habt ihr eine unbegrenzte Verständnis für den Streik der Arbeiter.. von offentlichen Verkehrs: D Bahn, Straßenbahn usw?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

nein 46%
anderes 38%
ja 15%

7 Antworten

anderes

Bis zu einem gewissen Punkt ist die Luftfeuchtigkeit geringer, ja. Denn alles wird teurer, und irgendwie muss man seine Lebensweise finanzieren. Das ist schwierig, wenn die Löhne gleich bleiben, aber die Preise steigen. Ich verstehe nur nicht, warum die Deutsche Bahn fast jeden Monat streikt. Man könnte alle Aspekte in einen Streik packen oder sich nicht sofort mit dem ersten Vorschlag zufriedengeben. Zumindest bei der Deutschen Bahn wirkt es irgendwann nicht mehr seriös. Es handelt sich immer noch um einen Ausbildungsberuf und nicht um einen akademischen Studiengang. So sehe ich es zumindest. Bei allen anderen Berufen wie zum Beispiel dem Flugpersonal oder den Krankenschwestern kann ich es teilweise verstehen. Bei der Deutschen Bahn ist es anders. Man wird von der Politik und der Regierung quasi dazu aufgefordert, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, aber dann streiken sie oft. Dadurch wird man indirekt dazu gezwungen, Auto zu fahren. Doch wie soll man das bezahlen, wenn alles teurer wird? Lebensmittel, Miete, Nebenkosten, Sprit (der Spritpreis ist immens gestiegen), und eventuell Medikamente und Rezeptgebühren. Wenn der Lohn gleich bleibt, funktioniert das alles nicht. Gerade wenn man krank ist, kann das Leben sehr teuer werden (Medikamente, Rezeptgebühr, Zuzahlungen für die Physiotherapie usw.). Also ja, in Maßen, aber man sollte es nicht übertreiben wie die Deutsche Bahn. Ich verstehe allerdings nicht, warum Beamte nicht streiken dürfen. Auch sie können ihr Leben nicht finanzieren, wenn der Lohn gleich bleibt. Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Wünsche dir

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
anderes

Im Grund finde ich es absolut richtig, dass derzeit alle streiken. Die Löhne sind flächenübergreifend grottig, die Arbeitsbedingungen könnten besser sein.

Allerdings bin ich schon ein wenig genervt. Für alle Nicht-Streikenden ist die ganze Aktion ein wenig stressig. Vor allem in Kombination...


SchakKlusoh  22.03.2024, 23:24

Einfach mal beim Bahnvostand beschweren und sich solidarisieren.

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nein

Wenn sie es rechtzeitig ankündigen würden, hätte ich noch etwas Verständnis. So wie es momentan ist, kann ich aber einfach nicht mit der Bahn fahren. Ich bin Wochenendpendler und möchte nicht irgendwo feststecken. Es ist schon anstrengend genug mit der Bahn zu fahren, wenn nicht gestreikt wird. So wie es momentan ist, lohnt es sich für mich zeitlich überhaupt nicht mehr. Trotzdem habe ich Ausgaben für die BahnCard. Diese würde sich rechnen, wenn ich zweimal die Woche eine Fernreise antreten würde. So sind es einfach unnötige Kosten, die einem nicht ersetzt werden.

Abgesehen davon macht die Bahn hohe Verluste. Diese Verluste wachsen durch steigende Lohnforderungen und Ausfälle durch Streiks. Und wer deckt diese Verluste? Wir Steuerzahler und das Geld fehlt dann wieder woanders.


SchakKlusoh  22.03.2024, 23:24

Wenn die Löhne zu weit zurückbleiben, sinkt die Binnenwirtschaft. Das führt zu einer Verelendung des Landes.

Diu solltest Dich vielleicht einmal über die wirtschaftlichen Zusammenhänge informieren, bevor du so etwas schreibst

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speedjajxx  22.03.2024, 23:50
@SchakKlusoh

Danke, ich weiß, wie ein Konjunkturzyklus funktioniert. Das führt nicht zu einer "Verelendung des Landes" (es sei denn du bezeichnest sämtliche Konjunkturtiefs als solche) sondern es ist ein wiederkehrendes Ereignis, das nur deshalb so stark ausgeprägt ist, weil die Regierung keine azyklische Wirtschaftspolitik betreibt, sondern lediglich die expansive Phase eben jener.

Das, was sich momentan abzeichnet, ist eine Lohn-Preis-Spirale, die zu einer weitaus höheren Inflation als der gewollten führt, zu sehen daran, dass die EZB die Zinsen bereits stark erhöht hat. Durch die hohen Zinsen, werden viele Menschen nicht mehr so stark konsumieren können, wie sie es in dem Aufschwung der Wirtschaft gewohnt waren (was sich unter anderem am Immobilienmarkt zeigt). Infolgedessen werden Preise und Löhne fallen und die Arbeitslosenquote wird steigen. Das ist der natürliche Lauf der Wirtschaft.

Nur weil versucht wird den Aufschwung noch so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, heißt das nicht, dass es ewig so weitergehen wird. Die Löhne müssen gegenüber den Preisen zurückfallen und ja, damit steuern wir wieder auf eine Wirtschaftskrise zu (so wie alle Jubeljahre). Wäre die Regierung während des Aufschwungs eine restriktive Wirtschaftspolitik gefahren, hätten sie die Mittel um die Krise abzumildern. So werden wir aber gucken müssen, wie schlimm es wird. Eine "Verelendung des Landes" halte ich aber für übertrieben.

Was wäre deine Alternative? Solange wie möglich künstlich ein kurzfristiges Wirtschaftswachstum nachbilden, bevor es dann einen deutlich stärkeren Abschwung gibt? Es gibt so oder so ein langfristiges Wirtschaftswachstum. Nur ist dieses eben von einem Konjunkturzyklus mit Hochkonjunkturen und Krisen durchzogen. Also lange Rede kurzer Sinn: Die Erfahrung zeigt uns, dass die Löhne irgendwann (und vermutlich dauert es nicht mehr allzu lange) hinter den Preissteigungen hinterherbleiben müssen.

Und noch ein letztes Wort zum Schluss: Nur weil man andere Ansichten vertritt muss man dem anderen nicht direkt Unwissenheit vorwerfen. Ich hoffe, ich konnte meinen Gedankengang, den ich davor nicht vollständig aufgeschrieben habe, da es nur bedingt Zusammenhänge zur Frage gibt, jetzt etwas genauer erläutern.

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SchakKlusoh  23.03.2024, 09:06
@speedjajxx

Das ist alles falsch oder irrelevant.

Wenn Menschen sich kaum noch die blossen Notwendigkeiten, Wohnung, Bildung, Kleidung usw., leisten können, gibt es am Schluß ein Massensterben von Geschäften, Produzenten und Erzeugern. Die "Weltwirtschaft" hat darauf keinen Einfluß.

Die Löhne müssen immer so hoch sein, daß die Binnenwirtschaft stabil erhalten bleibt.

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speedjajxx  23.03.2024, 12:57
@SchakKlusoh

Also, der Kreislauf, der sich wirklich schon seit Ewigkeiten alle dreieinhalb bis 60 Jahre wiederholt ist falsch und irrelevant?

Da wir in einer Sozialwirtschaft leben, werden sich in Deutschland alle, die, wenn sie nicht genug verdienen, den nötigen Amtsweg gehen, das Nötigste leisten können. Nur eben nicht den ganzen Luxus, der real numal teurer wird. Ja, dadurch werden sich einige Unternehmen nicht halten können. Dafür werden im nächsten Aufschwung neue kommen.

Die Weltwirtschaft beeinflusst natürlich die Wirtschaft jedes einzelnen Landes. Wir leben in Zeiten der Globalisierung. Das heißt, dass die Wirtschaft von Deutschland ist in hohem Maße von der Weltwirtschaft abhängig. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/deutschland-entwicklung-des-aussenhandels/ (falls dich die genauere Daten dazu interessieren)

Ich sage nicht, dass es nicht schön wäre ein gleichmäßiges Wachstum zu haben. Ich sage lediglich, dass das erfahrungsgemäß nicht möglich ist und durch eine Erweiterung der expansiven Phase von Seiten der Regierung der Abschwung danach nur stärker sein wird. Und erneut die Frage, die du nicht beantwortet hast: Was wäre deine Alternative? Wie würdest du sämtliche Löhne höher als die Preise halten und gleichzeitig Entlassungen, Unternehmensabwanderungen und die damit einhergehenden Wohlfahrtsverluste verhindern?

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SchakKlusoh  23.03.2024, 21:38
@speedjajxx
Also, der Kreislauf, der sich wirklich schon seit Ewigkeiten alle dreieinhalb bis 60 Jahre wiederholt ist falsch und irrelevant?

Richtig. Eine stabile, funktionierende Binnenwirtschaft ist wichtiger als die Aussenwirtschaft.

Da wir in einer Sozialwirtschaft leben

Die kann nicht funktionieren, wenn die Binnenwirtschaft nicht funktioniert. Aktionäre bezahlen keine Sozialabgaben. Import/Export bezahlt keine Sozialabgaben.

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speedjajxx  23.03.2024, 22:22
@SchakKlusoh

Wie sollten wir in einer globalisierten Welt eine Binnenwirtschaft aufrechterhalten, die unabhängig von der Außenwirtschaft funktioniert?

Aktionäre, die Gewinn machen, zahlen auf diese Gewinne Steuern. Gewinne, die durch Import und Export gewonnen werden, werden besteuert. Mit diesen Steuern werden unter anderem Sozialleistungen finanziert.

Aber ja, die Sozialwirtschaft wird Schwierigkeiten in einem Abschwung zu funktionieren. Dafür sehe ich allerdings die Politik in der Verantwortung, die im Aufschwung eine restriktive Wirtschaftspolitik etablieren sollen.

Wie gesagt, ich sage nicht, dass das System fehlerfrei ist, aber ich habe keine bessere funktionierende Alternative zu bieten. Daher erneut meine Frage, wenn du das jetzige System so scharf kritisierst: Was wäre deine funktionierende Alternative?

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SchakKlusoh  23.03.2024, 23:20
@speedjajxx
die unabhängig von der Außenwirtschaft funktioniert?

Bitte nicht ablenken. Von uanbhängig redet niemand.

Mit diesen Steuern werden unter anderem Sozialleistungen finanziert.

Marginalien.

wenn du das jetzige System so scharf kritisierst: Was wäre deine funktionierende Alternative?
  • Ich kritisiere das System nicht. Das Streikrecht finde ich gut. Es scheint fair zu sein.
  • Anhebung des Mindestlohns. (Siehe Dänemark/Video)
  • Automatische Gewinnbeteiligungen angehängt an die Manager-Boni. Immerhin sind es die Mitarbeiter, die die Zielerreichung der Manager erarbeiten.
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speedjajxx  25.03.2024, 22:11
@SchakKlusoh

Entschuldige, da habe ich dich bezüglich der Außenwirtschaft davor wohl falsch verstanden.

Bezüglich der Sozialleistungen, die durch Steuern finanziert werden, kenne ich mich leider nicht wirklich aus.

Ich finde es auch gut, dass es ein Streikrecht gibt. Allerdings sollte bei Tarifverhandlungen dann auch die Gegenseite (in diesem Fall die Bahn) zu Aussperrungen greifen. Momentan hat es für mich eher den Anschein als wolle die GDL die Bahn erpressen. Die Bahn hat bereits gute Angebote vorgelegt und meiner Meinung nach wäre es jetzt an der Zeit, dass die GDL mal einen Schritt auf die Bahn zu macht.

Eine Anhebung des Mindestlohns sehe ich kritisch. Einerseits sehe ich die Vorteile, andererseits ist je nach Höhe zu befürchten, dass sich daraus ein Push-Faktor ergibt. Alternativ fände ich, dass eine dauerfristige Senkung der Mehrwertsteuer, zumindest auf alltägliche Produkte auch eine gute Maßnahme wäre, die sozialverträglich wäre und zugleich den Wohlfahrtsverlust reduzieren würde. Je nach Höhe könnten sich daraus die gleichen Vorteile, wie aus einer Erhöhung des Mindestlohns ergeben, aber die Produzentenrente dürfte (genauso wie die Konsumentenrente) ansteigen, so dass es keinen Pull-Faktor darstellen sollte.

Gewinnbeteiligungen fände ich sehr gut. Diesen Ansatz gibt es auch bereits in diversen Unternehmen, beispielsweise durch eine Beteiligung am Unternehmen in Form von Aktien, auch wenn dort nur ein bedingter Zusammenhang zu Manager-Boni vorliegt.

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ja

Streiks sind ihr gutes Recht.

In Deutschland bleiben die Löhne seit fast 20 Jahren hinter der Wirtschaftsentwicklung zurück. Das heißt, über alles gerechnet, werden viele arbeitenden Menschen immer ärmer.

Niedriglohnland Deutschland - Wir waren mal Mittelschicht

Es sind Verkäuferinnen und Verkäufer, Beschäftigte in der Erwachsenenbildung oder bei der Post. Fast jeder fünfte arbeitet hierzulande im Niedriglohnsektor. Mehr als in fast allen anderen europäischen Ländern. Es ist ein Leben am Existenzminimum, denn die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise fressen den gestiegenen Mindestlohn mehr als auf.

https://www.youtube.com/watch?v=hoQAqWMeWxw

ja

So Lokführer kriegen netto vielleicht 2300 Öcken während die oben Millionen scheffeln. Eine Lohnerhöhung von 10% ist nicht zu viel verlangt, für das was sie tun. Immerhin tragen sie bei der Arbeit Verantwortung für das Leben von oft hunderten von Leuten. Da pendel ich doch mal paar Tage mit blablacar zur Arbeit. Solidarität ist die Antwort.