Hat eigentlich von euch jemand in der Oberstufe regelmäßig geschwänzt und sein Abi trotzdem geschafft?

Was ist "Schwänzen" für dich? Schwänzen =/= Schwänzen ;)

Man kann schwänzen, um Zeit zum Lernen zu gewinnen, d.h. die gewonnene Zeit sinnvoll nutzen. Offiziell ist das nicht erlaubt, dennoch finde ich es nicht verwerfenswert, da ich den Unterricht auch häufig nervig fand und alleine (ohne Störung durch Lehrer, Klassenkameraden, usw.) oft produktiver war.

Man kann aber auch schwänzen, da man einfach keine Lust hat. Hält diese Lustlosigkeit dauerhaft an, so überträgt sich diese nicht nur auf den Unterricht, sondern auf die gesamte Lernbereitschaft.

Grundsätzlich war es an meiner Schule so, dass wir als Hausaufgabe den Stoff der nächsten Stunde vorbereiten mussten und im Unterricht nur Fragen geklärt, auf einige schwierigere Punkte eingegangen bzw. Übungen gemacht wurden. Das Lernen des Stoffs wurde einem nicht abgenommen und wer die häusliche Vorbereitung vernachlässigte, konnte auch nichts aus dem Unterricht mitnehmen.

Der Stoff der Oberstufe ist nicht sonderlich schwer und viele Dinge basieren auf Fähigkeiten, die man sich bereits in den vorherigen Schuljahren aneignen musste (z.B. den Schreibstil, Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit Texten/Argumenten/Meinungen, usw.). In Fächern wie Geschichte, in denen man einfach nur Inhalte wiedergeben muss, kann man mMn auf den Unterricht verzichten. In anderen Fächern hängt das stark vom Lehrer ab: Manchmal sind andere Quellen, die geeignetes Übungsmaterial inkl. Erklärungen/Musterlösungen bieten, besser als der Lehrer (auch wenn diese nur die allgemein geforderten Fähigkeiten und nicht spez. Anforderungen, die der Lehrer stellt, vermitteln). Dennoch musst du bedenken, dass Lehrer individueller auf dich eingehen können als es jedes Buch kann. Er hat studiert und vermutlich sogar einmal ähnliche Schwierigkeiten erlebt, d.h. er kann Tipps geben, die man sonst nicht erhalten würde.

Es ist somit nicht einfach zu einem Fazit zu kommen, inwiefern Unterricht für den Schulerfolg notwendig ist.

Wer eine 1,0 anstrebt, sollte am Unterricht grundsätzlich teilnehmen, da ansonsten die i-Tüpfelchen fehlen.

Wer einen guten Schnitt (z.B. 1,5 bis 2,0) möchte ohne sich zu überarbeiten, kann systematisch schwänzen.

Wer allerdings nicht bereit ist, Eigenleistung zu zeigen, der sollte zumindest am Unterricht teilnehmen. Wenig Wissen ist immer noch besser als kein Wissen ^^

Bis zu meinem 18. Geburtstag habe ich selten geschwänzt, da sehr schwer für mich war, an Entschuldigungen zu kommen. Und stundenlanges beim Arzt warten nicht so toll war.

Danach habe ich richtig viel "krank" gemacht, musste die 12 wiederholen und habe mit einem recht schlechten Abi abgeschlossen. Heute würde ich es so nicht mehr machen. Aber damals war man eben jung und wild...

Geschwänzt hab ich nie.

Aber HA hab ich genauso wenig gemacht und bekifft war ich einen Großteil der Oberstufenzeit auch.

Schwänzen kam irgendwie nie in Erwägung. Wieso auch? Meine Freunde waren ja auch in der Schule, wir hätten ja gemeinsam schwänzen müssen. So hat man halt im Unterricht mit denen gequatscht, geschlafen oder gezockt (Wir durften als Computerklasse auch Rechner dabei haben).

Mit 3,4 hab ich dann grade so bestanden (in der 12 einmal sitzen geblieben)

Im Nachhinein ist das irgendwie absurd, weil ich wirklich gar nichts gemacht habe und heute alle diese Themen aus dem FF beherrsche. Mit minimal wenig mehr Anstrengung hätte ich das auch schneller hinbekommen können^^

Mein Abi habe ich 1968 mit 18 Jahren gemacht.

Meine Eltern hätten mir sonstwas erzählt, wenn ich geschwänzt hätte. Damals wurde man erst mit 21 volljährig.

Ich war häufig krank... und hab trotzdem ein sehr gutes Abitur gemacht...

Das würde ich aber niemandem empfehlen...