Hat jemand "Der Joker" gelesen und kann mir das Ende erklären?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich LIEBE dieses Buch^^

also... Ich glaube, du interpretierst das schon ganz richtig - zumindest so ähnlich wie ich.

Das Buch soll eigentlich zeigen, dass jeder Mensch - egal, wie er aussieht, wie viel Geld er hat, in welchen Verhältnissen er lebt, etc. - etwas vollbringen kann, was andere Menschen glücklich macht. Und auch ihn selbst. Vielleicht auch, das Glück nicht von den ebengenannten Faktoren abhängig ist. Und, dass... es gibt sooo viele Interpretationsmöglichkeiten, die wahrscheinlich auch vom Leser abhängig sind. Ich zumindest, würde das Buch so interpretieren.

Der letzte Satz:"Ich bin nicht der Überbringer der Botschaft. Ich bin die Botschaft." sagt doch eignetlich schon alles, oder?^^

Bingoqueen 
Fragesteller
 08.02.2011, 18:48

Ja, ich mag das Buch auch total. Allerdings hab ich mir darüber echt den Kopf zerbrochen. Ist Ed nun "real"? Oder war das alles nun durch diesen Mann, den Schriftsteller (?) vorgesehen? Das fand ich persönlich irgendwie schade, dass das Ende so abläuft.

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Der Roman endet mit einer fünften Spielkarte - dem Joker - auf dem Ed seine eigene Adresse findet und der Auflösung des Rätsels um die Spielkarten.

>>wikipedia

Bingoqueen 
Fragesteller
 07.02.2011, 22:31

...

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Ich habe da eine eigene, ganz andere Interpretation, und ich will dich zwar nicht verwirren, aber ich hab das schon mit vielen Leuten besprochen, die gleicher Meinung sind.

Zuerst eine Anekdote: Freud sagt, dass jeder Mensch drei Persönlichkeiten hat: Eine kindliche Persönlichkeit, eine Erwachsene, und eine die noch darüber steht. Diese dritte Persönlichkeit ist das Unterbewusstsein, und dieses hat unter anderem das Bedürfnis der Selbstverbesserung.

Also hier meine Antwort: Ed Kennedy, der einfache Loser hat sich, wegen des in sich selbst tief verankerten Bedürfnisses der Selbstverbesserung, selbst fünf Spielkarten zukommen lassen, die ihm Aufträge gaben. Dies wusste er nicht, denn er tat es in der Nacht, während er träumte. Als Beweis habe ich zB Folgendes: In der Mitte des Buchs hat Ed einen Traum, in dem er eine aufgehängte Frau sieht. Dieser Traum gibt ihm einen entscheidenden Hinweiß auf die Fortführung seiner Taten. In Träumen sprechen oft Dinge aus dem Unterbewusstsein (erwiesene Tatsache der Traumforschung). Ich sehe das als Beweis, das Ed sich selbst die Nachrichten zukommen ließ. Sein Unterbewusstsein wusste genau was los war, die ganze Zeit. Und steht nicht auch einmal im Buch so etwas wie: Die Schrift auf der Karte glich seiner eigenen. Nur noch eine Frage ist offen: Wer ist nun der Mann, der am Ende des Buchs die 'Auflösung' gibt? Meine Antwort: Er ist es selbst. Er ist die Botschaft für sich selbst. Der Mann? Eine Halluzination... aber all die Informationen die er von ihm bekommt? Da spricht sein Unterbewusstsein aus ihm. Man könnte also sagen, dass der Mann am Ende Ed Kennedys Unterbewusstsein ist.

Ich hoffe dir ist klar was ich meine. Natürlich kann es auch sein, dass Ed eine gespaltene Persönlichkeit ist, und sich deshalb selbst ein paar Karten zugesendet hat.

Andererseits kann es so auch sein, dass Markus Zusak sich selbst ins Buch einbringen wollte, und so eine Person kreierte, die für ihn selbst die Geschichte auflöst.

Es kann auch sein, dass sich der Autor nichts gedacht hat, und er die Zuschauer absichtlich im Dunkeln tappen ließ.

Aber von all diesen Möglichkeiten gefällt mir die Interpretation mit der Selbstverbesserung doch am Besten.

Was sagt ihr dazu?

Grüße :)