Haben Ziegen ein Sättigungs Gefühl?
Ein freund hat mir letztens gesagt das ziegen kein Sättigungs Gefühl haben stimmt das da ich im Zoo die tiere meist sehr fett gesehen habe bin ich mir unsicher.
4 Antworten
im Zoo die tiere meist sehr fett gesehen habe bin ich mir unsicher
Das hat aber nichts mit fehlendem Sättigungsgefühl zu tun, sondern mit der Gabe falschen Futters der Besucher.
Zumindest im Zoo vor Ort darf nur vom Zoo bereitgestelltes Futter für die Verfütterung durch Besucher verwendet werden. Das ermöglicht dann auch recht zuverlässig zu ermitteln, wie viel zugefüttert werden muss.
Und so wenig wie ein Mensch sich durch das Sättigungsgefühl davon abhalten lässt, noch etwas "Süßes" nachzuschieben, gelingt das den Ziegen.
Ihre Nahrung ist eher nährstoffarm, weshalb sie auch recht viel futtern müssen, um genügend Nährstoffen zu erhalten. "Kein Sättigungsgefühl" würde ich das deshalb nicht nennen, aber man kann sie natürlich mit nährstoffreichen nicht artgerechten Leckerlis recht einfach überfüttern.
Ausserdemn sind sie Wiederkäuer, deshalb sieht es aus, als würden sie ständig fressen, obwohl sie mehrere Stunden am Tag mit Wiederkäuen beschäftigt sind.
Als reine Pflanzenfresser haben sie einen langen Darm, der viel Platz braucht, ein dicker Bauch hat deshalb nicht unbedingt mit fett sein zu tun ( und im Tierpark gibt es oft auch trächtige Geissen, gerade Zwerggeissen sind dann oft so breit, wie hoch).
Ziegen haben sehr wohl ein sättigingsgefühl. Meine Ziegen sind 24/7 auf der Weide und noch nicht tot umgekippt.
Das Ziegen im Zoo fett sind liegt erstens daran, dass es meist Zwergziegen sind, die einfach schneller fett werden und zweitens daran, dass man ihnen falsches futter, d.h. kraftfutter (Brot, Körner etc) gibt.
Kraftfutter brauchen nur Ziegen, die eine leistung erbringen, also milch geben, junge aufziehen oder packziegen sind.
Sehr viele reine Pflanzenfresser haben ein Verdauungssystem, was darauf ausgelegt ist, dass sie wirklich die meiste Zeit des Tages mit Fressen verbringen. Ihre natürliche Nahrung hat keine sonderlich hohe Energiedichte, wodurch sie eben sehr viel davon essen müssen, um genug Energie zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen aufzunehmen.
Stell dir mal vor, du würdest nur noch Gemüse essen. Kein Getreide, kein Obst, keine Lebensmittel tierischen Ursprungs, keine Nüsse oder Saaten. Also echt nur noch Paprika, Blumenkohl, Brokkoli, Möhren und Co. Kannst dir ja mal mit Kalorientabellen ausrechnen, wie viel Kilo Gemüse du am Tag so essen müsstest, um die nötigen ca. 2000 kcal zusammenzubekommen ;).
Entsprechend ist bei solchen Pflanzenfressern ein Sättigungsgefühl tatsächlich nichts, was die Natur ihnen "eingebaut" hätte. Brauchen sie einfach nicht. Und wenn solche reinen Pflanzenfresser Übergewicht bekommen, dann oft vor allem deshalb, weil sie in Menschenobhut Futter bekommen, was zu dieser natürlichen Ernährung eher nicht so gut passt - z.B. trockenes Brot oder irgendwelche getreidehaltigen Fertigfuttersorten.
Jein :). Das Problem beim ersten Gras im Frühjahr ist eher der recht hohe Eiweißgehalt. Der kann bei einigen Tieren zu Problemen führen (z.B. Hufrehe beim Pferd). Und reine Pflanzenfresser sind halt "optimiert", um aus dieser an sich eher niedrigkalorischen Nahrung wirklich alles "rauszuziehen".
Ob Minischweine als Allesfresser, deren Verdauungssystem unserem da doch deutlich ähnlicher als dem von Ziegen ist, auch Probleme bekommen können, weiß ich allerdings jetzt so akut nicht. Vermuten würde ich ja, dass es bei Schweinen eher nicht so das Problem wäre.
Lieben Dank für Deine Antwort, ich weiß nur inzwischen,dass ich das Grasen der Tiere insgesamt mit der restlichen Ernährung mit einberechnen sollte. Die Betonung liegt auf "sollte".-)) denn Hunger haben Schweine echt immer-sie futtern wie 9-köpfige Raupen.........
Ja, Schweine sind häufig recht verfressen ;). Da sie aber auch ziemlich intelligente Tiere sind, solltest du mal im Hinterkopf behalten, ob der "Dauerhunger" vielleicht auch was mit Langeweile zu tun haben könnte. Dann ruhig das Futter mal so anbieten, dass es sie auch beschäftigt, z.B. in einem Futterball :).
Alles schon ausprobiert, auch wenn du absolut Recht hast.!! Ich mach auch Clicker-Training-nur, sowie hier mal Pause gemacht wird, geht das Verlangen nach Futter von vorne los.Leider hat mein Rüsseltier so gar kein Interesse daran,auch noch einem Ball hinterher zu rennen,auch wenn dieser mit Leckerlis gefüllt ist-interessiert sie einfach nicht. Liegt aber ganz sicher auch daran, dass sie sehr auf uns geprägt ist und meint,sie sei stückweit auf jeden Fall "ein Mensch".
Hat sie denn einen Schweinekumpel :)? Vielleicht wäre der ja auch spannender als Ball, Fresschen oder Mensch ;).
Sie hätte sogar zwei Kumpelinen, allerdings mögen die sich nicht. Vergesellschaftung von Schweinen ist eine recht problematische Geschichte und ein großes Thema bei allen Schweinehaltern, es sei denn, es sind Wurfgeschwister,dann gibts keine Probleme. Meine Jüngste lebt,seit sie da ist, im Haus, die anderen beiden im Aussengehege. Ich hatte sehr gehofft, dass sie eines Tages zu den anderen beiden dazu kommen kann, nix zu machen-die beissen sich wie die Wilden und meine Jüngste ist ein Luxus-Hausschwein inzwischen.
Merkwürdigerweise gilt Gras als recht nährstoff-und kalorienreich,wie ich als Minischwein-Besitzerin jetzt von Fachleuten erfuhr.