Habt ihr eine MPU gemacht und was waren eure Erfahrungen damit?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine MPU ist gar nicht so schwierig, wenn der Proband folgende Schritte erreicht hat:

- Die FsSt hält mich für nicht geeignet, ein Fahrzeug zu führen.

- Mein Verhalten war dafür verantwortlich, sonst niemand und nichts.

- ich habe mich mit meinem Verhalten kritisch auseinander gesetzt

- ich habe mein Verhalten geändert - und zwar nicht nur, um die Fahrerlaubnis zurück zu bekommen

- ich habe diese Verhaltensänderung lange genug ausgeübt, um ein stabiles Verhalten zu erreichen

- Und ich habe diese Verhaltensänderung ausreichend dokumentiert.

Wer diese Schritte durchlaufen hat und das im Gespräch mit dem Gutachter darlegen kann, der hat so gut wie bestanden.

WhoAsked939 
Fragesteller
 17.09.2021, 13:50

Wofür steht FsST?

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clemensw  17.09.2021, 13:56
@WhoAsked939

Führerscheinstelle, teilweise auch FEB = Fahrerlaubnisbehörde.

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WhoAsked939 
Fragesteller
 17.09.2021, 14:01
@clemensw

Cool, danke.

Ich muss eine MPU machen weil ich das Mindestalter für den Führerschein noch nicht habe, also nichts mit Drogen oder so. Hast du da auch einen Tipp?

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clemensw  20.09.2021, 01:09
@WhoAsked939

OK, das ist wieder ein komplett anderes Thema.

Die MPU besteht aus 3 Teilen:

- einer medizinischen Untersuchung, die klären soll, ob Du rein körperlich in der Lage bist, ein Fahrzeug zu steuern

- ein Reaktionstest, der klären soll, ob du geistig fit genug bist und

- ein Gespräch mit einem Psychologen, das klären soll, ob du die nötige geistige Reife hast.

Wichtig dabei ist auch dein Verhältnis zu Alkohol und Drogen (dh du kennst die 0,0 Promille Grenze für Fahranfänger und konsumierst natürlich keine Drogen).

Ein Blick in die Begutachtungsleitlinien zeigt dir, worauf der Gutachter achtet: https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrssicherheit/Fachthemen/U1-BLL/Begutachtungsleitlinien.pdf (ab S. 90).

Und zu guter Letzt gilt nach wie vor: Kleider machen Leute, Manieren machen Menschen. Du musst nicht im Anzug aufkreuzen, aber Freiluft-Jeans und das Fast&Furious-T-Shirt bleiben besser im Schrank. Und die Begrüßung "Jo, Alder, wieso muss ich hier?" ist auch nicht wirklich hilfreich...

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Meine eigenen MPU-Erfahrungen sind absolut negativ: Das ist eine Geldmaschine bzw. MPU-Industrie. Die Gutachter haben finanzielles Interesse, Menschen durchfallen zu lassen, damit sie weitere Kurse besuchen/bezahlen und eine nächste MPU ebenfalls bezahlen.

Bin seit über 2 Jahren dabei, die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis kostet mich insgesamt 10.000 €, Bin an den Wochenenden in ganz Ostdeutschland unterwegs - muss dem Psychologen hinterher reisen, um meine Stunden abzusitzen, abkassiert wurden 2.200 €, danach eine lange Flaute an meinem Wohnort ... ich weiß nicht, wie lange ich das absurde Kesseltreiben (FE-Behörde, DEKRA, TÜV, MPU-GmbH's, Verkehrspsychologie, Abstinenz-Nachweise) noch aushalten kann.

MPU-PSYCHOLOGEN haben eine Lizenz zum Gelddrucken, Zynismus und Sadismus, Dummheit und Gier - verliere langsam meinen letzten Glauben an das Gute im Menschen?

Egal, es ist ein Marathon, damit kenne ich mich aus, also kämpfe ich noch eine Weile weiter gegen Windmühlen, das MPU-System ist verlogen und unmenschlich, da absichtlich Fangfragen gestellt werden, um erwachsene Menschen zu erniedrigen und zu schröpfen.

Es sollten nur objektiv messbare Parameter (Hautbild, Leberwerte, Reaktionstests) gelten, dann hätte ich MPU sofort bestanden. Aber das ist nicht gewollt, als MPU-Kunde ist man wie eine Kuh, die alle Beteiligten melken dürfen!

Sorry,

clemensw  13.11.2022, 10:55

Schon interessant, dass du eine über ein Jahr alte Frage beantwortest um deinen Unmut über das "MPU-System" Luft zu machen.

Hast Du dir schon mal überlegt, dass deine Erfahrungen nur so negativ sind, weil Du dein Alkoholproblem nicht aufarbeiten willst?

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Hey,

also ich musste noch nie eine MPU machen, aber einer meiner "Kunden" hat erzählt, dass er während dem Gespräch erwähnt hat, dass er kaum noch was trinke, nur ab und an ein Bierchen => Bierchen war wohl verniedlichend für die böse Gefahr des Alkohols, Wiedervorstellung in 3 Monaten.

Einem Kollegen hatten sie den Schein wegen Alkohol gezwickt (war aber privat unterwegs...) Nach 12 Monaten kam er zur MPU, haben sie gesagt: "Ja Herr XXX sie haben in den letzten 12 Monaten ja nicht eine einzige freiwillige Blutprobe abgegeben! Woher sollen wir wissen, dass sie nichts mehr getrunken haben? Wieeee? Das wussten Sie nicht, dass man das machen muss. Ja wenn Ihnen am Führerschein so viel liegt, hätten Sie sich halt informieren müssen!"

Und noch dutzend weiterer Storys... ich bin der Meinung, dass man die MPU quasi nicht auf Anhieb schaffen kann, wenn die Prüfer nicht wollen-.-

UbuRoi  16.09.2021, 18:16

Dass eine freiwillige kontrollierte Abstinenz vorausgesetzt wird, erfährt man erst in der MPU. Dann kann man von vorne anfangen. Manche Führerscheinstellen machen wenigstens Empfehlungen, was man in der Sperrzeit unternehmen könnte.

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Dommie1306  16.09.2021, 19:34
@UbuRoi
Dass eine freiwillige kontrollierte Abstinenz vorausgesetzt wird, erfährt man erst in der MPU. 

Genau meine Erfahrung. Halte ich für eine Frechheit...

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UbuRoi  16.09.2021, 19:40
@Dommie1306

Und ein potentieller Lügner ist man als Delinquent immer. Die Explorierer unterscheiden zwischen Schauspielertyp und den ausgebufften Dokumentierer.

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Dommie1306  16.09.2021, 20:11
@UbuRoi

So it is.

Versteh mich nicht falsch. Ich hatte auch genügend "Kunden", bei denen ich froh bin, dass die kein Auto mehr fahren dürfen.

Aber ich hatte halte auch einige, wo der Fahrerlaubnisentzug schon grenzwertig war (nach meinem Rechtsverständnis) und die dann auch weiterhin so gegängelt wurden...

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clemensw  17.09.2021, 13:21
@UbuRoi

Nein, das erfährst Du in jeder MPU Vorbereitung, in fast jedem Buch zur MPU und in Dutzenden von Foren hier im Internet:

Entweder kontrolliertes Trinken oder Abstinenz.

Das ist aber nur ein Teil der kritischen Aufarbeitung des bisherigen Konsums.

Und wer sich im Vorfeld nicht ausreichend vorbereitet, der fällt durch die MPU..

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UbuRoi  17.09.2021, 13:27
@clemensw

Es gibt genügend Leute, die behaupten, dass kontrollierte Abstinenz nicht notwendig ist und eher auf eine Alkoholkrankheit schließen lässt. Wie soll kontrolliertes Trinken nachgewiesen werden? Mit dem Blutwert bei der Blutabnahme? Den kann man beeinflussen, wenn man ein paar Wochen vorher nichts trinkt. Das schafft ein Trinker.

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clemensw  17.09.2021, 13:46
@UbuRoi

Auch hier wieder: Solides Halbwissen.

Ein Alkoholsüchtiger, der einen klinischen Entzug hinter sich hat, muss trocken bleiben.

Ein Proband, der schon zum zweiten oder dritten Mal zur MPU muss, hat mit KT auch keine Chance.

Ansonsten ist Abstinenz oder KT ist erst einmal eine Entscheidung des Probanden - er muss nur konsequent sein!

Wer ein halbes Jahr abstinent lebt und dann zu KT übergeht - das schaut natürlich nach "Ist Alkoholiker und nach 6 Monaten rückfällig geworden" aus. Der Gutachter geht dann davon aus, dass auch KT nicht dauerhaft durchgehalten wird und gibt ein negatives Gutachten ab.

Übrigens: KT kann genau so wie Abstinenz mit Haaranalysen bestätigt werden:

https://www.avus-service.de/haaranalyse.php

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UbuRoi  17.09.2021, 14:10
@clemensw

Bei mir gab es die KT-Regelung noch nicht. Da gab es den Cut-Off Wert und darüber "nicht bestanden".

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clemensw  17.09.2021, 13:17

Es gibt genügend Gegenbeispiele, die auf Anhieb bestanden haben. Allerdings haben die sich allesamt mit ihrem Konsum vorher kritisch auseinander gesetzt.

Zu deinen Beispielen:

"ab und zu mal ein Bierchen" - nicht das "Bierchen" ist das Problem, sondern "ab und zu mal".

Eine MPU wegen Alkohol besteht man entweder mit Abstinenz oder kontrolliertem Trinken. Diese Info ist nicht nur Bestandteil jeder MPU Vorbereitung, sondern kann man sogar kostenfrei im Internet finden.

Denn wer kontrolliert trinkt, der trinkt zu seltenen (höchstens 1x im Monat), vorher geplanten, besonderen Anlässen eben 1 bis 2 Trunkenheiten und führt darüber ein Tagebuch.

Und eben nicht "ab und zu mal ein Bierchen"! Daher ist die negative MPU durchaus gerechtfertigt.

Genau so im zweiten Beispiel: Wer sich auch nur beiläufig mit dem Thema MPU beschäftigt, der weiß auch, dass Abstinenz durch Laborberichte nachgewiesen werden muss.

Wer sich nicht informiert, der fällt eben durch.

Stichwort: Eigenverantwortung!

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Ich musste noch nie eine MPU machen und kenne mich da deshalb nicht so gut aus aber soweit ich weiß soll eine MPU Untersuchung nicht so einfach zu bestehen sein

clemensw  17.09.2021, 13:24

Du hast zumindest schon mal das Grundprinzip verstanden: Einem Menschen, dessen Fahrerlaubnis aufgrund mangelnder Eignung zum verantwortungsvollen Führen eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr entzogen wurde, gibt man diese Fahrerlaubnis nicht einfach zurück.

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FrankPhilo  11.11.2022, 21:53
@clemensw

@Clemens, Dein Text liest sich wie der übliche Quark beim Verkehrspsychologen:
Immer auf den Menschen einprügeln, immer die Schuld beim zahlenden Kunden suchen!
Das System ist verlogen, Alkohol ist eine legale Droge, aber wer damit ein Problem bekommt, ist ein Opfer für Psychologen etc.
Wenn absichtlich Fangfragen gestellt werden und teuer bezahlte Gutachten mit schnell zusammenkopierten Textbausteinen verfasst werden, dann läuft etwas falsch im MPU-System.

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Die Psycho-Stunde ist die stressige Kombination aus Hermeneutik und Vernehmungstechnik.