Herr der Ringe: Elrond als König von Gondor und/oder Arnor?
Meine Frage richtet sich an Kenner der Herr-der-Ringe-Bücher.
Wie ihr wisst, war Elros, der Zwillingsbruder von Elrond, der erste König von Númenor. Damit war auch Elrond ein Vorfahre von Elendil, Isildur und aller Könige von Arnor und Gondor. Elrond und seine Söhne, Elladan und Elrohir, sind somit sehr entfernt mit den Königen der Dúnedain verwandt.
Jetzt meine Frage: wenn Elrond und/oder seine Söhne jemals Ansprüche auf die Krone von Arnor/Gondor angemelden und ihre Verwandtschaft mit Elros zweifellos nachweisen würden, hätten die Menschen diesen Anspruch anerkannt? Hätte z. B. Elrond der König von Gondor werden können, als der letzte König Gondors verschwand und keinen Erben hinterließ?
Immerhin war Elrond ein Weiser, ein mächtiger Krieger, ein großer Gelehrter und er wäre zweifellos ein mehr als fähiger Herrscher, der für Gondor im Kampf gegen den wiedererstarkten Sauron enorm nützlich gewesen wäre.
Was meint ihr dazu?
2 Antworten
Elros war ein Vorfahr von Elendil und auch Aragorn, aber Elrond nicht — Dein Großvater ist Dein Vorfahr, aber sein Bruder natürlich nicht (der ist Dein Großonkel).
Allein deshalb wäre ein Anspruch Elronds auf die Throne von Arnor und Gondor sehr wackelig. Immerhin wurde Númenor explizit Elros und seinen Nachfahren anvertraut, nicht dem Rest der Familie. Und das gilt auch für die Nachfolgereiche Arnor und Gondor, die mit der Familie Elendils (und nicht mit einem Großonkel zwanzigsten Grades) verbunden sind.
Bedenke auch, daß in Gondor nach dem Verschwinden des letzten Königs Earnur Truchsessen regierten, weil man die Familie Elendils für ausgestorben hielt. Die Existenz Elronds war den Truchsessen aber gut bekannt (immerhin schickt Denethor seinen Sohn dorthin), aber eine Thronübergabe an Elrond war offenbar kein Thema.
Zuletzt hätte Elrond an so einer Bürde auch kein Interesse gehabt, er hatte sich für ein Leben als Elb entschieden und damit waren seine Gedanken auf den Westen gerichtet. Eine Karriere als König wäre ihm sehr ungelegen gekommen, mal abgesehen davon, daß die Elben am Ende des Dritten Zeitalters von Politik eh alle die Nase voll hatten.
Danke für deine Antwort ;)
In puncto Vorfahre und Verwandschaft hast du natürlich Recht und Elrond war kein direkter Vorfahre der Menschenkönige. Kleiner Denkfehler von mir.
Zumal ich glaube, dass Elrond schlicht kein Interesse an Macht und Herrschaft hatte und er sich lieber um sein kleines Reich in Bruchtal kümmerte. Ihm fehlten die Machtgier und der Ehrgeiz seiner Noldor-Vorfahren. Er dürfte wohl gewusst haben, dass Elben und Menschen sich immer weiter voneinander entfremden und es zweifellos zu schweren Konflikten führen würde, sollte er tatsächlich versuchen, König zu werden.
Ich bezweifle es. Menschen sind eine andere Rasse als Elben. Sie hätten vermutlich nie einen "Elben-Schnösel" als ihren Herrscher anerkannt. Für viele wäre die Perfektion dieser Wesen wohl unheimlich geworden. Außerdem macht sich ein König nicht gut, der nicht stirbt. Sowas führt bei den nach Macht gierenden Menschen irgendwann zu Verrat und Tod.
Gruß Than
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich denke auch, dass die stolzen, patriotischen Dúnedain einen Elben niemals als König akzeptiert hätten und dass die kulturellen Unterschiede zwischen Elben und Menschen kaum überwindbar gewesen wären, selbst für einen Weisen wie Elrond. Meine Frage war auch eher hypothetisch.