Habt Ihr schon ein Testament gemacht?
Nicht für Ungut. Ich bin Ü50 und es liegen wohl nicht mehr so viele Jahre auf dieser Welt vor mir. Ab wann wäre es wohl Zeit, sich um ein Testament Gedanken zu machen?
17 Antworten
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um sich darüber Gedanken zu machen. Das kann man nicht früh genug machen. Weit wichtiger ist aber auch eine Vorsorgevollmacht. Ansonsten kann es nämlich sein wenn dir etwas passiert dass das Vormundschaftsgericht einen Betreuer bestimmt. Und der muss dann nicht aus der Familie kommen.
Was auch noch wichtig ist ist ein Organspendeausweis.
Und eine Patientenverfügung solltest du auch machen, denn dann ist geregelt, was mit dir geschieht wenn es dir schlecht geht.
Für den Fall der Fälle solltest du auch jemanden deines Vertrauens Zugriff auf deine Konten geben.
Ich bin mir immer nicht so ganz sicher ob ich die Bürokratie dahinter gut finden soll oder nicht.
Ja, hab ich, sogar notariell. Gut, ich bin Soldat, da kann auch der Tod der Abschluß eines Arbeitstages sein. ;-)
Sofort ist immer eine gute Idee, sofern Du was zu vererben hast. . "Ihr kennt weder Tag, noch Stunde..."
Ansonsten regelt das eben die gesetzliche Erbfolge.
So früh es geht und du dir eben sicher bist. Am besten notariell.
Ein Testament sollte spätestens geschrieben sein, wenn der 2. Elternteil verstorben und man selbst ein Einzelkind ohne Geschwister ist. Es ist dann unbedingt notwendig, wenn Immobilien, Grundstücke und große Geldsummen von den Eltern als Erbe an das Kind als alleinigen Erben eingesetzt wurden. Wenn Du aber nichts oder nur "Plunder" erbst, ist kein Testament notwendig. Die Finanzämter wissen ohnehin aufgrund eines engmaschigen Datenaustausches, wo bei wem welche Werte vererbt werden. Und wenn bei Dir nichts zu holen ist, kannst Du Dir selbst auch das handgeschriebene und eigenhändig unterschriebene Testament sparen. Ansonsten kannst Du es schreiben, wie zu willst. Die Überschrift Testament darf nicht fehlen. Das Testament muss handschriftlich mit dem voll ausgeschriebenen Namen, dem Wohnort und dem Tagesdatum unterschrieben sein. Beim zuständigen Amtsgericht solltest Du es abgeben und aufbewahren lassen. Das kostet insgesamt 150,00 €. Natürlich geht das Ganze auch über einen Notar mit Stempel und Unterschrift, aber beides ist gleichermaßen sicher. Eine Fotokopie kannst Du zuvor für Dich selbst anfertigen. Diese besitzt keinerlei Gültigkeit und dient nur der eigenen Übersicht. Nach Deinem Tode wird dann alles automatisch für Deine Erben in die Wege geleitet. Dein Erbe oder Deine Erben müssen sich innerhalb von drei Monaten nach Deinem Tode mit dem Finanzamt in Verbindung setzen, spätestens aber dann reagieren, wenn ein Schreiben vom Finanzamt kommt. Werden Häuser und Grundstücke vererbt, ist es zwingend erforderlich, dass die Erben sämtliche Urkundenrollen nebst Nummern und die Bezeichnung einzelner Teilgrundstücke in Erfahrung bringen können. Ich habe ein bisschen weit ausgeholt, aber vielleicht ist das hier ganz nützlich.
Ein Testament ist wichtig, wenn die Familienverhältnisse nach dem gesetzlichen Erbe nicht gut sind, also Ehefrau und Kinder erben würden. Ansonsten wäre ein Testament schon in frühen Jahren vernünftig, wer Dein Erbe sein soll. Du kannst es handschriftlich selbst verfassen mit Datum und Unterschrift, genaue Bezeichnung der Person, die erben soll. Dann kannst Du Dein Testament beim Nachlaßgericht hinterlegen, kannst aber auch ein notarielles Testament verfassen lassen. Da entstehen aber für Dich Kosten. Sollte Dein verfaßtesTestament sich ändern, kannst Du das immer erneuern, dann gilt immer das mit dem letzten Datum.
Wirklich viele gute Aufzählungen...