Handlungen aus Wut?

9 Antworten

Es ist in der Regel etwas worüber man zumindest schon mal nachgedacht hat. Ob es wirklich die eigene Meinung ist sei mal dahingestellt.

Man neigt oft zu Überteibungen von etwas, das man schon mal gedacht hat.

Ein Beispiel:

Aus dem Gedanken "Er könnte öfter mal den Müll runter bringen" wird in einem wütenden Streit "Du bringst den Müll nie runter. Immer muss ich das machen du Pottsau".

Deshalb sollte man im Streit auf Wort wie "nie" und "immer" verzichten.

Also wenn man die Antwort deines Kumpels wortwörtlich nimmt, dann hat dein Kumpel Recht. Denn die Gedanken werden ja höchstwahrscheinlich immer von Gefühlen kontrolliert.

Meine Meinung:

Aber wenn man etwas sagt, während man wütend ist, dann wurde was auch immer man gesagt hat wahrscheinlich von Gefühlen kontrolliert und ist demnach nicht unbedingt das, was man auch meint.

Vermutlich meint man es nicht so, aber wie dein Kumpel schon sagte, wäre die Wutantwort nicht gelogen, sondern eigentlich die bittere Wahrheit. Einfachstes Beispiel. Der Partner/Partnerin hat im Laufe der Zeit an Gewicht zugenommen. Man liebt jedes Pfündchen, aber in einem Streit schmiert man vor Wut diese Pfündchen dem anderen aufs Brot … im Grunde also das reale Bild, was man dann von jenem Menschen hat. Man meint es nicht so, aber in dem Moment wohl schon.

Wenn mir jemand aus Wut "Dinge an den Kopf wirft" und sich später entschuldigt, denke ich schon, dass es seine richtige Meinung war und dass er sich nur "entschuldigt", weil er es laut gesagt hat.

Wenn ich aus Wut etwas sage, ist es auch meine Meinung. Ansonsten versuche ich diplomatischer zu sein und denn Anderen nicht zu verletzen, aber ohne zu lügen.

Ja, die Emotion entwickelt eine Eigendynamik und unterliegt nicht mehr der Kontrolle.