Halbes Jahr Vollzeit Sprachschule, wieviel Stunden pro Tag?
Hallo, ich möchte für 24 Wochen in eine Sprachschule in Spanien um dort spanisch zu lernen.
Ich weis jedoch nicht wieviele Stunden am hilfreichsten wären.
Ich habe bedenken dass bei zu vielen Unterrichtsstunden pro Tag es gerade als anfänger viel zu viel ist und evtl sogar 3 Stunden pro Tag auf diese Dauer ausreichen könnten?
Darum möchte ich hier mir eure Meinungen und evtl. sogar Erfahrungen oder Kenntnisse einholen um für mich die richtige Entscheidung treffen zu können.
Die Auswahl meiner Kurse sind wie folgt:
Intensiv + 5 Std. Einzelunterricht: (30x50min) pro Woche // (24Wochen)
= 5 x 50 min Gruppenunterricht + 1 x 50 min Einzelunterricht pro Tag
= 5 volle Stunden Unterricht pro Tag
Intensivkurs (ohne Einzelunterricht): (25x50min) pro Woche // (24Wochen)
= 5 x 50 min Gruppenunterricht pro Tag
= 4Std.10min Unterricht pro Tag
Standartkurs (ohne Einzelunterricht): (15x50min) Pro Woche // (24Wochen)
= 3 x 50 min pro Tag
= 2,5 Stunden Unterricht pro Tag
Ich tendiere eigentlich zu dem Intensivkurs mit Einzelunterricht, habe jedoch grosse Bedenken dass es vielleicht zu viel sein könnte und ich weniger Zeit habe mir soviel Merken zu können.
Würde vielleicht sogar der Standartkurs mit 2,5 Stunden am Tag 5x die Woche ausreichen?
Mein Ziel ist es genügend spanisch sprechen und verstehen zu können um dort zu Leben und zu Arbeiten.
Ich freue mich sehr über euer fundiertes Wissen, über Ratschläge Erfahrungen Tipps persönliche Meinungen und natürlich über euere Hilfe!
(PS: meine spanischkenntnisse sind ausser ein paar Vokabeln und wenige Sätze sehr gering)
Was ist dein Ziel?
Ich möchte in Spanien Leben und Arbeiten. Ich möchte kurze Gespräche führen und verstehen.
2 Antworten
Egal, was dein Ziel ist. Wenn du einen Sprachkurs vor Ort machst, der über 4 Wochen geht, solltest du auf jeden Fall 3-4 Lektionen pro Tag wählen.
Du bekommst Hausaufgaben, lernst auch in der Stadt, beim Einkaufen, Fortgehen etc. viel. Lernst neue Freunde kennen. Lernst umgangssprachlichen Wortschatz durch deine spanischen Freunde etc. Es wird auch normalerweise viel von der Schule unternommen, ob Filmabende, Stadtbummel, Marktbesuche, ggf. Intercambios, etc.
Du kannst nicht nur "Input" haben, sondern musst es auch verarbeiten.
Dazu: Es geht in dem Sinne auch nicht schneller, weil meist intensivere Kurse eben als Grundstock den 3-4-Stunden-Kurs haben und dann noch zusätzlich Landeskunde und intensivere Grammatik beinhalten.
Das ist etwas für Leute, die mal 2 Wochen oder ein bischen länger Zeit haben.
Also mein Tipp ganz klar: mach den 3-Stunden-Kurs, wenn sie 4 (in Gruppe) anbieten, den. Alles was drüber ist oder Einzelunterricht, ist zu viel über einen längeren Zeitraum.
Du kommst in diesem Zeitraum von A1 bis fast muttersprachlich. Spanisch ist aber nicht nur die Sprache. Du musst auch die Kultur, die anderen Ansichten, die andere Art, Dinge aufzufassen verstehen. Dein Wissen auch mit den Städtenamen, Ländernamen, Regionen, Vor- und Nachnamen, Gepflogenheiten, Festen etc. erweitern.
Das muss verarbeitet werden. Du bekommst weitaus mehr Input, als nur im Unterricht, wenn du ins spanische Leben eintauchst.
Du lernst vor Ort praktisch 24h und manches muss sich (ohne Zutun) setzen.
Vielen dank für deine Antwort.
Leider ist es mir nicht möglich einen 2 Wochen Intensivkurs und den Rest als Standartkurs zu buchen, dass ist leider alles Online und die Unterkunft ist mit dabei und wären dann evtl getrennt, vllt werde ich mal dies per Mail anfragen.
Vielleicht kann ich mit der Schule vor Ort etwas ausmachen.
Jedoch gibt es nur den Sprung zwischen 15x50min Woche und 25x50min Woche
Sollte ich dann lieber eine Stunde weniger von den von dir vorgeschlagenen 4 Stunden am Tag machen oder doch lieber die 5 Stunden?
Eigentlich kann ich dass ja dann nach der Zeit nochmal verlängern.
Ich bin mir sehr unschlüssig, möchte auch Zeitnah Buchen da ich im Oktober schon damit anfangen möchte.
Weniger Stunden bedeutet auch weniger Geld bezahlen, aber ob ich in meiner Freizeit viel mit spanischen Muttersprachlern Unternehemn kann, weis ich leider auch nicht.
Ich würde es aufteilen: erst mehr, dann weniger. Wenn das nicht möglich ist: weniger. Aber 3 sollten es schon sein.
Du kannst auch mal bei der Schule selbst anfragen, was in den beiden Extra-Stunden gelernt wird. Ich meine, ob es 3 + 2 Stunden sind oder ein völliger anderer Kurs mit 5 Stunden, der schneller voranschreitet.
Normal ist, dass die 3 Stunden für alle Sprachschüler sind und es eben noch 2 Stunden obendrauf gibt, bei gleichem Tempo, aber intensiverem Lernen.
Das kann aber je nach Schule variieren. Es kann sogar so sein, dass sie dann zwischen vor- und nachmittags aufteilen. Also: lieber nachfragen.
Aber 5 Stunden auf die Gesamtdauer sind zu viel. Die Essens- und Ausgehzeiten sind in Spanien später. Entweder fängst du bei 5 Stunden früher an und/oder hörst später auf, wenn die anderen dann an den Strand gehen oder sonst was machen.
Das lohnt sich nur für kürzere Aufenthalte, wird dann schnell zu viel und desmotiviert.
Danke für die ganzen guten Ratschläge.
Ich habe jedoch noch eine wichtige Frage, und zwar in welcher Region sollte ich in eine Sprachschule gehen um das Castellano zu lernen und auch im Alltag davon Umgeben zu sein?
Ich habe gehört das in Katalonien zum Beispiel alles auf Katalan beschriftet ist und teilweise auch im Supermarkt mit den Kunden auf Katalan gesprochen wird. Auch die Öffnungszeiten und Wochentage wäre in Katalan geschrieben.
Und in Valencia und Alicante zum Beispiel soll es das gleiche sein nur eben auf Valencisch.
Von Galizien und dem Baskenland war mir dies schon bekannt.
Ich möchte jedoch in einer Gegend sein die nur reines Spanisch spricht und auch alles auf Spanisch (Castellano) beschrieben und beschriftet wird.
Es sollte eigentlich nach Barcelona oder Alicante gehen, das habe ich mir jetzt jedoch anders überlegt. Ich denke das macht es mir sonst nur schwerer, und 2 Sprachen möchte ich nicht lernen.
Sind die 24 Wochen eher zubviel oder zu wenig?
24 Wochen sind genau richtig. Du hast gesagt, dass du ein paar Brocken Spanisch kannst. Es kommt aber darauf an, dir eine solide Basis zu verschaffen. Die hast du mit 12 Wochen. Mit 24 Wochen hast du dagegen die ganze spanische Grammatik durch, kannst Spanisch fast muttersprachlich. Du hast vor Ort die verschiedensten Situationen durchlebt und bist arbeitstauglich auf Spanisch.
Das schon: jeder Sektor, jede Situation hat hier ihren eigenen Wortschatz. Will heißen: ein bischen Smalltalk und Freunde kennenlernen lernst du schnell. Danach wirst du vor jeder neuen Situation wieder auf die Probe gestellt und musst ein paar Wörter dazulernen, die im Spanischen aus einem anderen Blickwinkel, als im Deutschen betrachtet werden oder überhaupt eben auch den Fachwortschatz dazu.
Das ist aber normal.
Wenn du Spanisch lernen willst, sind Galicen, das Baskenland, Kataonion, Valencia (inkl. Alicante) und die Balearen nicht zu empfehlen. Detials erspare ich mir.
Bleibt als Idealkursort eben Zentralspanien (Madrid und die beiden Kastilien), Andalusien und die Kanaren. Wobei du eben auch sehen musst, dass es im Landesinnern im Winter kalt (auch um den Gefrierpunkt oder etwas drunter) und im Sommer sehr heiß (+45ºC) ist. Über einen solchen Zeitraum ist eher die Küste zu empfehlen, die insgesamt ein stabileres Klima hat.
Kantabrien oder teilweise Asturien sind auch noch eine Wahl.
Mein Vater [DE] hat auch solche Sprachreisen gemacht.
Als Akademiker fand er Intensive Kurse ganz okay, aber man muss bedenken er hatte im Abi Latein gehabt, deshalb kann er ganz gut mit Lateinischen Sprachen.
Wegen Arbeit brauchste mindestens B2 oder so, ich denk da ist es gut wenn man etwas Zackiger ist. Ansonsten man ist ja nicht nur in der Sprach Schule nachmittags mit den Leuten raus, und in der Stadt ist man gezwungen Spanisch zu sprechen solange man nicht in Touri-ballungsgebiete unterwegs ist.
Du kannst evtl. auch zum Start die ersten 2 Wochen intensiver machen und dann auf Standard umschwenken. Mehr würde ich dir nicht empfehlen. Habe selbst mehrere Kurse gemacht und dann über 10 Jahre lang an einer Sprachschule in Spanien gearbeitet. Ich kenne das Thema also von beiden Seiten aus: als Sprachschüler und als Sprachschulmitarbeiter.
Nach 24 Wochen hast du genügend Spanisch drauf, um dort zu arbeiten und zu leben. Es ist sogar mehr: Bleibst du über 4 Wochen, kommt für dich Deutschland meist gar nicht mehr in Frage und es gibt einen Kulturschock bei der Rückkehr.
Am Anfang musst du dich an manche Dinge gewöhnen, später willst du das Leben dort nicht mehr missen.