Heizung - 3bar Ausdehnungsgefäß gegen 4bar getauscht?
Hallo.
Bei unserer Zentralheizanlage wurde vor einiger Zeit (4 Wochen) das ADG ausgetauscht.
Es ist immer ein Kaldewei Kaflex 35 Liter 3bar drinne gewesen und jetzt aber ein neues 35L mit 4bar.
Und jetzt knackt es an jeder Heizung , obwohl diese nicht an sind. Die sind auch richtig heiß , obwohl die Ventile auf 0 sind. Auch ein hochfrequentes Pfeifen ist zu vernehmen.
Ist das so zulässig? 3bar Heizung , und dann einfach ein 4bar Teil drangeklatscht?
Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Die Heizungen in unserer Wohnung wurden schon seit 2015 nicht mehr eingeschaltet.
Grund : Hohe Heizölkosten und wir kommen schwer dran an die Thermostatventile.
Und außerdem ist es ja jetzt eh immer richtig heiß.
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
5 Antworten
Der Nominaldruck des neuen Gefäßes ist an sich egal, sofern er wenigstens 3 bar beträgt. Der Vordruck, bzw. Befülldruck mit Stickstoff werksseitig ist dann aber wieder eine ganz andere Sache.
Wenn da also jetzt etwas "knackt", dann kann das folgende Ursache haben:
Wenn der Vordruck im Gefäß zu hoch ist (der muss bei Montage unbedingt an die tatsächlichen baulichen Gegebenheiten/Gebäudehöhe vor Ort angepasst werden, wird aber häufig gerade von Heimwerkern aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit nicht gemacht !!!), dann wird der Anlagendruck bei Heizbetrieb sehr schnell sehr stark ansteigen. So lange das Überdruckventil funktioniert, riskierst Du "nur" eine kleinere Überschwemmung. Wenn allerdings auch das Überdruckventil nicht funktioniert, dann riskierst Du einen massiven Anlagenschaden.
Und das (bessere) 4-bar-Gefäß könnte durchaus einen Befülldruck oberhalb von 3 bar ab Werk haben. Und manchmal wird eben bei der Montage "vergessen", den Druck anzupassen ....
...das "knacken" kommt nicht durch ein "falsches" Ausdehnungsgefäß. Mit den 3, bzw. 4 bar ist der max. zulässige Betriebsdruck dieses Gefäßes gemeint, nicht der tatsächliche Anlagendruck...der sich aus dem Höhenunterschied zwischen Heizgerät und höchstem Punkt der Anlage + Sicherheitszuschlag ergibt und im normalen Einfamilienhaus zwischen 1,5 u. 2,0 bar betragen wird wobei der Vordruck ca. 0,3-0,4 Bar unter diesem Druck liegen sollte. Der Monteur wird es (hoffentlich) vom, werksseitig mit deutlich über dem später benötigten Vordruck ausgelieferterm Gefäß auf den richtigen Wert eingestellt haben.....falls nicht, könnte es nicht vernünftig arbeiten..., die Druckhaltung würde nicht vernünftig funktionieren und das Sicherheitsventil ggf. auslösen. "Knackgeräusche" entstehen in der Regel durch falsch verlegte Heizungsleitungen im Haus....keine Dehnungsbögen, wo welche hätten sein sollen oder gar "spielfrei" (=ohne jede Isolierung oder zumindest "Umwickelung" z.B. in Wand oder Deckendurchbrüchen verlegte Leitungen. Euer Problem ist sicher nicht die Druckhaltung...sieht mir eher nach regelungstechnischen Problemen und mittlerweile deutlich verschlissenen Thermostatventilen aus.
Und jetzt knackt es an jeder Heizung , obwohl diese nicht an sind. Die sind auch richtig heiß , obwohl die Ventile auf 0 sind.
Wegen der hohen Temperatur sollte die Regelung, wegen des Pfeifens die Einstellung der Umwälzpumpe überprüft werden. Nicht ungewöhnlich, dass aufgrund mangelhafter Druckhaltung (und damit gerade in den oberen Etagen oft zu geringer Heizleistung) beides "hochgerissen" wird, d.h. der Kessel zu hohe Temperaturen zur Verfügung stellt und die Pumpe zu viel Wassermenge durch die geöffneten Ventile drückt....was selbstverständlich die Heizkosten in die Höhe treibt und zu Geräuschen führt.
3 oder 4 bar ist der maximale zulässige betriebsdruck
der Gefäß Vordruck sollte der statischen höhe entsprechen.
der fülldruck mind. 0,5 Bar über der statischen höhe.
oder einfach heizung auf 2 bar füllen so ganz pauschal.
das alles so heiß ist und knackt könnte daran liegen das der schornsteinfeger schalter gedrückt wurde, die anlage im handbetrieb läuft oder irgendwas anderes verstellt wurde, jedenfalls sind es 2 seperate probleme
Zum Druck
Es ist nicht die Heizung, welche jetzt mit 4 bar betrieben wird, das neue Ausdehnungsgefäß ist lediglich 33 % druckfester als das bisherige.
1 bar entspricht einer Wassersäule von 10 m. Der reguläre Druck sollte in etwa der Wassersäule zwischen Kessel und oberstem Heizkörper plus 1 bar entsprechen.
Beispiel: Wassersäule 8 m (0,8 bar)
0,8 bar + 1 bar = 1,8 bar
Zur Temperatur
Wenn die Zentralheizung eingschaltet ist, so sorgt sie für die eingestellte Vorlauftemperatur. Die Thermostatventile lassen sich nie ganz abschalten, denn sie haben einen Frostschutz. Ist die Raumtemperatur zu niedrig, so öffnen die Ventile auch in Nullstellung. Dass es dabei pfeift, wird wohl daran liegen, dass das Ventil bei hohem Pumpendruck nur minimal geöffnet ist.
Der Druck in der Heizungsanlage wird nicht vom Ausgleichsgefäße bestimmt, sondern von der Wassermenge in der Anlage. Die Angabe auf dem Gefäß gibt den maximalen Duck an, bei dem dieses betrieben werden darf.