000 Euro für die Partnerin, da müssen tatsächlich die Wünsche erfragt werden.

Für den Billigkäufer gibt es diesen Service nicht, der ist in dem Preis nicht drin - wie auch die Qualität! Den gilt es über den Preis in der immobilientechnisch überteuerten Asi-Lage über den Tisch zu ziehen, den 1-Euro-Billig-Import für 19,99 für ein Korsett das eigentlich mindestens 300 Euro kosten müsste zu verkaufen. Klar, die Passform tut weh, Du willst das nie wieder anziehen, und die Qualität hilft Dir das Teil nach 30 Minuten in die Tonne zu kloppen. Gespart wird auch am Personal, also keine Beratung, kein Service, die Schüler arbeiten dort legal unter Mindestlohn, werden zum 18. Geburtstag gefeuert. Da kann man tatsächlich keine Beratung und kein fachlich fundiertes oder erfrischendes Verkaufsgespräch erwarten, auch wenn vereinzelte Jugendliche sich hier mit einem Naturtalent hervorheben. Die Qualität der Produkte aber fehlt auf jeden Fall. Für eine Karnevalssitzung mag es gerade so reichen, unbequem, für mehr nicht.