Haben Tiere das gleiche Bewusstsein wie wir oder sehen sie die Welt anders?

11 Antworten

Tiere sind zu unglaublichen geistigen Leistungen fähig. Noch vor wenigen Jahren hat man ihnen diese Leistungen einfach abgesprochen. Trotzdem sind sie zu vielen Dingen nicht in der Lage. Allein schon beim Erkennen von Ursache und Wirkung sind viele Tiere überfordert. Beim Erkennen ihres Selbstbildes müssen die allermeisten Tiere passen.

Sieht dann ein Tier immer noch das gleiche Bild wie ein Mensch? Mit „weniger Gehirn“?

Das Bild sieht schon ein wenig anders aus. Zum Beispiel eine Katze hat andere Rezeptoren in ihrem Auge. Ihr Bild ist nicht so farbig wir unser Bild. Dafür erkennt sie Bewegungen besser als wir.

Und hat ein Tier dann genauso ein Bewusstsein wie wir?

Nein. Genau das ist der Punkt, an dem wir uns deutlich unterscheiden. Tiere unterscheiden in der Regel zwischen "angenehm" und "unangenehm". Deshalb zerlegt ein Hund mit Freude die Wohnung, wenn das Herrchen nicht da ist. Es ist angenehm. Kommt das Herrchen nach Hause und sieht den Schaden, dann ist er wütend. Sehr unangenehm! Doch den Zusammenhang kann der Hund nicht herstellen. Wenn er das nächste Mal allein ist, wird er die Wohnung erneut zerlegen, weil seine Hirnleistung zu gering ist. Er kann nicht so weit denken, dass sein Herrchen dann sauer auf ihn ist.

Aberachtsam  28.03.2023, 08:41

Man kann sehr wohl Tiere, insbesondere Hunde, die man selbst in der Wohnung hat, konditionieren. Sie versuchen sehr wohl, unangenehme Erfahrungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei unserem Hund ist das jedenfalls so.

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Nein, Tiere haben kein Bewusstsein wie der Mensch, folglich sehen sie die Welt auch anders.

Der Mensch hat ein individuelles und ein kollektives oder gesellschaftliches Bewusstsein und ist deshalb dem Tier überlegen. Durch die soziale Interaktion, Kooperation und Kommunikation entwickelte sich die Sprache und damit einhergehend ein Informationsüberschuss, der sich als kollektives oder gesellschaftliches Bewusstsein darstellt. Mit Erlernen der Muttersprache entwickelt sich erst das individuelle Bewusstsein des Menschen, d.h. er nimmt einen Teil des kollektiven Bewusstseins auf und modifiziert es entsprechend seinen biologischen Bedürfnissen und sozialen Interessen. Das individuelle Bewusstsein des Menschen ist vorrangig sprach-bestimmt und alle anderen Sinneswahrnehmungen sind deshalb mit Worten und Begriffen assoziiert oder laufen parallel als animalisches Bewusstsein oder Unterbewusstsein im Bewusstseinsstrom. Die Welt des Menschen ist deshalb reicher vielfältiger und interessanter, als ein Tier das überhaupt begreifen könnte, andererseits ist dafür der Schmerz, den wir empfinden viel grauenvoller, weil die Sprache wie ein Schmerzverstärker wirkt.

Unsere Wahrnehmung funktioniert bei weitem nicht so perfekt wie bei Tieren, wenngleich das bei diesen dann einmalige Besonderheiten sind z.B. Adleraugen. Tiere nehmen auch Dinge war, die wir nicht wahrnehmen können. Unsere Erinnerung ist auch nicht immer so perfekt, weil alles nur gesplittet, fragmentiert und abstrahiert gespeichert wird, so dass es zu optischen Täuschungen kommen kann.

Wir Menschen haben nicht die besten Sinne, aber wir haben das beste Gehirn um unsere Sinneseindrücke zu erfassen und zu verarbeiten. So nehmen wir die Welt anders war als jede andere Spezies.

Hunde können manche Farben nicht erkennen andere Sinne sind aber viel stärker ausgeprägt als bei uns Menschen. Blau und gelb können Hunde erkennen, rot und grün nicht. Das kann man sich ungefähr vorstellen wie ein Mensch der rot/grün blind ist.

Ein Hund riecht viel besser als wir Menschen und er kann in der Dämmerung sehen und er reagiert auf Bewegungen. Hunde haben ein Sichtfeld von ca. 240 Grad.

Außerdem hört ein Hund besser als wir Menschen und kann seine Ohren in Richtung eines Geräusches drehen. Hunde können Töne hören, die für einen Menschen nicht wahrnehmbar sind.

Weniger gut ausgeprägt ist der Geschmackssinn bei Hunden.

Hunde sind ungefähr 2 Sekunden in der Lage Zusammenhänge herzustellen und zu komplexen Denkweisen sind sie nicht in der Lage.

Hunde leben im hier und jetzt und denken nicht darüber nach was gestern passiert wird oder was der morgige Tab bringt.

Bewußtsein bedeutet sich seiner selbst bewußt zu sein. Nur höher entwickelte Tiere sind sich ihrer selbst bewußt. Es gibt z. B. den Spiegeltest um herauszufinden ob ein Tier sich seiner selbst bewußt ist. Ein Elefant z. B. erkennt sich selbst im Spiegel. Auch Orang Utans oder Schimpansen erkennen sich darin. Delfinen wird es auch nachgesagt.

Tatsachlich unterscheiden sich alle Lebewesen voneinander. Es kommt nicht auf die größe des Gehirns an, sondern auf die Neuronendichte des Gehirns ob ein Tier intelligent ist oder nicht. Alle Lebewesen sind auf etwas spezialisiert und ihre Organe daran angepasst. Der Mensch ist ein Universallebewesen. Er kann vieles aber ist nicht sonderlich spezialisiert. Bis auf sein Gehirn. Es ermöglich ihm sich in kürzester Zeit an neue Umgebungen und Umstände anzupassen.

MonkeyKing  14.10.2022, 13:18

Was du meinst ist eher das Ich-Bewusstsein. Bewusstsein ist aber nicht davon abhängig. Man kann durchaus bewusst sein, ohne sich seiner selbst bewusst zu sein. Der aktive Prozess der bewussten Wahrnehmung ist etwas was höchstwahrscheinlich auch Tiere leisten können.

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